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Wirbel um Rücktrittsflut in SpanienProtest gegen Trainer: Jetzt melden sich die Nationalspielerinnen

Spaniens Spielerinnen applaudieren nach dem Spiel gegen Deutschland.

Protest gegen den Cheftrainer der spanischen Frauen-Nationalmannschaft. Haben viele Spielerinnen den Rücktritt aus der spanischen Nationalmannschaft beschlossen? Das Foto zeigt die spanische Mannschaft nach dem Spiel gegen Deutschland am 12. Juli 2022.

Wirbel um die spanische Frauen-Nationalmannschaft. Muss der Verband eine wahre Flut an Rücktritten verkraften? Jetzt melden sich die Spielerinnen.

In der spanischen Fußball-Nationalmannschaft der Frauen ist es aus Protest gegen Trainer Jorge Vilda (41) angeblich zu einem beispiellosen Massenrücktritt gekommen. Oder doch nicht. Am Freitag meldeten sich die Spielerinnen.

Wie der nationale Verband RFEF mitteilte, seien im Laufe des Donnerstags (22. September 2022) 15 Spielerinnen des A-Teams mit E-Mails in gleichem Wortlaut zurückgetreten. Darin erklärten die Nationalspielerinnen, dass sie die derzeitige Situation „erheblich“ in ihrem „emotionalen Zustand“ und ihrer „Gesundheit“ beeinträchtige.

15 Spielerinnen treten aus spanischer Nationalmannschaft zurück

„Bis zur Umkehrung“ der Zustände, sprich der Entbindung des Trainerteams von seinen Aufgaben, würden sie deshalb nicht für das spanische Nationalteam auflaufen.

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Der Verband will dem Druck allerdings nicht nachgeben. Die RFEF werde es den Spielerinnen „nicht gestatten, die Kontinuität des Nationaltrainers und seines Trainerstabs infrage zu stellen, da derartige Entscheidungen nicht in ihren Zuständigkeitsbereich fallen“, hieß es in einer Stellungnahme.

Dann dementierten die Spielerinnen den Massenrücktritt. Sie haben Angaben des Fußball-Verbandes RFEF zurückgewiesen: „Wir haben auf keinen Fall unseren Rücktritt aus der spanischen Nationalmannschaft erklärt, wie das der RFEF in seiner offiziellen Mitteilung behauptet. So wie wir es in unseren privaten Mitteilungen (an den Verband) bekräftigt haben, stehen wir voll und ganz zur spanischen Nationalelf“, zitierte die Nachrichtenagentur Europa Press aus einer Mitteilung der Spielerinnen, darunter auch Weltfußballerin Alexia Putellas vom FC Barcelona.

Sie hätten auch nicht den Rücktritt des Trainers gefordert. Es sei bedauerlich, dass der Verband „private Mitteilungen in absichtlich verkürzter Form öffentlich“ gemacht habe, hätten die Spielerinnen kritisiert.

Unbestätigten Medienberichten zufolge sollen sich Spielerinnen über eine exzessive Kontrolle durch Vilda teilweise bis in ihr Privatleben hinein beschwert haben. Der RFEF reagierte äußerst scharf: „Der Verband wird den Spielerinnen nicht erlauben, die Zukunft des Nationaltrainers und seines Trainerstabs infrage zu stellen. Das fällt nicht in deren Verantwortung.“

Die Spielerinnen müssten ihren Fehler zugeben und sich entschuldigen, wenn sie wieder nominiert werden wollten. Der 41 Jahre alte Vilda ist seit 2015 Chefcoach der spanischen Frauen. Seine Auswahl hatte bei der EM im Juli in England kurzfristig auf die verletzte Putellas verzichten müssen. In der Vorrunde unterlag der Titelanwärter mit 0:2 dem deutschen Team, im Viertelfinale den späteren Europameisterinnen aus England.

Schon vor der Stellungnahme sickerte durch, dass Alexia Putellas (28) nicht zurückgetreten sei.

Dafür hätten sich mit Patri Guijarro (24), Mapi Leon (27), Sandra Panos (29), Aitana Bonmati (24), Mariona Caldentey (26), Ona Batlle (23), Lucia Garcia (24) oder Laia Aleixandri (22) zahlreiche Spielerinnen verabschiedet, die im EM-Vorrundenspiel gegen Deutschland im Juli noch in der Startelf gestanden hatten.

Spanischer Verband zeigt sich empört über zahlreiche Rücktritte

Deren Vorgehensweise entspreche „nicht den Werten des Fußballs“ und sei vielmehr sogar „schädlich“, betonte der Verband. Nach geltendem spanischen Recht drohe den Spielerinnen eine Sperre von zwei bis fünf Jahren. Die Nationalmannschaft solle nun notfalls mit Jugendspielerinnen aufgefüllt werden, Hauptsache diese seien „engagiert“, so RFEF: „Das ist eine Frage der Würde.“

Eine Rückkehr der nun zurückgetretenen Spielerinnen sei nur dann möglich, wenn diese ihren Fehler einsehen und sich entschuldigen würden. (sid/fit)