„Sehr ärgerlich“Fortuna wirft Aufstieg einfach weg – 2:2 schon jetzt das Nerv-Ergebnis des Jahres

Fortuna-Trainer Daniel Thioune gestikuliert im Gespräch mit Christos Tzolis.

Wieder einmal Punkte verschenkt: Fortuna-Trainer Daniel Thioune und Christos Tzolis am 2. März 2024 in Hannover.

Fortuna Düsseldorf bringt in Hannover eine Zwei-Tore-Führung nicht über die Ziellinie. Wieder einmal verschenken die Rheinländer Punkte im Aufstiegskampf.

von Volker Geissler (vog)

Es hätte alles so schön sein können am kommenden Freitagabend. Der HSV kommt in die Arena, es steigt das absolute Spitzenspiel Zweiter gegen Dritter.

Doch von dieser Konstellation können die Fans nur träumen – weil Fortuna zuletzt alles dafür getan hat, ihren Aufstiegstraum selbst zu zerstören. Dass das in Hannover so weiterging, ist fast schon logisch.   

Fortuna braucht eine Super-Serie

Das 2:2 am Maschsee war sinnbildlich dafür, wie es für die Mannschaft von Daniel Thioune 2024 läuft. Es gab das Super-Highlight im Pokal auf St. Pauli, dem aber die völlig frustrierende Halbfinal-Auslosung mit dem Horror-Los Leverkusen folgte.

In der Liga geht dagegen gar nichts. In sieben Spielen gelang nur ein Sieg gegen Hansa Rostock, das sich in der Rückrunde allerdings als Selbstbedienungsladen präsentiert. Ansonsten wurden reihenweise Punkte einfach weggeschmissen, wie jetzt auch wieder in Hannover.

Fortuna Düsseldorf

Die Noten zum Spiel bei Hannover 96

1/15

Da stellt sich die Frage nach dem warum. Düsseldorf präsentierte sich in der ersten Halbzeit defensiv top und vorne gnadenlos. 2:0 zur Pause, die Gastgeber wussten gar nicht wie ihnen geschah. Dann die letzte halbe Stunde: Nur noch 96, null Entlastung bei Fortuna, die Gegentore fast schon zwangsläufig.

„Die erste Halbzeit haben wir ein richtig gutes Auswärtsspiel gemacht und führen mit 2:0. Es ist alles aufgegangen, was wir uns vorgenommen haben. In der zweiten Halbzeit haben wir dann viel zu passiv agiert und es war nur eine Frage der Zeit bis wir das 1:2 kassieren“, fasste Matthias Zimmermann das Geschehen zusammen. „Jetzt nehmen wir nur einen Punkt mit und das ist sehr ärgerlich, weil heute viel mehr drin war. Daraus müssen wir lernen.“

Aber selbst wenn das mit dem Lerneffekt gelingt, dürfte der zu spät kommen. Bei dem, was in diesem Jahr schon alles schiefgelaufen ist, fällt es schwer an die nun benötigte Super-Serie zu glauben, die nötig wäre, um noch in die Top 3 zu kommen.

Zumal es immer etwas anderes ist, das den Erfolg verhindert. Gleich zum Auftakt hätte man als echtes Spitzenspiel bei einer an diesem Tag schwachen Hertha gewinnen müssen. Fortuna hatte Matchball, aber Christos Tzolis ballerte den Elfmeter neben das Tor, nachdem er zuvor einen verwandelt hatte.

Beim nächsten Auswärtsspiel nahm Düsseldorf in der zweiten Halbzeit Paderborn auseinander, verlor aber trotzdem – weil die erste Halbzeit dermaßen verpennt wurde, weil es nach 45 Minuten schon 3:0 für die Ostwestfalen stand. Und auch wenn es blöd klingt: Dieses Spiel hätte Fortuna trotzdem noch gewinnen müssen.

Viel zu wenig, um ernsthafte Ambitionen nach oben zu haben

Nach einem Sieg sah es dann gegen Elversberg aus, doch nach einer starken ersten Halbzeit kam nichts mehr. In Karlsruhe führte Fortuna zweimal, dann leistete sich Florian Kastenmeier seinen Flutschfinger-Lapsus. Am Ende stand wieder das Nerv-Ergebnis 2:2. Wie jetzt auch in Hannover – zum dritten Mal allein in diesem Jahr. Selbst wenn man den merkwürdigen Auftritt in Paderborn gar nicht einrechnet, hat Fortuna in der Rückrunde bereits acht (!) Punkte leichtfertig liegen lassen. Sowas rächt sich dann am Ende in der Tabelle. Und dass du die meisten Tore der Liga erzielt hast, interessiert dann niemanden mehr.

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„Am Ende war das 2:2 mit Blick auf die Spielanteile nicht unverdient und wir müssen mit einem Punkt nach Hause fahren, weil wir es in letzter Konsequenz nicht gut gemacht haben. Es wäre mehr drin gewesen“, sagte Daniel Thioune nach dem Spiel.

Dann darf man das Spiel aber nicht so aus der Hand geben. Zwar war es natürlich unglücklich, dass Ao Tanaka beim Ausgleich in der 86. Minute den Ball unhaltbar abfälschte. Dass das 2:2 aber noch fallen würde, war in dieser Phase absolut greifbar. Und das ist letztlich viel zu wenig, um ernsthafte Ambitionen nach oben zu haben.