Ticket-RevolutionFortuna-Boss Jobst verrät neue Details: „Nicht gegen Elversberg“

Alexander Jobst, Vorstandsvorsitzender Fortuna Düsseldorf.

Alexander Jobst stellte beim Spobis am Donnerstag (1. Juni 2023) das Gratis-Ticket-Konzept von Fortuna Düsseldorf vor.

Fußball-Zweitligist Fortuna Düsseldorf will möglichst Top-Spiele zu den ersten drei Gratis-Partien des Projekts „Fortuna für alle“ machen. Boss Alexander Jobst erläuterte den Stand der Dinge.

von Marcel Schwamborn (msw)

Dieser Plan hatte für Aufsehen in der Branche gesorgt. Als Zweitligist Fortuna Düsseldorf im April sein Konzept „Fortuna für alle“ präsentierte, hörte Fußball-Deutschland genau hin. Das Ziel, allen Fans kostenlosen Eintritt bei Liga-Heimspielen zu ermöglichen, ist revolutionär.

Beim Sportkongress Spobis gab Fortunas Vorstandsvorsitzender Alexander Jobst (49) am Donnerstag (1. Juni 2023) einen aktuellen Einblick in den Stand der Vorbereitungen. „Wenn der neue Spielplan veröffentlicht wird, werden wir die drei Partien auswählen, bei denen es den freien Eintritt gibt“, sagte er.

Fortuna Düsseldorf: Drei Gratis-Spiele in der kommenden Saison

Klar sei auch: „Gegen Elversberg wird es nicht sein. Wir setzen das Konzept nicht um, um das Stadium zu füllen. Es werden attraktive Gegner sein, ein Spiel in der Hinrunde, zwei in der Rückrunde“. Sieben bis acht Millionen Euro betrage der Einnahmeverlust für die drei Gratis-Spiele, der dann durch Partner aufgefangen wird.

Einige weitere Fragen sind auch schon geklärt. „Gäste-Fans erhalten auch freien Eintritt. Dauerkarten-Inhaber behalten ihren Anspruch. Wir wollen Treue belohnen. Auch die organisierte Fanszene wird ihre Plätze in der Kurve behalten. VIP-Tickets müssen weiterhin gekauft werden. Zudem werden wir auch Lösungen gegen den Schwarzmarkthandel erarbeiten.“

Jobst wehrt sich gegen den Vorwurf, dass etwas, was nichts koste, auch keinen Wert habe. „Wir bieten ein Stadionerlebnis voller Emotionen. Das kommt zum Tragen.“

Eine große Herausforderung bleibe auch für die Fortuna die sogenannte „No-Show-Rate“. „Wenn jemand sich anmeldet und dann nicht kommt, dann muss man da sehr klar vorgehen“, kündigte Jobst an: „Niemand soll denken, ich hole mir mal ein kostenloses Ticket. Aber bei schlechtem Wetter bleibe ich zu Hause.“

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Zunächst soll mit den vorhandenen Partnern das Konzept bei drei Spielen pro Saison umgesetzt werden. Doch Jobst glaubt an „Fortuna für alle“: „Wir haben jetzt das Fundament für die erste Saison. Es wird aber der Weg sein, weitere Partner zu überzeugen, einzusteigen, um 17 Spiele zu ermöglichen. Wir wollen in Düsseldorf erstklassigen Fußball anbieten“.

Fortuna Düsseldorf: Rückmeldung von der DEG und Stadt positiv

Die Resonanz auf das Projekt sei positiv, sowohl von der Stadt Düsseldorf, als auch von der Düsseldorfer EG. „Uns freut es, dass die DEG das interessiert verfolgt. Man schätzt unseren Mut, einen neuen Weg anzutreten. Wir wissen noch nicht, wo dieser hinführt. Vertrauen spielt da schon eine wichtige Rolle. Von diesem sport- und gesellschaftlichen Konzept kann die Sportstadt Düsseldorf insgesamt profitieren.“

Jobst stellte aber auch klar: „Wir haben keine Blaupause. Wir wissen nicht, ob dieses Konzept an anderen Standorten tragfähig wäre. Das ist auch nicht unsere Aufgabe.“ Klar sei, dass das auf fünf Jahre angelegte Projekt unabhängig von Auf- oder Abstiegen ist. „Klares Ja“, sagte der Vorstandschef: „Es wird auch in der Bundesliga zum Tragen kommen. Und im Worst Case gegebenenfalls auch in der dritten Liga.“