Traurige Nachricht aus Halle: Ex-DDR-Kapitän Bernd Bransch ist im Alter von 77 Jahre verstorben.
Trauer um Fußball-OlympiasiegerDDR-Ikone Bernd Bransch (†77) ist tot

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Bei der WM 1974 (22. Juni) siegte Bernd Bransch (r.) gegen Franz Beckenbauer (l.) und die BRD.
Der ehemalige Kapitän der Fußball-Nationalmannschaft der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) Bernd Bransch (†77) ist am Samstag (11. Juni 2022) nach langer Krankheit verstorben.
Das bestätigte der Hallescher FC (ehemals SC Chemie Halle, dann Hallescher FC Chemie), bei dem der Libero bis auf sein einjähriges Intermezzo (1973 bis 1974) bei Carl Zeiss Jena rund 300 Spiele absolvierte.
Hallescher FC trauert um bedeutende Persönlichkeiten des Vereins
„Im Namen aller Mitglieder, Aktiven, Fans, Sponsoren, Mitarbeiter und Gremienvertreter spreche ich der Familie von Bernd Bransch unser herzlichstes Beileid aus. Es liegt an uns allen, die Erinnerung an unser Ehrenmitglied, einen der bedeutendsten Persönlichkeiten des Vereins und wichtigsten Botschafter der Stadt Halle in Ehren zu halten und sein Vermächtnis fortzuführen“, sagte HFC-Präsident Jens Rauschenbach (51).
Bransch lief 72 Mal im Trikot der DDR auf, wurde 1972 Olympia-Dritter und beendete nach dem Gewinn der Goldmedaille bei den olympischen Spielen 1976 seine Karriere. Außerdem gewann der Libero 1974 mit Jena den DDR-Pokal und wurde DDR-Vizemeister. Aber auch individuell räumte Bransch mächtig ab, wurde sowohl 1968 als auch 1974 als Fußballer des Jahres in der DDR gekrönt und wurde Torschützenkönig der DDR-Liga 1964.
Besonders ikonisch: Bei der Fußball-WM in der BRD besiegte die DDR, angeführt von Kapitän Bransch das mit Stars gespickte Gastgeberland mit 1:0 in Hamburg. Danach scheiterte die DDR in der zweiten Runde, während die Truppe der BRD rund um Franz Beckenbauer (76), Sepp Maier (78), Uli Hoeneß (70) und Gerd Müller (†75) im Finale die Niederlande mit 2:1 besiegte.
Bereits während seiner aktiven Karriere hatte Bransch seine Meisterprüfung in der Metallverarbeitung abgelegt, danach studierte er Ingenieurökonomie. In Halle und bei seinem Ex-Klub engagierte sich die DDR-Ikone für den Sport, hatte verschiedene Tätigkeiten inne. Zuletzt war er immer noch Teil des Verwaltungsrats. (job)