Skandalnudel mit ComebackMax Kruse zurück beim Ex-Verein – einstiger FC-Coach an der Linie

Max Kruse sorgte nicht nur mit seinem Lebenswandel für Furore, sondern auch mit seinen fußballerischen Qualitäten. Nach seinem Rauswurf in Wolfsburg scheint Kruses Karriere vorbei – oder etwa doch nicht?

von Julian Meiser (jm)

Seit vier Monaten ist Stürmer Max Kruse (35) vereinslos. Im November 2022 war er vom VfL Wolfsburg freigestellt worden, zuvor hatte es Differenzen zwischen ihm und Trainer Niko Kovac (51) gegeben. Kovac warf dem Angreifer vor, dass sein Fokus nicht auf dem VfL liege.

Am Samstag (26. März 2023) stand Max Kruse nun wieder vor mehr als 10.300 Zuschauerinnen und Zuschauern auf dem Platz – allerdings nicht im grün-weißen Dress der Wölfe, sondern im Trikot eines anderen Ex-Klubs.

Max Kruse: Winkt Comeback im Profifußball?

Ohne Frage ist Max Kruse kein Musterprofi. Dafür gab es in den vergangenen Jahren zu viele Skandale um den 35-Jährigen. Dennoch könnte er – dank seines Spielwitzes und seiner Torgefahr – nahezu jedem deutschen Verein helfen. Vorausgesetzt, die körperliche Verfassung stimmt.

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Am Samstagnachmittag zeigte Kruse jedenfalls, dass er das Fußballspielen nach seinem Aus beim VfL Wolfsburg nicht verlernt hat …

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Beim Abschiedsspiel für St. Pauli-Legende Jan-Philipp Kalla (36), genannt „Schnecke“, stand Kruse neben Spielern wie Fabian Boll (43), Mathias Hain (50) und Marius Ebbers (45) auf dem Rasen des Millerntor-Stadions. Kruse hatte zwischen 2009 und 2012 beim Hamburger Stadtteilverein gekickt – auch in der Bundesliga.

Beim Abschiedsspiel, das unter dem Motto „All Kallas Are Beautiful“ stand, trug sich Kruse als erster Spieler in die Torschützenliste ein. Endstand: 11:6 für Kalla, Kruse und Co.!

An der Seitenlinie stand Ewald Lienen (69) und coachte die gegnerische Mannschaft, die ebenfalls mit St. Paulianern gespickt war. Lienen hatte unter anderem den FC St. Pauli, Hansa Rostock, Borussia Mönchengladbach und den 1. FC Köln trainiert.

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Nach dem Kalla-Abschiedsspiel sagte Kruse bezüglich eines Profi-Comebacks gegenüber Sky: „Wenn es im Sommer nichts wird, muss man sich ehrlich hinterfragen und sagen: Das war’s dann vielleicht.“ Er erläuterte: „Ich bin in der Lage, wenn man sechs Wochen Vorbereitung hat, mich fit zu bekommen – so fit, dass ich dann 90 Minuten auf dem Platz stehen kann.“

Es stellt sich die Frage: Wäre nicht ein erneutes Engagement beim FC St. Pauli denkbar? In der Tat hätte der FC St. Pauli einen Stürmer vom Format Max Kruse in der Hinrunde der laufenden Saison gut gebrauchen können. Die Braun-Weißen spielten unter Timo Schultz (45) zwar soliden Fußball, die Torchancen wurden aber teils kläglich vergeben. Nach der Hinrunde stand der Klub auf Platz 15.

Nach dem Trainerwechsel in der Winterpause läuft es bei den Kiezkickern aber wie geschmiert: Unter Fabian Hürzeler (30) gab es in acht Spielen die Maximalausbeute von 24 Punkten. Connor Metcalfe (23) und Winter-Neuzugang Oladapo Afolayan (25) bringen frischen Wind über die Außenbahnen und Stürmer Lukas Daschner (24) hat endlich seinen Torinstinkt entdeckt.

Sollte Daschner seinen im Sommer auslaufenden Vertrag bei St. Pauli verlängern, wäre für den vereinslosen Max Kruse beim FCSP entsprechend kein Platz.