Krawall in RegionalligaEssen-Fans stürmen nach spätem Sieg den Münster-Block

Simon Engelmann behauptet den Ball gegen zwei Spieler von Preußen Münster

Simon Engelmann (r.) schoss am 14. September 2021 den späten Siegtreffer für Rot-Weiss Essen gegen Preußen Münster.

Preußen Münster unterlag in der Regionalliga West ganz bitter Rot-Weiss Essen. Im Anschluss an die Partie gab es Ausschreitungen bei denen rund 30 Personen verletzt wurden.

Münster. Es war das Topspiel am 7. Spieltag der Regionalliga West: Tabellenführer Preußen Münster empfing am Dienstagabend (14. September 2021) Rot-Weiss Essen (Platz vier). Essen holte einen 0:2-Rückstand auf und gewann die Partie noch mit 3:2, anschließend gab es Ausschreitungen zwischen den Fans.

Essen-Ultras stürmen aus Gästeblock

Schon während des Spiels zündelten beide Fanlager mit Pyrotechnik, soweit so unspektakulär. Nach dem späten Siegtreffer für die Essener durch Simon Engelmann (87.) gingen die Aggressionen nicht von den Preußen-Anhängern aus, sondern von den Gästefans.

Nach Schlusspfiff stürmten die Essener Ultras aus ihrem Gästeblock in Richtung Münster-Kurve. Insgesamt wurden 30 Menschen verletzt, unter anderem wurde ein Rentner von einer Treppe gestoßen und schwer verletzt, ebenfalls schwer getroffen habe es einen Ordner. Zwei Beteiligte wurden bereits wegen gefährlicher Körperverletzung und Landfriedensbruchs festgenommen. Die Polizei ermittelt aber weiterhin wegen Widerstand und Sachbeschädigung.

Alles zum Thema Ultras

Neben den Strafen für die betreffenden Personen wird es auch Konsequenzen für die beiden Klubs wegen des Einsatzes von Pyrotechnik geben. Durch die Eintragung im Spielbericht des Schiedsrichters Timo Gansloweit ist bereits ein Verfahren beim Sportgericht des Westdeutschen Fußballverbandes (WDFV) eingeleitet worden.

Polizei setzte Pfefferspray gegen Chaoten ein

Im Preußenstadion waren Polizeiangaben zufolge 800 Fans von Rot-Weiss Essen dabei, nach den Auseinandersetzungen haben beide Ultra-Gruppen das Stadion verlassen, trafen anschließend aber erneut aufeinander.

Die Polizei setzte nach eigenen Angaben Pfefferspray um weitere Ausschreitungen zu verhindern und teilte mit: „Die Fanlager wurden getrennt, die Essener Problemfans zu ihren Bussen gebracht und in Begleitung über die Autobahn nach Essen eskortiert.“

Rot-Weiss Essen übernimmt vorerst die Tabellenführung

Preußen ging als ungeschlagener Tabellenführer in die Partie, führte nach einem Doppelschlag durch Thorben Deters (19./27.) mit 2:0 zur Pause. Essen steckte aber nicht auf, kam nach der Halbzeit durch Ex-Viktoria-Profi Kevin Holzweiler (49.) und Isaiah Young (65.) wieder ran.

Kurz vor Schluss schlug dann die Stunde von Engelmann und schoss seine Essener mit dem 3:2-Siegtreffer vorerst an die Tabellenspitze. Die kann am Mittwochabend die Zweitvertretung des 1. FC Köln mit einem Sieg gegen Alemannia Aachen übernehmen. (tsc/dpa)