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Flaschenwurf bei Düsseldorf-FreispielLautern fällt Protest-Entscheidung: „Kann nicht toleriert werden“

Kaiserslauterns Ragnar Ache hält sich im Spiel bei Fortuna Düsseldorf nach einem Flaschenwurf den Kopf.

Stürmer Ragnar Ache vom 1. FC Kaiserslautern wurde am Samstagabend (21. Oktober 2023) beim Auswärtsspiel gegen Fortuna Düsseldorf von einer Plastikflasche am Kopf getroffen.

Nach dem Comeback-Sieg Fortuna Düsseldorfs gegen den 1. FC Kaiserslautern sorgt die Partie weiter für Gesprächsstoff. Nun ist eine Entscheidung über einen Lauterer Protest gefallen.

von Anton Kostudis (kos)

Es war der große Wermutstropfen beim Samstagabend-Spektakel in Düsseldorf: Die große Premiere von „Fortuna für alle“ wurde von einem hässlichen Zwischenfall überschattet.

Nach dem Tor zur zwischenzeitlichen 3:0-Gästeführung warf ein Chaot am Samstag (21. Oktober 2023) eine Plastikflasche von der Tribüne in Richtung Spielfeld, traf dabei inmitten der Lauterer Jubel-Traube FCK-Stürmer Ragnar Ache (25) am Kopf.

Fortuna Düsseldorf: Eklat bei Spiel gegen 1. FC Kaiserslautern

Ache sackte auf dem Rasen zusammen, verletzte sich aber glücklicherweise nicht schwer und konnte einige Minuten darauf weiterspielen. Doch es blieb nicht das einzige Fan-Ärgernis: Später detonierten auch Böller, die aus dem Fortuna-Block in Richtung Platz geschossen worden. Unfassbare Entgleisungen einiger Unbelehrbaren, welche die Freispiel-Premiere und das furiose 4:3-Comeback der Düsseldorfer am Ende überschatteten.

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Schon unmittelbar nach dem Spiel kursierte in den Katakomben der Merkur-Spiel-Arena dann das Gerücht, die Gäste könnten gegen das Ergebnis Protest einlegen.

Lautern-Coach Dirk Schuster (55) wollte sich nach dem Spiel nicht an den Spekulationen beteiligen. „Tatsache ist, dass wir auf dem Platz sportlich verloren haben. Alles andere müssen andere Personen klären“, so der FCK-Trainer. Der Geschäftsführer der Pfälzer, Thomas Hengen (49), wollte sich jedoch alle Optionen offen halten: „Wir müssen uns beraten“, erklärte der Lautern-Boss.

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Seit Montag (23. Oktober) ist nun klar: Es wird keinen Protest geben. So teilten die Roten Teufel mit: „Obwohl der Flaschenwurf eine erhebliche Störung des Spielverlaufs darstellte, sind die Verantwortlichen des FCK nach eingehender Prüfung des Sachverhalts zur Ansicht gelangt, dass der Schiedsrichter [...] gemäß der Rechts- und Verfahrensordnung des DFB regelkonform gehandelt hat, weshalb der 1. FC Kaiserslautern von einem Einspruch gegen die Spielwertung absieht.“

Viel Aussicht auf Erfolg hätten die Protest-Anstrengungen der Pfälzer ohnehin nicht gehabt. Denn in der Spielordnung der DFL und des DFB für die erste und zweite Liga sind die entsprechenden Szenarien klar definiert.

Fortuna Düsseldorf

Die Noten zum Spiel gegen den 1. FC Kaiserslautern

1/17

Ein Einspruch gegen eine Spielwertung kann demnach nur unter konkreten Voraussetzungen erfolgen. Beispielsweise, wenn eingesetzte Profis keine Spielberechtigung haben, ein schwerer Regelverstoß des Schiedsrichters vorliegt (§17/Abs. 2) oder ein beteiligter Profi des Dopings überführt wird (§17/Abs. 5). Auch, wenn die Partie – ob ohne oder mit Verschulden der beiden Mannschaften – abgebrochen wird (§14/Abs. 4), kann sie gemäß den Statuten wiederholt werden. All das dürfte in diesem Fall allerdings nicht zutreffen. Ohnehin pfiff Schiedsrichter Benjamin Brand (34) das Spiel wieder an.

Aber: Hätte FCK-Profi Ache nicht weiterspielen können und sein Team auf einen Spielabbruch beharrt, dann hätte es womöglich ganz anders enden können ...

„Unabhängig vom sportlichen Ausgang des Spiels verurteilt der FCK den Flaschenwurf zutiefst. Dieser stellt eine gefährliche, körperverletzende Handlung dar und der Täter hat mit seinem Handeln bewusst in Kauf genommen, dem Spieler oder auch weitere Personen, die sich zum Zeitpunkt des Flaschenwurfs im Bereich des Innenraums aufgehalten haben, zu schaden. Ein derartiges Verhalten kann nicht toleriert werden, auch, da es nicht nur den betroffenen Personen, sondern vor allem den Vereinen und dem Fußball allgemein schadet“, teilte Kaiserslautern weiter mit. Bis Montagabend hätten die Pfälzer gemäß der Statuten ihren Protest platzieren müssen. Das taten sie letztlich nicht.

Auch Fortunas Sport-Vorstand Klaus Allofs (66) hatte den unrühmlichen Flaschenwurf unmittelbar nach Spielschluss scharf verurteilt. „Was soll ich dazu sagen? Das darf nicht sein. Ich bin froh, dass ihm nichts passiert ist. Aber das ändert nichts an der Unsinnigkeit dieser Handlung“, meinte der Düsseldorf-Boss sichtlich schockiert.

Die Rot-Weißen hatten sich nach der Partie offiziell für den Vorfall entschuldigt und angekündigt, bei der Ermittlung des Täters helfen zu wollen. Dafür werde auch Video-Material ausgewertet.

Fortuna Düsseldorf drohen nach Flaschenwurf empfindliche Strafen

Empfindliche Strafen wird es für Fortuna nach den Vorfällen so oder so hageln. Stadionsprecher André Scheidt (45) hatte nach den Böller-Würfen in Halbzeit zwei zwar mehrfach über die Arena-Lautsprecher appelliert: „Fortuna-Fans, lasst den Quatsch!“ Allein, es half nichts.

Beide Klubs wollen nun bei der Täter-Ermittlung zusammenarbeiten, hieß es. „Im Falle einer Täteridentifizierung wird der FCK sämtliche rechtliche Schritte prüfen, um entsprechende Konsequenzen für den Täter herbeizuführen“, so die Lauterer.

Klar ist: Die ohnehin chronisch klammen Düsseldorfer werden erneut für die Fan-Vergehen zur Rechnung gebeten werden. „Wir schwimmen nicht im Geld, im Gegenteil. Die Leute schaden damit direkt und unmittelbar ihrem Verein. Das ist einfach schade“, so Allofs.