Frauen-WM 2023Fifa äußert sich erneut zum TV-Poker: Das ist Plan B

DFB-Star Giulia Gwinn (l.) beim Spiel gegen England in Aktion mit Ball.

DFB-Star Giulia Gwinn (l.) beim Finale der Frauen-Europameisterschaft am 31. Juli 2022 gegen England.

Noch immer gibt es keine Einigung im TV-Poker um die Frauen-WM. Nun spricht die Fifa von einem Plan B, falls es zu keiner Einigung mit den Sendern ARD und ZDF kommen sollte.

Der TV-Poker um die Frauen-Weltmeisterschaft 2023 (20. Juli-20. August) in Australien und Neuseeland geht in die nächste Runde. Es scheint immer noch ungewiss, wo das Turnier übertragen wird. Der Weltverband Fifa spricht bereits von einem Plan B.

Ein Verbandssprecher erklärte, dass es „keinen Blackout“ geben werde – bedeutet, die Frauen-WM wird in jeden Fall irgendwo zu sehen sein. „Wir sind weiterhin in Gesprächen“, sagte ein Fifa-Sprecher gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. 

Frauen-WM: Weltverband würde Spiele auf „Fifa+“ übertragen

Die Welt- und Europameisterschaften liefen in den vergangenen Jahren immer bei ZDF und ARD. Die Frauen-EM im vergangenen Jahr brachte den Sendern Top-Quoten ein und doch scheinen beide für die diesjährige Übertragung zu wenig zahlen zu wollen.

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Sollte es keine Einigung zwischen der Fifa und den beiden Seiten geben, würde der Verband die Spiele auf einer hauseigenen Website übertragen. „Wir bevorzugen Übertragungen im öffentlichen Fernsehen, aber wir können die Spiele auch bei Fifa+ zeigen“, führte der Sprecher weiter aus.

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Fifa-Präsident Gianni Infantino (53) forderte bereits öffentlich mehr Geld für die Übertragungsrechte. Er sprach sogar von einer „moralischen und rechtlichen Verpflichtung, die Frauen-WM nicht unter Wert zu verkaufen“.

ARD und ZDF bieten angeblich mit fünf Millionen Euro lediglich die Hälfte der Forderung der Fifa, während sie sich die vergangenen beiden Männer-Weltmeisterschaften jeweils über 210 Millionen Euro haben kosten lassen.

DFB-Vizepräsidentin Celia Sasic hofft noch immer auf eine Lösung. „Da muss eine Einigung stattfinden. Es wäre ein sehr harter Nackenschlag, wenn das nicht funktionieren würde“, sagte die 34 Jahre alte Ex-Nationalspielerin der dpa.

Die DFB-Vizepräsidentin für Gleichstellung und Diversität betonte die Bedeutung einer Übertragung im Fernsehen. „Das wäre sehr, sehr wichtig für den Frauenfußball, für die Gesellschaft, für die gesamte Entwicklung, dieses Turnier zu zeigen, die Sichtbarkeit hochzuhalten“, sagte Sasic, die 2015 ihre aktive Fußballkarriere beendete. Auch die Fans hätten ganz klar den Anspruch signalisiert, das Turnier sehen zu wollen. „Deswegen hoffe ich sehr auf eine Einigung.“

In knapp fünf Wochen starten die DFB-Frauen zum Auftakt gegen Marokko (24. Juli/10.30 Uhr). Danach folgen noch Gruppenspiele gegen Kolumbien (30. Juli/11.30 Uhr) und Südkorea (3. August/12 Uhr). (fr)