Dicke Luft in der Regionalliga West. Zwischen Rot-Weiß Oberhausen und dem 1. FC Kaan-Marienborn fliegen derzeit die Fetzen. Wüste Tiraden drohen den Zoff weiter eskalieren zu lassen.
Regionalliga-SchlammschlachtKlub-Sponsor wütet gegen Konkurrent: „Lieber verbrenne ich das Geld“

Copyright: IMAGO/Rene Traut
Auf dem Regionalliga-Rasen ging es zwischen Rot-Weiß Oberhausen und dem 1. FC Kaan-Marienborn (hier Denis Donkor und Robert Jendrusch am 10. September 2022) hoch her. Abseits des Spielfelds wurde der Ton jetzt noch mal schärfer.
In der Regionalliga West ruht in der Länderspielpause, abgesehen von einigen Nachholspielen, der Ball – die Giftpfeile fliegen dafür trotzdem munter hin und her. Kurz vor dem Wochenende geht es zwischen Rot-Weiß Oberhausen und dem 1. FC Kaan-Marienborn hoch her.
Kurz bevor der Aufsteiger aus dem Siegerland seinen trotzigen Rückzug in die Kreisliga angekündigt hatte, war RWO-Boss Hajo Sommers (64) bereits gegen den Liga-Konkurrenten in die Offensive gegangen. Dessen Hauptsponsor legte wiederum noch satter gegen Oberhausen nach, wünscht Sommers und dessen Klub „nur das Schlechteste“. Längst nicht das einzige Wut-Zitat im Regionalliga-Zoff.
Regionalliga West: Mega-Zoff zwischen RWO und Kaan-Marienborn
Für den Hinterkopf: Am Donnerstag (23. März 2023) hatte Kaan-Marienborn ernüchtert angekündigt, das kommende Jahr in der Kreisliga C anzutreten, weil die strengen Bedingungen in der Regionalliga mit der eigenen Spielstätte nicht mehr vereinbar seien. Man fühle sich in der Liga „nicht erwünscht“, beklagte der Verein.
In Oberhausen fällt die Bewertung etwas anders aus. Sommers schimpfte schon kurz vor der Rückzugs-Ankündigung gegenüber „Reviersport“: „Denen war das alles egal. Sowohl bei den Klos oder den Presseplätzen. Die spielen aber trotzdem in der Liga mit – und das auch gut, weil sie die ganze Kohle in den Kader stecken und nicht in die Infrastruktur.“
Dass Sommers sogar zugab, sich beim Verband über die Lage beim Konkurrenten beschwert zu haben, nahm dessen Hauptsponsor Andreas Weber für eine massive Gegenrede zum Anlass.
Seine Tirade gegenüber „Reviersport“: „Was erlaubt sich Herr Sommers eigentlich? Jahr für Jahr betteln die uns an, dass wir bei denen wieder etwas machen und dann verpetzen die uns beim Verband. Lieber verbrenne ich das Geld!“Nehmen Sie hier an der EXPRESS.de-Umfrage teil:
Rumms – aber längst nicht das Ende! Einmal in Fahrt, legte Weber, Chef beim Sanierungsunternehmen PolygonVatro (auch Sponsor beim FC Schalke) ungebremst nach. „Mehr Unsportlichkeit, mehr schlechtes Benehmen geht nicht mehr. Er hat das Ganze angezettelt“, warf er Sommers vor und giftete: „Ich hoffe, dass Oberhausen sportlich untergeht.“
Auch die Stadt Siegen bekam von Weber ihr Fett weg, nachdem es Uneinigkeit über die Ausbaupläne der heimischen Herkules-Arena gegeben hatte. „Die Stadt will einfach keine zwei großen Stadien. Unsere Anstrengungen weiß man in Oberhausen wohl nicht zu schätzen“, beklagt der Unternehmer: „Das ist eine absolute Unverschämtheit, wie sich RWO benommen hat.“
Die von Sommer bemängelten fehlenden Toiletten habe der Funktionär beim Stadionbesuch wohl schlichtweg als Einziger nicht gefunden, schob Weber nach, ehe er mit einer weiteren wütenden Salve abschloss: „Karma wird zurückschlagen. Rot-Weiß Oberhausen wird niemals aufsteigen.“ (bc)