Freier Eintritt für alleFortuna hat wohl schon 45 Millionen Euro zusammen – so reagieren die Fans

Blick in die Fankurve von Fortuna Düsseldorf.

Blick in die Fankurve von Fortuna Düsseldorf am 16. April 2023. In Zukunft will der Verein allen Fans kostenlosen Eintritt ermöglichen.

Was für eine Idee! Fortuna Düsseldorf will künftig keinen Eintritt mehr für Heimspiele verlangen. Doch wie reagieren die Fans auf die Pläne?

Es ist ein Pilotprojekt, das den Fußball revolutionieren könnte. Zweitligist Fortuna Düsseldorf will in Zukunft Tickets zum Nulltarif anbieten. Und zwar – bis auf den Businessbereich – stadionweit. Selbst die Gästefans sollen dann keinen Eintritt mehr zahlen müssen.

Möglich macht dies ein neues Konzept, bei dem Sponsoren für die fehlenden Ticket-Einnahmen aufkommen. Bereits in der kommenden Saison soll es bei drei Heimspielen getestet werden. 

Fortuna-Sponsoren zahlen angeblich 45 Millionen Euro!

Im Detail will die Fortuna das Projekt, das unter dem Motto „Fortuna für alle“ läuft, bei einer Pressekonferenz am Mittwochnachmittag (26. April 2o23) vorstellen. EXPRESS.de berichtet ab 14.30 Uhr im Liveticker.

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Wie die „Rheinische Post“ berichtet, haben die Düsseldorfer bislang fünf Sponsoren für das Projekt gewinnen können. Darunter sollen die Provinzial Versicherung, die Targobank und das amerikanische Informationstechnikunternehmen Hewlett Packard Enterprise sein.

Dabei geht es um ein Volumen von garantierten 45 Millionen Euro für fünf Jahre und somit eine langfristige Planungssicherheit. Die Fan-Einnahmen der Fortuna sollen aktuell in einer Größenordnung von acht bis zehn Millionen Euro pro Saison liegen.

Die Einnahmen sollen nicht komplett für den Profibereich genutzt werden, sondern ebenso für den Nachwuchsbereich, die Frauen- und Mädchenmannschaften, digitale Infrastruktur sowie soziale und nachhaltige Projekte.

Doch wie reagieren die Fans auf die Stadion-Revolution? Auf Twitter wurden die Pläne weitestgehend positiv aufgenommen – auch wenn viele erst einmal abwarten wollen, wie „Fortuna für alle“ im Detail aussehen soll.

Sehen Sie hier einige Fan-Reaktionen im Überblick:

  • „Wenn das gut umgesetzt wird, wäre das wahnsinnig.“
  • „Wenn das Projekt funktioniert, könnte es den gesamten Profifußball revolutionieren.“
  • „Solange der organisierte Support auch organisiert bleibt, bin ich dafür!!“
  • „Mal abwarten, wie es umgesetzt wird und wie groß der Zulauf jetzt sein wird.“
  • „Werbung, Werbung, Werbung… Sponsoren übernehmen quasi die Eintrittsgelder, können dafür ihre Message noch lauter und größer an die Zielgruppe richten.“

Auffällig ist: Auch Fußballinteressierte, die nicht aus Deutschland kommen, äußern sich. „Wunderbares Konzept. Könnte richtig schön werden“, schreibt beispielsweise ein Fan aus den Niederlanden. 

Von Fans anderer Vereine gibt es Lob – und die ein oder andere Stichelei.

  • „Wie krass wäre das. Respekt aus Stuttgart.“
  • „Bei allem Hass zu Düsseldorf, den ich habe, das ist einfach ein extrem geiles Projekt und hat Respekt verdient. Stark und fannah.“
  • „Und ich dachte immer, ‚Schrei nach Liebe‘ sei ein Song der Ärzte und nicht der Toten Hosen... Krasses Konzept, alle kostenlos ins Stadion zu lassen, bei einem derart belanglosen Verein aber zum Scheitern verurteilt.“

Auch das Fanbündnis „Unsere Kurve“ hat bereits Stellung zu den Plänen bezogen. „Wir vertreten seit Jahren die Auffassung, dass Fußball für alle da sein soll. Da geht es natürlich auch um Eintrittspreise. Nach derzeitigem Stand der Faktenlage ist die Idee von Fortuna daher zu begrüßen“, sagte Sprecher Thomas Kessen dem Sport-Informations-Dienst.

Es bleibe allerdings „abzuwarten, ob und welchen Einfluss Sponsoren durch das Engagement bekommen. Benefits wie etwa der weiße Buchstabe in der Münchner Arena würden die eigentlich gute Idee stark beschädigen“, sagte Kessen.

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Damit spielte er auf das Logo eines Sponsors des FC Bayern an, das bei jedem Heimspiel für die TV-Kameras gut sichtbar von Zuschauerinnen und Zuschauern in weißen Gewändern auf der Gegentribüne gebildet wird. Bei diesen „Fans“ handelt es sich um Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Unternehmens, die Freikarten erhalten und sich im Gegenzug mit Kappe und Umhang auf ihren Platz setzen müssen.

Kessen fügte zudem kritisch an: „Schade ist, dass die Idee bei einem Verein entsteht, dessen Stadion nur selten voll ist.“

Der Schnitt an Besucherinnen und Besuchern in der laufenden Zweitliga-Saison liegt bei rund 29.000. Zuletzt war die Düsseldorfer Arena beim Heimspiel gegen den Hamburger SV am 31. März mit 52.200 Fans ausverkauft – auch dank des zahlreich angereisten HSV-Anhangs. (are/sid/dpa)