Das Kack-Tor des JahresDer Goldene Klodeckel geht an Klub am Niederrhein

Arnd Zeigler, Stadionsprecher von Werder Bremen, macht ein lustiges Gesicht.

Arnd Zeigler ist Stadionsprecher bei Werder Bremen und moderiert beim WDR die Fußball-Show „Zeiglers wunderbare Welt des Fußballs“. Das Foto entstand am 1. Oktober 2022.

Ob man zu diesem Titel überhaupt gratulieren darf? Martin Kießhauer hat ihn jedenfalls ergattert.

von Colja Schliewa (cos)

Der Fußballer aus der vierten Mannschaft der Sportfreunde Neersbroich ist frisch gebackener „Kacktorschütze des Jahres 2022“. Gekürt hat ihn kein Geringerer als Arnd Zeigler in seiner TV-Sendung „Zeiglers wunderbare Welt des Fußballs“.

„Er ist kein Mensch, er ist kein Tier, er trägt bei Neersbroich die Nummer 4“ – Abwehrspieler Martin Kießhauer ist, wie so ziemlich jeder in der Kreisliga C, ein Mann fürs Grobe. „Vor dem eigenen Tor ist der Mann eine Maschine“, weiß Mannschaftskamerad Christoph. Wie er im letzten Frühling unter Beweis stellte. Mit einem Ding, das den Begriff „Eigentor“ neu definierte.

Ein wunderschönes Eigentor

Das Spiel war schon ziemlich weit fortgeschritten, als ein langer Ball des Gegners in die Hälfte der Sportfreunde trudelte. Stoppen, gucken, Spieleröffnung? Nicht mit Martin Kießhauer! „Hauptsache weg“, dachte sich der Korschenbroicher und wollte die Kugel einfach in die Zuschauer kloppen.

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Was dabei herauskam, war eine vertikale „Wunderkerze“. Der Ball schraubte sich immer höher und flog schließlich nicht ins Aus, sondern ins eigene Tor ...

Besch.....er kann’s nicht laufen. Das dachten sich jetzt jedenfalls die Zuschauer von „Zeiglers wunderbare Welt des Fußballs“, die den sehenswerten Treffer zum „Kacktor des Jahres“ wählten. Und zwar mit 75,3 Prozent. „Ein Erdrutschsieg“, befand Moderator Zeigler in seiner Sendung. „So deutlich war’s noch nie.“

Hier gibt es die Vorauswahl im Video zu sehen. Tor Nummer Vier ist Kießhauers wunderbarer Fehlschuss:

Deshalb hieß es jetzt auch „Ehre, wem Ehre gebührt“. Unter großem Applaus bekam der verdutzte Defensivrecke am Vereinsheim seine Trophäe überreicht: die Goldene Klobrille. Natürlich gab’s noch eine ordentliche Altbierdusche von den Teamkameraden obendrauf.

Für eine solch seltene Auszeichnung schaute dann natürlich auch Trainer Achim zum Gratulieren vorbei. „Obwohl das Ding in meinem Ranking nur auf Platz vier steht. Seine anderen drei Eigentore waren noch deutlich besser“, fand der Coach.

Martin selbst freute sich über die Auszeichnung, als hätte er gerade die Champions League gewonnen. Er reckte die Klobrille in den Himmel, schrie: „Hier ist das Ding!“ Ob er in der laufenden Saison den Titel verteidigen will? Dem Kollegen Christoph schwant Übles: „Das wird sich kaum verhindern lassen ...“