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Fußball-MütterLeupolz mit harter Kritik: „Glaube, dass es viele Vereine ziemlich persönlich nehmen“

Melanie Leupolz spricht während einer Pressekonferenz der deutschen Fußball-Nationalmannschaft der Frauen vor der Fußball-Weltmeisterschaft in Frankreich 2019.

Melanie Leupolz, hier bei einer Pressekonferenz mit dem DFB-Team am 4. Juni 2019, fordert einheitliche Regeln für Mütter im Profifußball.

Mütter im Profifußball – das hat noch immer Seltenheitswert. Nationalspielerin Melanie Leupolz, die im vergangenen Herbst ihren Sohn zur Welt gebracht hat, fordert einheitliche Regeln.

Fußball-Nationalspielerin Melanie Leupolz hat bei den Vereinen ein Umdenken in Bezug auf die Vereinbarkeit von Profisport und Muttersein gefordert.

„Dafür sollte es einheitliche Regelungen geben“, sagte die 29 Jahre alte Mittelfeldspielerin des FC Chelsea im Interview des Magazins „Sports Ilustrated“ am Freitag (21. April 2023).

Frauenfußall: Kind oder Karriere

Spielerinnen hätten sich bislang eigentlich immer zwischen Kindern oder Fußball entscheiden müssen: „Viele haben deshalb den Weg gewählt, ihre Karriere zu beenden – und zwar nicht aus sportlichen Beweggründen, sondern weil das Drumherum nicht gepasst hat.“

Leupolz hatte am Dienstag vergangener Woche beim 1:2 im WM-Test gegen Brasilien nur ein halbes Jahr nach der Geburt ihres Sohnes ihr Comeback in der DFB-Elf gefeiert. Bis zur Normalisierung von Müttern im Profisport seien noch einige Hürden zu nehmen.

„Ich glaube, dass es viele Vereine noch ziemlich persönlich nehmen, wenn eine Spielerin sich für ein Kind entscheidet und mit dem Fußball für ein paar Monate pausiert. Dabei wäre es doch schade, wenn Spielerinnen deshalb einfach fallen gelassen würden“, sagte die frühere Spielerin des SC Freiburg und FC Bayern München.

Sie selbst sei von ihrem englischen Verein aus London während ihrer Schwangerschaft „sehr gut“ und aus „freien Stücken“ unterstützt worden. „Ich habe das Glück, dass hier gute Menschen an den entscheidenden Positionen sitzen. Viele Spielerinnen sind aber nicht in dieser Lage“, sagte die Europameisterin von 2013 und Olympiasiegerin von 2016.

Leupolz hatte bereits angekündigt, im Falle einer Nominierung ihren Sohn mit zur Weltmeisterschaft vom 20. Juli bis 20. August in Australien und Neuseeland zu nehmen.

Schult-Transfer platzte wegen Schwangerschaft

DFB-Torhüterin Almuth Schult (32) hatte die Strukturen zuletzt ebenfalls kritisiert. Sie erwartet im Spätsommer ihr drittes Kind – und ist auf der Suche nach einem neuen Verein. Ein Transfer sei wegen ihrer Schwangerschaft geplatzt, sagte die Mutter von Zwillingen Anfang März 2023 in einem Interview mit der „Funke Mediengruppe“.

„Ich hatte mich eigentlich schon im Dezember mit einem Club geeinigt, bin dann aber offen damit umgegangen, dass ich schwanger bin, und wir waren uns dann darüber einig, dass wir den Vertrag jetzt nicht unterschreiben“, berichtete Schult. „Ich denke nicht, dass mich ein Verein unter Vertrag nimmt, solange ich noch nicht wieder spielen kann. Und ohne die Bindung an einen Verein muss ich selbst dafür sorgen, dass ich wieder in Form kommen kann.“

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Damit sich die Situation für schwangere Frauen im Profifußball verbessere, müsse „Respekt“ und „Enthusiasmus“ entwickelt werden, „bei den Verantwortlichen, bei den Funktionären, die Sachen entscheiden“, forderte Schult in einem DAZN-Interview. „Da sind wir noch ganz am Anfang, weil sich in den letzten Jahrzehnten nie auf die Frau im Sport konzentriert wurde, sondern immer nur auf den Mann.“

Bei ihrer ersten Schwangerschaft stand Schult, die zuletzt in den USA spielte, noch beim VfL Wolfsburg unter Vertrag. Nach ihrem Comeback nach Babypause war sie die einzige Mutter in der Bundesliga. (are/dpa)