Er schockte die Bayern per Zauber-TorFußball-Ikone muss in Knast: „Hacken-König“ Madjer ist schuldig

Rabah Madjer sitzt auf der Trainerbank

Einst schockte er die Bayern mit einem Zauber-Tor, nun muss er ins Gefängnis: Algeriens Ex-Nationalspieler Rabah Madjer, hier am 27. März 2018 in Graz, ist von einem Gericht des Betruges für schuldig befunden worden.

Mit einem Zauber-Tor schockte er einst den FC Bayern München im Finale des Europapokals der Landesmeister, nun muss er in den Knast: Algeriens Ex-Nationalspieler Rabah Madjer hat betrogen.

In den 80ern avancierte er zu Bayerns Endspiel-Schreck, jetzt muss er in den Knast: Algeriens Ex-Nationalspieler Rabah Madjer (63) ist am Donnerstag (9. Juni 2022) zu einer Haftstrafe von sechs Monaten verurteilt worden. Das Gericht in der algerischen Hauptstadt Algir sah es als erwiesen an, dass Madjer sich des Betruges schuldig gemacht hatte.

Madjer erlangte bei den deutschen Fußball-Fans Legenden-Status, als er im Finale des Europacups der Landesmeister am 27. Mai 1987 für seinen FC Porto gegen den FC Bayern München zum zwischenzeitlichen 1:1 traf – und zwar sehenswert per Hacken-Treffer! Am Ende siegten die Portugiesen in Wien mit 2:1. Es war einer der bittersten Europapokal-Abend für die Bayern.

Natürlich wurde der ehemalige Angreifer seinerzeit von den Fußball-Fans für sein Zauber-Tor gefeiert – außer natürlich von jenen, die es mit dem deutschen Rekordmeister hielten...

Bayerns Final-Schreck Rabah Madjer muss in den Knast

Es war nicht das einzige Glanzlicht, dass Madjer im Verlauf seiner Karriere setzte: So erzielte er bei der WM 1982 beim sensationellen 2:1-Vorrundenerfolg gegen die DFB-Elf den 1:0-Führungstreffer.

Torjubel FC Porto, v.li.: Torschütze Rabah Madjer, Eduardo Luis, Celso

goal celebration FC Porto v left Scorer Rabah Madjer Eduardo Luis Celso

Riesen-Jubel über das legendäre Hacken-Tor: Rabah Madjer (links vorne) freut sich am 27. Mai 1987 mit Porto-Teamkollege Eduardo Luis Celso über seinen Treffer zum 1:1 im Europacup-Finale der Landesmeister gegen den FC Bayern München.

Nach Ende seiner aktiven Karriere, in deren Verlauf Madjer unter anderem auch für den FC Valencia in Spanien kickte, stieg der Algerier ins Mediengeschäft ein. So kaufte er in seiner Heimat die Sport-Zeitungen „Al Balagh“ and „Al Balagh Erriadhi“.

Die Blätter wurden schließlich wieder eingestellt. Allerdings soll Madjer auch noch ein Jahr danach Einnahmen für öffentliche Werbeaufträge kassiert haben. Er muss nun nicht nur ins Gefängnis, sondern auch noch 600 Euro Strafe zahlen. Algeriens nationale Verlags- und Werbeagentur hatte auf Schadensersatz geklagt. An die Agentur müssen Madjer und ein Mitangeklagter zudem noch eine Ausgleichszahlung in Höhe von 3200 Euro leisten.

In anderen Anklagepunkten wurde Madjer derweil freigesprochen. Dem 77-fachen Nationalspieler (26 Tore) und Ex-Nationaltrainer Algeriens war unter anderem auch Identitätsdiebstahl vorgeworfen worden. (kos)