Amateurfußball-ÜberraschungBekannter Zweitliga-Trainer coacht bei Kölner Klub

Er gilt als Taktik-Fanatiker und Mann der klaren Worte, eckte auf seinen Trainerstationen aber auch schon an. Für Bezirksligist Schwarz-Weiß Köln war der Besuch von Peter Hyballa aber etwas ganz Besonderes.

von Béla Csányi  (bc)

Da war ordentlich Zug im Training beim SC Schwarz-Weiß Köln! Am vergangenen Donnerstag (24. Juli 2025) begrüßte der Bezirksliga-Klub einen prominenten Trainingsgast – und der leitete auch gleich die Einheit!

Der frühere deutsche Zweitliga-Trainer Peter Hyballa (49) schaute auf der Kunstrasen-Anlage an der Veedelsgrenze zwischen Vogelsang und Bickendorf an der Venloer Straße vorbei, machte den Spielern in der Saisonvorbereitung ordentlich Feuer.

Peter Hyballa vor allem im Ausland als Trainer aktiv

Hyballa gilt im deutschen Fußball schon lange als Fachmann, arbeitete zeitweise sogar als TV-Experte für das ZDF und nahm bei großen Turnieren taktische Feinheiten der Teams unter die Lupe. Mit Begriffen wie „Klebstoff-Dribbling“ und „Zentrums-Iglu“ versuchte er, die Ideen auch einem breiten Publikum verständlich zu machen.

Seine Laufbahn als Coach, die schon im Alter von 34 Jahren als Zweitliga-Trainer bei Alemannia Aachen ein frühes Highlight bereitgehalten hatte, ist dagegen komplizierter.

In Deutschland gab es nach den rund anderthalb Jahren in Aachen keinen Job in den ersten beiden Ligen mehr. Hyballa trainierte seitdem in Österreich, den Niederlanden, der Slowakei, Polen, Dänemark und Südafrika, war zwischenzeitlich im Jahr 2021 nur kurz in der 3. Liga bei Türkgücü München aktiv.

Bei mehreren Auslands-Stationen hatte es Ärger gegeben: In Esbjerg (Dänemark) beschwerten sich einige Spieler über Mobbing und drängten auf das Aus ihres Trainers, Hyballa bezeichnete das als Rufmord und sprach von „zwei, drei Rädelsführern“. In Südafrika nahm Hyballa schon nach einem Monat aus persönlichen Gründen wieder seinen Hut.

Bei Schwarz-Weiß Köln kamen die direkten Ansprachen des prominenten Kurzzeit-Trainers gut an, wie Sven Müller aus dem Trainerteam gegenüber dem Portal „Fupa“ berichtete.

„Mit wenigen Worten hat er die Jungs beschleunigt, verbessert und einen Schritt weitergebracht. Für das gesamte Trainerteam wird das eine unvergessene Einheit bleiben, voller neuer Dinge, in der wir fachlich als auch im menschlichen Umgang viel gelernt haben“, freute sich Müller, über den auch der Kontakt zustande gekommen war.

Hyballa und er vereinbarten den gemeinsamen Trainingstag bei einer Aufnahme von Müllers Podcast „100and10Realtalk“ vor rund einem halben Jahr. In der Saisonvorbereitung ergab sich nun die Gelegenheit.

In gewohnter klarer Art moderierte Hyballa auch eine abschließende Übungsform an, kündigte an: „Keine Emotionen, kein Gemecker. Die Mannschaft, die zwei Tore hat, hat das Spiel gewonnen. Verlierer: 50 Liegestütze! Gewinner: Kölsch!“

Schwarz-Weiß Köln hatte in der vergangenen Spielzeit als Aufsteiger den Klassenerhalt in Staffel 1 der Bezirksliga Mittelrhein gerade noch geschafft, will sich jetzt in der Liga etablieren. Auch von den Eindrücken des Hyballa-Besuchs will der Klub bei diesem Vorhaben zehren.