Er kennt die 2. Bundesliga wie seine Westentasche: Ex-Profi und Sky-Experte Torsten Mattuschka analysiert für EXPRESS.de die aktuelle Lage rund um Fortuna Düsseldorf.
Kult-Kicker MattuschkaEx-Profi analysiert Fortunas Aufstiegs-Chancen „Wenn du keine Lust hast ...“
Kaum einer ist so nah dran am Zweitliga-Geschehen wie er: Seit Jahren begleitet Ex-Profi und Kult-Kicker Torsten Mattuschka (43) bei Sky die Top-Spiele am Samstagabend. So auch am kommenden Wochenende, wenn der Karlsruher SC die Fortuna aus Düsseldorf empfängt (17. Februar 2024, Anstoß 20.30 Uhr, Sendebeginn 20 Uhr).
Als Profi war Mattuschka für Union Berlin und Energie Cottbus insgesamt 171-mal im deutschen Unterhaus am Ball (42 Tore, 47 Assists). Bereits seit 2019 ist der einstige Mittelfeld-Stratege nun am Spielfeldrand für den Pay-TV-Sender dabei.
Sky-Experte Torsten Mattuschka: „Die zweite Liga kannst du nicht tippen“
Vor dem Düsseldorfer Gastspiel in Baden hat EXPRESS.de mit Mattuschka exklusiv über die Lage im Aufstiegsrennen, die enorme Spannung in Liga zwei sowie Fortunas Chancen gesprochen.
Auf endgültige Prognosen will sich Mattuschka dabei nicht festnageln lassen. „Die zweite Liga kannst du seit drei, vier Jahren nicht mehr tippen. Alles ist so ausgeglichen, dass oft die Tagesform entscheidet. Das zeigt sich ja Woche für Woche. Es ist spannend, oben wie unten. Jeder kann jeden schlagen. Und es wird bis zum Ende spannend bleiben“, so der Ex-Profi.
Wenngleich Mattuschka eine Ausnahme macht: „Für mich ist St. Pauli die Mannschaft, die auf jeden Fall hochgeht.“ Der aktuelle Spitzenreiter hatte zwar am vergangenen Samstag (10. Februar) beim 0:1 in Magdeburg die erste Saison-Niederlage hinnehmen müssen. Doch „Tusche“ legt sich bei den Kiez-Kickern fest: „Die Spielanlage und die Kontinuität, die sie haben, machen schon richtig, richtig Bock. Das ist aktuell das Nonplusultra in Liga zwei. Auch, wenn sie jetzt mal ein Spiel verloren haben.“
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Hinter St. Pauli (42 Punkte) sieht Mattuschka derweil ein enges Hauen und Stechen um die verbleibenden Plätze. Die aktuelle Tabellenkonstellation – mit Holstein Kiel (39) auf Rang zwei sowie dem HSV auf dem Relegationsplatz drei (37) – ist für den TV-Experten nur eine Momentaufnahme. „Ich glaube, da verändert sich schon noch ein bisschen was“, so Mattuschka.
Und auch der mittlerweile auf Rang sieben abgerutschten Fortuna (32 Punkte) räumt der Kult-Kicker noch Aufstiegs-Chancen ein. Dafür braucht es laut Mattuschka aber schnellstmöglich eine Sieges-Serie: „Sie haben jetzt zwei Punkte aus vier Rückrunden-Spielen geholt. Aber wenn du mal einen Lauf mit vier, fünf Siegen am Stück hast, dann bist du oben ganz schnell wieder richtig fett dabei.“
Dass die Rot-Weißen und Chefcoach Daniel Thioune (49) im bisherigen Saison-Verlauf natürlich immer wieder von Verletzungs-Ausfällen gebeutelt waren, ist Mattuschka ebenfalls nicht verborgen geblieben: „Dass man extremes Verletzungspech hatte, steht außer Frage. Das gehört dann leider auch dazu.“ Problem: Der Düsseldorfer Mini-Kader mit nur 26 nominellen Profis entpuppte sich dabei freilich nicht als Hilfe. „Man musste dieses Risiko vor der Saison bewusst eingehen. Wohl, weil das Geld vielleicht nicht da war“, meint Mattuschka.
Immerhin gab es zuletzt wieder gute Nachrichten aus dem Lazarett: Emmanuel Iyoha (26, Muskelfaserriss im Bauchbereich), Felix Klaus (31, Innenbandprobleme), Shinta Appelkamp (23, Muskelfaserriss in der Wade) und Takashi Uchino (22, grippaler Infekt) sind allesamt in dieser Woche wieder ins Training eingestiegen.
Mattuschka: „Brauchst Kabine, die lebt und sich reibt“
Damit fehlen in Karlsruhe nur noch Jamil Siebert (21, Innenbandriss im Knie), Marcel Sobottka (29, muskuläre Probleme) sowie der gelbgesperrte Abwehrmann Jordy de Wijs (29). „Verdammt wichtige Spieler“, weiß auch Mattuschka. Dennoch macht der Ex-Profi der Fortuna für den Saison-Endspurt Hoffnung: „Wenn alle fit und bei hundert Prozent sind, dann ist das eine Mannschaft, die unter den ersten Drei landen kann. Definitiv.“
Als Aktiver durfte Mattuschka mehrere Aufstiege feiern, unter anderem glückte ihm im Jahr 2009 mit Union Berlin der Sprung in die zweite Liga. Was es am Ende für einen Aufstieg braucht? „Zusammenhalt. Du brauchst eine Kabine, die lebt und sich reibt. Und dadurch Energie erzeugt.“ Mattuschka weiter: „Eine klare Hierarchie in der Truppe ist auch wichtig. Und das heißt nicht, dass der junge Spieler dem alten die Schuhe putzen soll. Sondern, dass jeder weiß, welche Aufgabe er hat.“
Aber vor allem eine Sache könnte laut Mattuschka am Ende das Zünglein an der Waage sein: „Das Allerwichtigste ist der Spaß. Dass du einfach Bock hast, jeden Tag zum Training zu fahren. Wenn du aber keine Lust hast und dir dein Job keine Freude macht, dann machst du ihn eben auch schlechter.“