Ukraine-Flucht gelungenDonezk-Trainerteam um De Zerbi wohl in Sicherheit

Schachtjor-Trainer Roberto De Zerbi.

Schachtjor-Coach Roberto De Zerbi (hier am 24. November 2021) versucht mit seinem Trainerteam aus der Ukraine zu fliehen.

Knapp vier Tage nach dem Beginn der Ukraine-Invasion hat sich Schachtjor-Coach Roberto De Zerbi auf die Flucht aus Kiew begeben. Wie Medien berichten hat er mittlerweile mit seinem Trainerteam das Land verlassen.

Nach tagelangem Warten in einem Hotel in Kiew hat der italienische Fußball-Trainer Roberto De Zerbi (42) laut Medien die Ukraine verlassen. Der Coach des Erstligisten Schachtjor Donezk und sein Trainerteam seien mit dem Zug bis nach Ungarn gefahren und dann nach Rom weitergeflogen, wie die „L'Equipe“ am Montag (28. Februar 2022) berichtete.

Die Intervention von UEFA-Präsident Alexander Ceferin (54) in Zusammenarbeit mit dem italienischen Verbandspräsidenten Gabriele Gravina (68) sei entscheidend gewesen, um den insgesamt neun Personen die Ausreise zu ermöglichen. Der TV-Sender Sky Italia hatte am Sonntag berichtet, dass De Zerbi in einen Zug Richtung Grenze gestiegen sei.

Ukraine-Krieg: Schachtjor-Team kam gerade vom Trainingslager wieder

De Zerbi und seine Mannschaft waren am Donnerstag (24. Februar 2022) auf der Heimreise nach einem Trainingslager in der Türkei in Kiew gelandet und wollten ins ostukrainische Charkiw zum Auswärtsspiel gegen Metalist reisen. Aufgrund des russischen Angriffs auf die Ukraine ist der Wiederbeginn der Premier Liga nach der Winterpause auf unbestimmte Zeit ausgesetzt worden.

De Zerbi, seit 2021 im Amt und zuvor Trainer bei US Sassuolo, hatte sich aus Kiew gemeldet. „Es ist ein schlimmer Tag“, erzählte er und schilderte weiter: „Heute Nacht haben uns die Explosionen aufgeweckt.“ Die 13 Brasilianer, die bei Schachtjor spielen, waren mit ihren Familien am Samstag per Zug in Richtung Rumänien aufgebrochen. De Zerbi habe in der ukrainischen Hauptstadt gewartet, bis alle seine Spieler auch Möglichkeiten zur Ausreise hatten, schrieb der Sky-Reporter Gianluca Di Marzio (47).

Schachtjor ist eigentlich in der ostukrainischen Region Donbass beheimatet, kann seit nunmehr fast acht Jahren aber wegen des dortigen Kriegsgeschehens keine Heimspiele in Donezk austragen. Die dortige Donbass Arena, erbaut zur EM 2012, wurde schwer beschädigt. Schachtjor spielte seitdem in Lwiw, Charkiw und Kiew. (sid/dpa)