Führen frische Millionen Olympique Lyon zurück zu alter Größe? Gegen Frankreich-Primus Paris Saint-Germain will der einstige Serienmeister jetzt nach einem Eigentümer-Wechsel bestehen.
Tief gefallener Serienmeister800-Mio.-Euro-Deal: Macht Olympique Lyon wieder Jagd auf PSG?

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Die Profis von Olympique Lyon am 22. Oktober beim Spiel gegen HSC Montpellier. Nach schwachen Jahren soll ein Besitzer-Wechsel neuen Schwung bringen.
Zu Beginn des neuen Jahrtausends dominierte Olympique Lyon den französischen Fußball. Unter Präsident Jean-Michel Aulas (73), einem knallharten Verhandler, feierte Lyon 2002 den ersten Meistertitel der Vereinsgeschichte und ließ bis 2008 sieben weitere in Serie folgen.
Knappe 15 Jahre später ist die Realität bei OL eine ganz andere: Längst hat nicht nur Paris Saint-Germain dank der Katar-Millionen den einstigen Liga-Primus abgehängt. Platz acht aus dem Vorjahr bedeutete das schwächste Saison-Ergebnis seit 1996. Als Achter ging Lyon im November auch wieder in die WM-Pause. Geht es dank eines Eigentümer-Wechsels künftig aber wieder steil nach oben?
Olympique Lyon setzt auf Investoren-Millionen
Seit Montag (19. Dezember 2022) ist zumindest klar: Olympique Lyon hat einen neuen Inhaber: Die US-Investmentfirma Eagle Football Holding hat den siebenmaligen französischen Titelträger endgültig übernommen, wie der Verein in einer Mitteilung verkündete. Der Deal soll bei einem schwindelerregenden Gesamtvolumen von über 800 Millionen Euro liegen.
„Heute beginnt eine neue Geschichte“, wurde der 57 Jahre alte Firmenboss John Textor in einer Mitteilung zitiert. Das Ziel dürfte mit der Rückkehr in Richtung Spitze der Ligue 1 klar sein – und womöglich sogar der Angriff auf den neuen Dominator PSG.
Textor erweiterte mit dem Kauf sein internationales Portfolio, zu dem auch der englische Premier-League-Klub Crystal Palace, Botafogo aus Brasilien und der belgische Klub RWD Molenbeek gehören.
Olympique Lyon ein Vorreiter im Frauenfußball
Anders als bei der zuletzt erfolglosen Herren-Auswahl übernimmt er gleichzeitig das erfolgreichste Frauen-Team der Welt: Die Damen-Auswahl von Lyon wurde in den vergangenen 16 Jahren 15 Mal nationaler Meister, gewann außerdem achtmal die Champions League.
Bei den Männern steckt Olympique derweil weiter in der Krise. Trainer Peter Bosz (58) musste im Oktober nach nur vier Siegen aus zehn Saisonspielen gehen, Nachfolger Laurent Blanc (57) kommt nach den ersten fünf Auftritten auf exakt denselben Punkteschnitt wie der frühere Bundesliga-Trainer von Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen. (bc/sid)