Zoff mit ter Stegen eskaliert weiterBarcelona ergreift nächste Maßnahme gegen Ex-Gladbacher

Der Streit zwischen FC Barcelona und Marc-André ter Stegen erreicht die nächste Stufe. Der Verein geht weiter gegen den Torwart vor. 

von Alexander Dircks  (ad)

Der FC Barcelona und Marc-André ter Stegen entfernen sich immer weiter voneinander. Der Nationalkeeper, der seit 2014 das Tor der Katalanen hütet, wurde zur Nummer drei degradiert und steht auf der Streichliste des finanziell geplagten Vereins. 

Zuletzt bekamen sich beide Parteien bereits in die Haare, weil ter Stegen sich weigert, eine Einverständniserklärung zu unterschreiben, die es dem Verein erlaubt, ein medizinisches Gutachten zu seiner Rückenverletzung bei der Liga einreichen.

Kapitänsbinde weg

Joan García, der als neuer Torwart erst in diesem Sommer von Stadtrivale RCD Espanyol verpflichtet wurde, sollte mithilfe dieses Gutachtens für die Liga registriert werden. Bei verletzungsbedingten Ausfällen von mindestens vier Monaten können Vereine in Spanien 80 Prozent des Gehalts des verletzten Spielers für die Regstrierung anderer Profis nutzen.

Da machte ter Stegen seinem Verein aber ein Strich durch die Rechnung und zog so weiteren Ärger auf sich. Deswegen prüfte Barcelona im Anschluss sogar rechtliche Schritte, um gegen den unkooperativen Torwart vorzugehen. 

Nun haben die Katalanen ein weiteres deutliches Zeichen gesetzt. Sie entziehen ter Stegen ganz offiziell die Kapitänsbinde. In der letzten Saison hatte ter Stegen diese aber ohnehin schon lange nicht mehr an, weil seine schwere Knieverletzung (Patellasehnenriss) ihn auf die Tribüne zwang.

Von seinem Teamkollegen Frenkie de Jong hatte ter Stegen zuletzt Rückendeckung bekommen: „Für mich ist er immer noch der Kapitän unserer Mannschaft“. Der Verein sah das anders.

Eine sofortige Trennung der zwei zerstrittenen Seiten scheint allerdings aufgrund der kürzlich zugezogenen Rückenverletzung des Torwarts äußerst unwahrscheinlich. Im Winter dürfte ein Wechsel aber wieder auf die Agenda kommen.

Während seiner Zeit in Spanien stand ter Stegen bei 422 Spielen im Tor und blieb dabei sogar 175 Spiele ohne Gegentor. Bis zur letzten Saison war er ein Erfolgsgarant für die Katalanen. Nun ist er in den Planungen von Hansi Flick (60) nur noch die Nummer drei hinter dem Neuzugang García und dem Polen Wojciech Szczęsny.

Ein Abschied sollte aus Sicht des DFB-Keepers spätestens im Winter zu Stande kommen, wenn er bei der WM 2026 als Nummer eins auflaufen will. Nationaltrainer Julian Nagelsmann hatte zwar verkündet, ter Stegen weiterhin als ersten Torhüter einzusetzen, allerdings nur unter der Prämisse, dass der Deutsche im Verein regelmäßig spielt.