Erster Camp-Test für Fortuna – und rot-weißer Jubel in Oberösterreich! Am vierten Tag des Trainingslagers ist es für die Düsseldorfer erstmals unter echten Wettkampfbedingungen zur Sache gegangen. Gegner in Bad Wimsbach war Tschechiens Erstligist Slovan Lieberec.

Knapp 150 Zuschauerinnen und Zuschauer, darunter mehrere Handvoll Fortuna-Fans, hatten am Freitagnachmittag (14. Juli 2023) den Weg ins HF-Stadion in der 2500-Einwohner-Gemeinde Bad Wimsbach gefunden. Und sie sahen einen starken Auftritt der Profis in Rot und Weiß. Fortuna bejubelte nach 90 intensiven Minuten einen verdienten 2:1-Erfolg.

Fortuna Düsseldorf siegt im Test gegen Slovan Liberec

Der Test-Erfolg gegen den tschechischen Erstliga-Siebten der abgelaufenen Saison war nicht zuletzt ein erstes kleines Signal an die Zweitliga-Konkurrenz. „Winning is everything. Ich gewinne schon immer sehr gerne. Ich denke, es war heute auch verdient“, meinte Fortuna-Coach Daniel Thioune (48) nach dem Schlusspfiff.

Der Düsseldorfer Trainer war zufrieden mit dem, was er gesehen hatte. „Wir haben zuletzt im Training sehr viel gegen den Ball gearbeitet. Das hat man gesehen. Wir waren sehr athletisch in den Zweikämpfen. Haben viele Bälle gewonnen und dem Gegner sehr wenig zugestanden.“ Thioune betonte aber auch, dass noch nicht alles perfekt war. „Man sieht nach den intensiven Einheiten bislang, dass die Beine und der Kopf ein bisschen schwer waren.“

Fortuna Düsseldorf: Vincent Vermeij knipst doppelt im Liberec-Test

Fortuna-Chefcoach Thioune hatte gegen den dreifachen tschechischen Champion mit Yannik Engelhardt (22), Vincent Vermeij (28) und auch Leih-Rückkehrer Jamil Siebert (21) alle drei „Neuen“ in die erste Elf beordert. Auch die zuletzt so treffsicheren Daniel Ginczek (32) und Felix Klaus (30) durften von Beginn an ran.

Für die Tschechen um Coach Lubos Kozel (52), die ihr Camp etwa 60 Kilometer entfernt im bayrischen Bad Füssing bezogen hatten, war es die Generalprobe vor dem Saison-Auftakt. Bereits am Sonntag (23. Juli) startet Slovan gegen Banik Ostrau in den heimischen Liga-Betrieb.

Vom Start weg war ordentlich Feuer in der Partie, in den Zweikämpfen rappelte es teils mächtig. Zwingende Torchancen waren lange Zeit allerdings Mangelware. Als erstes Team meldete sich dann Fortuna in der Offensive an: Sowohl Ginczek als auch Vermeij bekamen ihre Kopfball-Versuche allerdings noch nicht sauber platziert (20. und 22. Minute). Einen Raunen ging dann durchs Stadion, als sich Klaus einen bösen Fehlpass an den eigenen Sechzehner leistete – Siebert war aber zur Stelle und blockte stark (27.).

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Und der erste Durchgang sollte noch so richtig Fahrt aufnehmen, denn kurz vor dem Pausenpfiff ging es dann Schlag auf Schlag. Engelhardt erhielt die Kugel halblinks, flankte überlegt in den Strafraum, dort hatte sich Vermeij davongestohlen und netzte per Direktabnahme zum 1:0 für die Düsseldorfer ein (41.). Nur Augenblicke später wäre fast der Ausgleich gefallen: Aber Slovans aufgerückter Abwehrboss Matej Chalus (25) schoss haarscharf rechts vorbei (43.).

Es war immer noch nicht Schluss. Und die Rot-Weißen durften noch mal jubeln! Diesmal flankte Matthias Zimmermann (31) von rechts, Vermeij stieg in der Mitte hoch – und legte die Kugel per Kopf genau ins Eck. 2:0 für Fortuna! Danach ging es in die Pause.

Für die zweiten 45 Minuten wechselte Thioune erwartungsgemäß fleißig durch, brachte sieben neue Spieler auf den Platz. Unter anderem Sturm-Youngster Jona Niemiec (21), der nach 65 Minuten die beste Fortuna-Chance hatte: Sein Abschluss wurde im Sechzehner aber gerade noch von einem Abwehrbein geblockt.

Ansonsten ging es weiter intensiv zur Sache, der österreichische Referee Andreas Feichtinger (39) hatte alle Hände voll zu tun. Nach 76 Minuten kamen die Tschechen dann zum Anschlusstreffer: Michael Rabusic (33) rauschte in der Mitte in eine Hereingabe und versenkte das Spielgerät wuchtig in den Maschen. Kurz darauf musste Fortuna-Keeper Florian Kastenmeier (25) alles aufbieten, um bei einem Distanz-Kracher das 2:2 zu verhindern (78.). Mehr passierte jedoch nicht mehr.

Am Ende blickte Thioune bereits auf den Liga-Start (Samstag, 29. Juli, 20.30 Uhr gegen Hertha BSC) voraus, meinte: „Es sind nur noch 14 Tage. Wenn man gegen Hertha auf dem Platz stehen will, muss man langsam Pluspunkte sammeln. Ich glaube, das ist einigen gelungen.“

Am späten Freitagabend wartete auf die Fortunen nach der Rückreise noch das gemeinsame Abendessen in Bad Leonfelden. Samstag wird Thioune seinem Team dann eine kleine Verschnaufpause gönnen, den Trainingsumfang deutlich reduzieren. Am Montag (17. Juli, 18 Uhr) steht derweil der zweite Test des Trainingslagers an. Dann geht es in Freistadt gegen den ungarischen Erstligisten Puskas Akademia. Der hatte sein Vorbereitungsspiel gegen Liberec übrigens am Mittwoch (12. Juli) mit 1:4 verloren.