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Hausgemachtes SGE-ProblemFrankfurt-Keeper mit Horror-Bilanz

Eintracht Frankfurt wechselte vor fünf Pflichtspielen den Torwart – und das völlig ohne Not, weil Michael Zetterer ablieferte. Dessen Widersacher Kaua Santos weist jetzt eine Horror-Bilanz auf.

Eintracht Frankfurt ist gut in die Saison gestartet, hat dann nach fünf Pflichtspielen ohne Not den Torwart gewechselt – und seitdem läuft es gar nicht mehr. Jetzt hat die SGE eine hausgemachte Torwartdiskussion am Hals.

Frankfurts langjähriger Stammkeeper Kevin Trapp (35) überraschte Mitte August mit seinem Blitz-Wechsel zu Ligue-1-Aufsteiger Paris FC. Da dessen designierter Nachfolger Kaua Santos (22) – der Trapp in der vergangenen Saison schon teilweise verdrängte – noch seinen Kreuzbandriss auskurierte, musste die Eintracht auf dem Transfermarkt noch einmal handeln.

Santos liegt 6:18 gegen Zetterer hinten

Nur einen Tag nach dem Trapp-Abschied zauberte Sportvorstand Markus Krösche (45) Michael Zetterer (30) von Werder Bremen aus dem Hut, legte sechs Millionen Euro auf den Tisch.

Und Zetterer überzeugte sofort, legte einen starken Saisonstart mit seinen neuen Teamkollegen hin. In den ersten vier Pflichtspielen gab es drei Siege, Zetterer musste nur sechsmal hinter sich greifen. Dann war Santos aber wieder fit – und trotz der starken Leistungen des Ex-Bremers entschied sich Trainer Dino Toppmöller (44) dazu, den Brasilianer wieder in den Kasten zu stellen.

Es folgte der Bruch der SGE-Saison: In den vergangenen fünf Pflichtspielen gelang nur ein einziger Sieg, Santos musste ganze 18 (!) Mal hinter sich greifen, sah bei mehreren Gegentoren schlecht aus. In Frankfurt will man aber nicht darüber reden.

„Wir wollen doch jetzt keine Torwart-Diskussion lostreten“, sagte Krösche nach dem 2:2 in Freiburg am vergangenen Wochenende, an dem auch Santos gerade beim späten Ausgleichstor per Freistoß wieder seine Aktien hatte. Toppmöller hört sich hingegen schon ganz anders an: „Ich weiß nicht, ob ich die Diskussion stoppen kann, wenn sie extern geführt wird. Intern wird sie nicht geführt.“

Und weiter: „Natürlich müssen wir darüber sprechen, dass er sich da besser anstellen muss. Es ist unglücklich, denn grundsätzlich hat er ein sehr solides Spiel gemacht. Aber wenn du ein Topspiel machen willst, musst du über 90 Minuten fehlerfrei bleiben. Das muss er mitnehmen.“

Am Mittwoch steht dann der nächste Knaller an: Am 3. Spieltag der Champions League kommt der FC Liverpool in den Deutsche-Bank-Park. Gegen den kriselnden amtierenden englischen Meister braucht Frankfurt auf jeden Fall eine blitzsaubere Leistung – ansonsten kann auch Krösche die Diskussionen nicht mehr leugnen.