Nach einer ungewöhnlichen Ampelkarte für Ahamada verpasst der VfB Stuttgart in der Nachspielzeit den Sieg in Hoffenheim. Einen Vorwurf wollte dem übermütigen Jungprofi aber niemand machen.
Erst gemeckert, dann gejubeltKurioser Platzverweis für VfB-Profi verhindert den Sieg
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Die Stuttgarter Spieler bejubeln das 2:1, im Hintergrund ist Naouirou Ahamada bei den Fans.
In der Kabine muss Naouirou Ahamada (20) wie ein Häufchen Elend gesessen haben. Nach der kuriosen Gelb-Roten Karte für den französischen Mittelfeldspieler in der 78. Minute kassierte der VfB Stuttgart am Dienstagabend (24. Januar 2023) in der Fußball-Bundesliga noch den Ausgleich zum 2:2 bei der TSG 1899 Hoffenheim.
Die zweite Verwarnung hatte der 20-Jährige wegen unsportlichen Verhaltens kassiert, weil er beim Jubel nach dem Führungstreffer durch Kapitän Wataru Endo (29) auf eine Treppe vor dem Gästeblock gestiegen war und mit den VfB-Fans gefeiert hatte. Schließlich hatte er das Tor vorbereitet.
VfB Stuttgart trauert dem Sieg hinterher
„Die Regel gibt es, deshalb ist Gelb-Rot korrekt. Er ist ein junger Spieler, das war eine Unaufmerksamkeit von ihm“, sagte Sportdirektor Fabian Wohlgemuth (44) mit milder Nachsicht. Trainer Bruno Labbadia (56) hatte den Grund für Ahamadas Platzverweis „gar nicht wahrgenommen“ und musste sich erst mal vom Vierten Offiziellen aufklären lassen.
Einen Vorwurf wollte Labbadia dem Spieler nicht machen, er hatte eher Mitleid: „Wir haben es mit einem sehr jungen Menschen zu tun: Wenn man ihn in der Kabine gesehen hat, wie er am Boden war... Fehler gehören dazu.“ Zumal der unbedarfte Unglücksrabe seine erste Gelbe Karte wegen Meckerns gesehen hatte.
Hoffenheim nutzte jedenfalls die Überzahl gegen den Landesrivalen VfB Stuttgart aus, entfachte mehr und mehr Druck und kam in der vierten Minute der Nachspielzeit schließlich noch zum Ausgleich durch den zweiten Treffer des kroatischen WM-Dritten Andrej Kramaric (31).
„Es ist sehr bitter. Mit der Roten Karte kippt das Spiel ein wenig. Wenn wir die nicht bekommen, denke ich, dass wir als Sieger vom Platz gehen“, sagte der eingewechselte VfB-Profi Chris Führich (25) im Sky-Interview. Zwischendurch hatte Serhou Guirassy (26) den Ausgleich für die abstiegsbedrohten Stuttgarter erzielt.
Auch Torwart Florian Müller konnte es nicht fassen, dass es doch nichts mehr wurde mit dem ersten Auswärtserfolg der Schwaben seit mehr als einem Jahr. Zumal der VfB dann nach Punkten mit Hoffenheim gleich gezogen hätte. „Das wäre heute ein absoluter Big Point gewesen. Wir haben gekämpft, es ist brutal bitter und nervt extrem“, klagte er. (dpa/sto)