Mega-Zoff um Granit XhakaWutausbruch live im TV: Geste bei WM-Spiel heiß diskutiert

Granit Xhaka wird von mehreren serbischen Gegenspielern beim WM-Spiel zwischen der Schweiz und Serbien angegriffen

Granit Xhaka (r.) stand beim WM-Sieg der Schweiz gegen Serbien am 2. Dezember 2022 im Mittelpunkt. Hier gehen ihn gleich mehrere Gegenspieler an.

Kleine Geste, große Wirkung: Der provokante Griff in den Schritt von Granit Xhaka beim WM-Spiel der Schweiz gegen Serbien wurde auch in den Folgetagen heiß diskutiert. Dabei mischte auch Papa Ragip Xhaka mit.

Diese Geste bestimmte nach dem Schweizer Sieg im heißen Gruppen-Finale bei der WM 2022 gegen Serbien die Schlagzeilen: Kapitän Granit Xhaka griff sich am Rande des 2:1-Erfolgs am Freitag (2. Dezember 2022) auf dem Rasen provokant in den Schritt, beschimpfte dabei die gegnerische Bank. Offenbar eine Reaktion auf vorige Provokationen.

Nicht nur in Serbien war die Wut groß, auch die Schweiz debattierte über das Verhalten ihres Kapitäns, der gegen Serbien wie schon 2018 seine Nerven nur schwer in den Griff bekam. Und selbst im Kosovo, der ursprünglichen Heimat der Familie Xhaka, wurde die Geste diskutiert.

Granit Xhaka: Geste bei WM 2022 heiß diskutiert

In einer Talkshow am Sonntag (4. Dezember) kochten dabei die Emotionen hoch. Die bekannte kosovarische Feministin Zana Avdiu hatte Xhaka im Vorfeld bei Facebook scharf kritisiert und ihm den „Akt eines Straßenjungen“ vorgeworfen.

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„Was sagt das über unsere Gesellschaft aus, wenn wir eine solche Geste abfeiern?“, fragte sie über die etwa bei Social Media vielfach geteilte und gefeierte Macho-Geste.

Das brachte dessen Vater Ragip auf die Palme, der sich in bester Hoeneß-Manier zum Privatsender T7 durchstellen ließ, um per Telefon auf Avdiu zu schimpfen. „Wenn sie Granit Xhaka einen Straßenjungen nennt, dann ist das eine große Schande“, beklagte er laut dem Nachrichten-Portal „Watson“. Sein Sohn fühle sich von derartiger Kritik verletzt.

Mit der abfälligen Bemerkung über den Fußball-Star habe sich der stolze Kosovare auch selbst angegriffen gefühlt, heißt es im Bericht. Später ließ sich Xhaka Senior sogar zu mehreren Drohungen hinreißen, polterte unter anderem: „Ich warne sie noch einmal: Sie soll aufpassen, was sie über die Familie Xhaka schreibt.“

Granit Xkaka: Geste ohne Konsequenzen bei WM 2022

Die belastete Beziehung der Familie zu Serbien liegt unter anderem darin begründet, dass Ragip Xhaka im damaligen Jugoslawien dreieinhalb Jahre im Gefängnis saß, nachdem er sich bei Protesten gegen die politische Führung des Landes aufgelehnt hatte. In den ersten sechs Monaten sei er dort außerdem regelmäßig gefoltert worden, berichtete er Ende März im Gespräch mit der Schweizer Tageszeitung „Blick“. In die Schweiz war er später mit seiner Familie geflüchtet.

Schon am Tag nach der TV-Show meldete sich Zana Avdiu erneut bei Facebook, berichtete von massiven Beleidigungen und Morddrohungen, die sie in der Zwischenzeit erhalten habe. Mutmaßlich von Personen, die durch die Xhaka-Wutrede aufgewiegelt worden waren.

Sportlich hatte die Xhaka-Geste inklusive wüster Beleidigungen im Spiel gegen Serbien übrigens keine Konsequenzen: Während die FIFA inzwischen Ermittlungen gegen mehrere Serben aufgenommen hat, wurde gegen den Nati-Kapitän keine Untersuchung eingeleitet. Seinem Einsatz im Achtelfinale gegen Portugal am Dienstag (6. Dezember 2022, 20 Uhr/ARD) steht damit nichts im Wege. (bc)