„Möchte Weg freimachen“Nach Pleite gegen BVB II: Duisburgs Sport-Boss Grlic wirft hin – fliegt auch der Trainer?

Ivica Grlic sitzt auf der Tribüne in Duisburg.

Duisburgs Sportdirektor Ivica Grlic beim Spiel gegen Borussia Dortmund II am 6. Februar 2022 in der Schauinsland-Reisen Arena in Duisburg.

Ivica Grlic ist von seinem Amt als Sportdirektor des MSV Duisburg zurückgetreten. Die Niederlage gegen Dortmund II war am Ende der auslösende Moment.

Der MSV Duisburg in Abstiegsnot in der 3. Liga. Die 1:3-Niederlage gegen Borussia Dortmund II am Sonntag (6. Februar 2022) hat Konsequenzen gehabt. Sportdirektor Ivica Grlic (46) trat nach der Partie zurück.

Proteste gegen den Ex-Profi gab es schon länger, auch während der Partie gegen Dortmund II war es mehrfach zu „Grlic raus“-Rufen gekommen. Der MSV-Absturz wurde auch ihm angelastet. „Ivo Grlic hat seinen Rücktritt angeboten. Wir haben den Rücktritt angenommen. Er möchte den Weg frei machen für einen Neuanfang und die sportlichen Planungen in andere Hände geben“, sagte Präsident Ingo Wald (64). „Jetzt müssen wir sehen, dass wir unten rauskommen“.

Grlic war seit 2004 im Verein zunächst sieben Jahre als Profi aktiv (183 Spiele, 29 Tore, 24 Assists), ehe er 2011 den Posten des Sportdirektors übernommen hatte. „Bei aller Kritik an Ivo darf man aber auch nicht vergessen, dass es den MSV ohne ihn nicht geben würde. Dass der MSV Duisburg noch Profifußball spielt, ist auch sein Verdienst“, sagte Wald weiter. „Er ist auch ein Mensch, der Gefühle hat und spürt, was auf ihn einprasselt.“

Alles zum Thema 3. Liga

Der Druck auf Grlic sei riesengroß gewesen, so Wald, der Grlic „absoluten Respekt, dass er dem Druck so lange standgehalten hat und nie vor ihm weggelaufen ist“, zollte. „Es ist viel auf ihn eingeprasselt.“ Entsprechend sei der Rücktritt „sicherlich auch ein bisschen Selbstschutz“.

MSV-Fans demonstrierten mit Spruchbändern gegen die Bosse

Vor 5747 Fans setzte es die nächste Enttäuschung. Sie brüllten „Grlic raus“, „Vorstand raus“ und „Wir haben die Schnauze voll“. Die „Zebras“ von Coach Hagen Schmidt rangieren nach der Heimpleite gegen den BVB auf Tabellenplatz 17 der 3. Liga, der am Ende der Saison den Abstieg in die Viertklassigkeit bedeuten könnte. Aus den vergangenen zehn Ligaspielen konnte der Traditionsverein nur zwei Siege einfahren.

MSV Duisburg spricht Montag über Trainer Hagen Schmidt

Deshalb kommt nun auch die Trainerfrage auf den Tisch. Am Montag steigt eine Gremiumssitzung beim MSV. „Wir werden über alles nachdenken, was die sportliche Neuausrichtung betrifft“, sagt Wald. „Fakt ist, dass die Punkteausbeute im Moment alles andere als gut ist und das spricht nicht für den Trainer. Aber ich werde nichts kommentieren und dem Gremium vorgreifen.“

„Sportliche Kompetenz in die Geschäftsführung – personelle Veränderungen jetzt!“, war über die gesamten 90 Minuten auf einem großen Banner am Zaun der Nordkurve in der Schauinsland-Reisen-Arena zu lesen. Auf einem weiteren Spruchband stand „Handeln! Jetzt! Sonst handeln wir!“ (msw)