Drama um TraditionsvereinZu viele Schulden: Ex-Klub von Klaus Allofs vor Zwangsabstieg

Klaus Allofs, Vorstand von Fortuna Düsseldorf, beim Interview im Stadion.

Klaus Allofs, Vorstand von Fortuna Düsseldorf, am 6. Mai 2022 in der Merkur Spiel-Arena.

Paris St. Germain konnte Superstar Kylian Mbappe mit hunderten Millionen Euro im Klub halten. Ein anderer französischer Kult-Verein hat derweil so arge finanzielle Probleme, dass er zwangsabsteigen muss.

Was für ein Drama um einen Traditions-Klub aus Frankreich. Der sechsmalige französische Fußball-Meister Girondins Bordeaux stürzt wegen finanzieller Probleme stand jetzt in die Drittklassigkeit ab.

Nach einer wirtschaftlichen Prüfung muss der Absteiger aus der Ligue 1 in der nächsten Saison im Championnat National, der dritthöchsten Spielklasse, antreten. Das gab der Ligaverband LFP am Dienstag (14. Juni 2022) bekannt. Doppelter Abstieg also für Bordeaux: nach dem sportlichen Absturz droht nun der nächste Abstieg wegen des hohen Schuldenstands.

Girondins Bordeaux hat rund 40 Millionen Euro Schulden

Wie der Sender RMC berichtet, soll der finanziell schwer angeschlagene Klub rund 40 Millionen Euro Schulden haben. Laut französischen Medien konnte der Klub innerhalb einer Woche gegen die Entscheidung vorgehen. Ob der Zwangsabstieg abgewendet werden kann, ist fraglich.

Am Dienstagabend war schon klar, dass der Verein Berufung gegen das Urteil einlegen wird. In zwei Wochen soll es nun erneut zu einer Anhörung kommen, bei der die DNCG das Urteil bestätigen kann. 

Bordeaux, 2009 zum letzten Mal Meister, gehört dem spanisch-luxemburgischen Geschäftsmann Gerard Lopez (50), der in der Vergangenheit unter anderem als Formel-1-Rennstallbesitzer aktiv war. Zudem war er auch Investor und Besitzer im Fußball, so beim OSC Lille

Sein Vermögen wird auf rund 1,6 Milliarden Euro geschätzt. Ob er den Klub retten kann, wird sich zeigen. Seit 2009 war Lopez unter anderem mit seiner Investmentfirma Genii Capital und zudem als Privatperson am Formel-1-Rennstall Renault beteiligt. E war auch beim späteren Formel-1-Team Lotus involviert.

2021 hatte er den hoch verschuldeten Klub Girondins Bordeaux übernommen und er musste eine Bürgschaft für die jährliche Stadionmiete von gut vier Millionen Euro leisten. Zuvor gehörte Bordeaux den US-Eigentümern King Street Capital Management und der Fortress Investment Group.

Vor allem in den 80er-Jahren gehörte Girondins mit drei Meistertiteln und zwei Pokalsiegen zu den erfolgreichsten französischen Klubs. Zu den Stars zählten die Europameister Jean Tigana und Bernard Lacombe sowie der spätere Weltmeistertrainer Aime Jacquet.

Auch der ehemalige Köln- und Düsseldorf-Star Klaus Allofs (65) spielte für Bordeaux. Der heutige Vorstand der Düsseldorfer Fortuna war 1989/90 bei den Franzosen aktiv. In der abgelaufenen Saison stieg der Klub als Tabellenletzter ab. Jetzt müssen schnell finanzielle Einnahmen her, um den weiteren Absturz verhindern zu können. (ubo/sid)