„Ganz viel Liebe“Nach Rüffel und Auswechslung: Thioune gibt Fortuna-Star eine Einsatzgarantie

Daniel Thioune und Christos Tzolis gucken enttäuscht.

Kein Problem miteinander: Daniel Thioune und Christos Tzolis, hier am 27. Januar 2024.

Am Samstag hofft Fortuna auf den ersten Liga-Sieg im neuen Jahr. Trainer Daniel Thioune schaffte vor dem Spiel gegen Elversberg Gerüchte über Misstöne aus der Welt.

von Volker Geissler (vog)

Klappt es im vierten Anlauf? Rund 30.000 Fans wollen am Samstag (10. Februar 2024) dabei sein, wenn Fortuna endlich den ersten Ligasieg im Jahr 2024 einfahren soll.

Vom Papier her müsste das klappen: Im Hinspiel fegten die Rot-Weißen Elversberg mit 5:0 vom Platz. Aber die Leistungssteigerung des Aufsteigers und diverse Düsseldorfer Auftritte lassen Zweifel aufkommen.

Thioune hofft auf Streit: „Muss wieder so sein“

Da ist die plötzliche Schwäche in der Arena, die einer Spitzenmannschaft so gar nicht würdig ist. „Wir haben zu Hause nicht die beste Performance. Da müssen wir wieder hinkommen. Ich sehe es gerne, wenn Menschen sich freuen“, sagt Daniel Thioune (49).

Was den Trainer außerdem nervt: Seine Mannschaft frisst nach wie vor viel zu viele Gegentore. Zuletzt reichten in Paderborn nicht mal drei eigene Treffer, um etwas Zählbares mitzunehmen. Und im eigenen Stadion gab es auch schon von Mitaufsteiger Wehen Wiesbaden drei Stück.

„Es muss wieder dahin gehen, dass wir unsere Balleroberungsmentalität zeigen“, hat Thioune als Schlüssel ausgemacht und geht noch einen Schritt weiter: „Es muss wieder so sein, dass sich zwei Spieler streiten, wer den Ball erobert.“

Natürlich auf intelligente Weise. Beim ersten Aufeinandertreffen im Saarland klappte das prima. Seine Mannschaft habe Elversberg in den Räumen den Ball gegeben, in denen es nicht weh tut, erinnerte der Coach an den Gala-Auftritt am vierten Spieltag. Vorne war seine Truppe dabei eiskalt.

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Doppelpacker damals: Christos Tzolis (22) als Joker. Und der Grieche stand auch in den letzten Wochen im Mittelpunkt des Interesses. Auf St. Pauli wurde er mit seinem siegbringenden Panenka-Elfmeter zum Pokal-Helden, kassierte für seine aufreizende Ausführung dennoch einen Rüffel vom Trainer. Der relativierte seine Aussagen später dahingehend, dass er in einer solchen Situation als Osnabrück-Trainer eine traumatische Erfahrung gemacht hat.

Thioune schwärmt von Tzolis

Dennoch gehörte Tzolis zu den drei Spielern, die nach der unterirdischen ersten Halbzeit in Paderborn in der Kabine bleiben mussten. Thioune argumentierte mit einer System-Umstellung, die tatsächlich vieles besser machte.

Misstöne zwischen ihm und seinem schillerndsten Spieler weist der Trainer aber weit von sich: „Das Verhältnis zwischen mir und Christos Tzolis ist nicht durch das beeinträchtigt, was in den letzten Wochen auf dem Platz passiert ist. Ich war am Sonntag mit dem Defensivverhalten nicht einverstanden. Aber er gibt unserem Spiel so viel Qualität. Er wird am Samstag auf dem Platz stehen, weil wir unfassbar viel von ihm bekommen.“

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Bei der Einsatzgarantie blieb es nicht, Thioune legte sogar noch nach: „Zwischen uns steht nichts, da ist ganz viel Liebe zwischen ihm und mir.“ Thioune liebt Tzolis und redet ihn stark! Dabei vergaß er auch nicht zu betonen, wie gut ihm seine Defensivleistung auf St. Pauli gefallen hat. Das steht auch am Samstag ganz oben auf der Prioritätenliste, damit es nicht die nächste böse Überraschung gibt. „Ich habe defensiv alle gerüffelt“, stellt der Coach klar. „Wir wollen das Spiel kontrollieren, defensiv kontrollieren. Ich will nicht, dass wir zum 263. Mal in Rückstand geraten.“

Dafür muss er aber erst einmal das Personal sortieren. Takashi Uchino liegt weiterhin mit Grippe im Bett, während Jannik Engelhardt zumindest wieder Lauftraining absolvieren kann. Tim Oberdorf ist ebenfalls wieder mit dabei und laut Thioune beschwerdefrei.

Emma Iyoha, Felix Klaus und Shinta Appelkam steigen dagegen erst am Tag nach dem Spiel wieder ein, so lautet zumindest der Plan. Thioune mit Galgenhumor: „Ansonsten ist außer bei Marcel Sobottka und Jamil Siebert nichts. Aber die Liste ist ja auch lang genug.“