Saisonauftakt in Spanien fällt ausSpielerinnen wärmen sich auf, doch dann kommt alles anders

Die Fußballerinnen vom FC Barcelona feiern einen Torerfolg.

Die Fußballerinnen vom FC Barcelona bejubeln am 13. Mai 2022 einen Treffer.

Die Diskussion um Gleichberechtigung im Fußball geht weiter. In Spanien streiken deshalb die Schiedsrichterinnen. Die Auftaktbegegnung der Primera Division fiel aus, obwohl die Spielerinnen sich bereits aufwärmten.

Wegen eines Streiks der Schiedsrichterinnen hat Spaniens Primera Division der Fußballerinnen am Samstag (10. September 2022) nicht wie geplant den Spielbetrieb aufnehmen können.

Das Eröffnungsspiel zwischen Atletico Madrid und Real Sociedad musste verschoben werden, weil die Unparteiischen nicht erschienen.

Schiedsrichterinnen kommen einfach nicht

Spielerinnen beider Teams hatten sich im Sportzentrum Wanda Acala de Henares wie gewohnt aufgewärmt und das Spielfeld pünktlich zum Anpfiff betreten. Nach 30-minütiger Wartezeit wurde die Begegnung dann verschoben.

Unter der Woche hatten die Schiedsrichterinnen in einer Mitteilung des Verbandes RFEF angekündigt „unter den derzeitigen Bedingungen unserer beruflichen und wirtschaftlichen Situation kein Spiel der Primera Division der Frauen zu pfeifen“. Sie forderten höhere Löhne und „Arbeitsbedingungen, die denen der ersten Liga der Männer nahekommen“.

Die Organisatoren der Profiliga LPFF hatten am Freitagabend bestätigt, dass alle Vereine dennoch zu ihren Partien des 1. Spieltags anreisen sollten und den Schiedsrichter-Gespannen bei Nichterscheinen mit Sanktionen gedroht.

Bundeskanzler Olaf Scholz hatte im August seine Forderung nach gleichen Prämien für die Männer- und Frauen-Nationalmannschaft bekräftigt. Es gehe „um die Frage: Wie kann man mehr Mädchen für Fußball begeistern? Und dabei spielen die Prämien eine Rolle“, sagte der 64-Jährige bei seinem Besuch beim Deutschen Fußball-Bund: „Mein Standpunkt ist bekannt. Das ist aus meiner Sicht etwas Politisches und etwas anderes als bei Gehaltsverhandlungen.“

Die Debatte um Equal Pay beim DFB hatte im Zuge des Erfolges der Frauen-Nationalmannschaft bei der EM an Fahrt aufgenommen. „Wir haben 2022. Frauen und Männer sollten gleich bezahlt werden. Das gilt auch für den Sport, besonders für Nationalmannschaften“, hatte Scholz während der Gruppenphase getwittert. Anschließend hatte er das EM-Finale gegen England (1:2) besucht. Die DFB-Frauen hätten für den Titel eine Prämie von 60.000 Euro pro Spielerin bekommen, die Männer hätten im Vorjahr pro Person 400.000 Euro erhalten. (dpa/sid)