„Keine Rachegelüste“Fortunas besondere Rückrunden-Serie: Gelingt in Nürnberg die Pokal-Revanche?

Der Düsseldorfer Dawid Kownacki (r) jubelt über seinen Treffer zur Führung.

Dawid Kownacki (r) jubelt am 8. Februar 2023 über die Führung in Nürnberg. Doch am Ende feierten die Nürnberger.

In der Rückrunde hat Fortuna Düsseldorf schon so manches Mal Pleiten aus der Hinrunde zumindest teilweise wettgemacht. Der kommende Gegner aber hat die Fortunen in dieser Saison schon zweimal geärgert.

von Moritz Fuß (mofu)

Fortuna Düsseldorf hat ein enorm wichtiges Ligaspiel vor der Brust. Ein Auswärtssieg in Nürnberg am Samstag (22. April 2023, 13 Uhr) würde nicht nur drei essenzielle Punkte im Aufstiegsrennen beisteuern, er würde zusätzlich der Düsseldorfer Psyche guttun. Außerdem will Trainer Daniel Thioune (48) die Fans, die die lange Auswärtsfahrt auf sich nehmen, mit „gutem Gefühl“ wieder nach Hause schicken.

Wenn der Heimsieg am vergangenen Wochenende gegen Spitzenreiter SV Darmstadt 98 (1:0) etwas bewiesen hat, dann ist es, dass die Mannschaft von Daniel Thioune durchaus imstande ist, gegen jeden Gegner der Liga zu punkten. Auch wenn es im Hinspiel für die Thioune-Elf nichts zu holen gibt, ist im Rückspiel immer etwas drin.

Pokal-Niederlage vielleicht die bitterste der Saison

So auch gegen den SV Sandhausen, 1. FC Heidenheim, Hamburger SV oder eben zuletzt gegen den Tabellenersten aus Darmstadt. Die Hinspiele gingen allesamt in die Hose, im Rückspiel holte Fortuna Düsseldorf mindestens einen Punkt.

Nur ein Team konnten die Fortunen bisher einfach nicht knacken: Der 1. FC Nürnberg hat es geschafft, die Düsseldorfer sowohl im Liga-Hinspiel (0:1) als auch im Achtelfinale des DFB-Pokals (3:5 n.E.) zu schlagen. Besonders die Niederlage im Pokal schmerzt noch heute! 90 Minuten lang sah alles nach einem sicheren Pokalspielsieg aus, bis die Nachspielzeit in Nürnberg anbrach.

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Nachdem sich der „Club“ erst mit einem Last-Minute-Tor durch Taylan Duman (25) in die Verlängerung rettete, verhinderte Nürnbergs Florian Flick (22) in der 120. Minute per Notbremse die Riesenchance auf das 2:1 und den damit sicheren Viertelfinaleinzug der Fortunen. Am Ende blieb es beim Remis und der FCN entschied das anschließende Elfmeterschießen für sich. Mit ordentlich Wut im Bauch ging es für die Fortunen zurück in die Landeshauptstadt.

Auch heute rumort es bei dem ein oder anderen Spieler vermutlich noch im Magen, wenn er das Max-Morlock-Stadion betritt. Fortuna-Coach Thioune ist sich trotzdem sicher, dass sein Team sich nicht von dem bitteren Pokalaus beeinflussen lässt. „Sicherlich ist es noch irgendwo in den Hinterköpfen, das ist aber auch normal. Wir haben das aber abgeschüttelt. Ich verspüre keine Rachegelüste, für mich ist es ein normales Spiel“, so der Coach.

Dennoch gestand Thioune mit einem Augenzwinkern: „Ich würde natürlich gern auch mal gegen Nürnberg gewinnen, vor allem, um unseren Fans ein gutes Gefühl mit nach Hause zu geben.“ Die Vorzeichen für einen Düsseldorfer Revanche-Sieg stehen zumindest nicht schlecht. Nürnbergs Trainer Dieter Hecking (58) muss in seiner ersten Elf ordentlich durchrotieren.

Mit Jan Gyamerah (27), Fabian Nürnberger (23) und Christoph Daferner (25) fallen gleich drei Spieler verletzt aus, die im Pokal-Achtelfinale noch in der Startaufstellung standen. Zusätzlich ist Mittelfeldmann Jens Castrop rotgesperrt und Last-Minute-Torschütze Taylan Duman wird aufgrund muskulärer Probleme höchstwahrscheinlich ebenfalls aussetzen müssen.

So könnte Fortuna in Nürnberg spielen: Kastenmeier – Zimmermann, Hoffmann, Klarer, Karbownik – Oberdorf, Sobottka – Klaus, Kownacki, Iyoha –  Ginczek