„Wurde von Bayern verarscht“Ex-Talent übt scharfe Kritik und teilt gegen München-Trainer aus

Riccardo Basta vom FC Bayern München im Zweikampf mit Gegenspieler Kodjovi Koussou von 1860 München.

Riccardo Basta (l.), hier am 12. März 2017 im kleinen Münchner Derby mit der Zweitvertretung des FC Bayern gegen 1860 München, hat kritisch auf seine Zeit an der Säbener Straße zurückgeblickt.

Riccardo Basta träumte vom Sprung zu den Profis beim FC Bayern, stattdessen kam er in und außerhalb Münchens nicht über die Regionalliga hinaus. Dafür macht er verschiedene Bayern-Köpfe verantwortlich.

von Béla Csányi (bc)

Einst träumte er von der Champions League, jetzt hat er bereits mit 28 Jahren die Schuhe an den Nagel gehängt: Wie bei so vielen Talenten haben sich auch die Hoffnungen von Riccardo Basta auf eine Profi-Karriere nicht erfüllt.

Jahrelang gehörte er beim FC Bayern zu den vielversprechendsten Nachwuchsspielern, trug zeitweise sogar die Kapitänsbinde der U19 und der zweiten Mannschaft. Doch auf der Schwelle zum Profi-Bereich angelangt, ging es beim Deutsch-Kroaten bergab. Dafür macht Basta auch die Münchner und deren damalige Führungspersönlichkeiten verantwortlich.

Riccardo Basta unglücklich über Zeit beim FC Bayern

„Ich war bei Bayern sehr nah dran an diesem Traum. Aber ich wurde von Bayern verarscht. Mir wurden falsche Versprechungen gemacht“, beklagte Basta mit einigen Jahren Abstand. Im April 2023 schoss er in einem Sport1-Interview scharf gegen den Klub, bei dem er jahrelang auf die Profi-Laufbahn hingearbeitet hatte.

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Basta hatte gleich eine Vielzahl von Sündenböcken ausgemacht, die seinen Traum von der Karriere auf höchstem Niveau erschwert oder gar verhindert haben sollen. Die Aussagen des Defensiv-Spezialisten, der die Bayern nach drei Regionalliga-Jahren bei der Zweitvertretung verließ, enthielten allerdings reichlich Verbitterung und deutlich weniger selbstkritische Aufarbeitung.

Erik ten Hag damals Jugend-Coach und heute Trainer bei Manchester United. Matthias Sammer, einst Meister-Trainer beim BVB und in München zeitweise Sport-Vorstand. Danny Schwarz, nach über 300 Profi-Einsätzen lange im Unterbau der Münchner tätig. An ihnen allen lässt Basta kein gutes Haar.

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Ten Haag schimpfte er als „Diktator“, zu dem er „keine gute Bindung“ habe aufbauen können. Sammer habe ihm „falsche Versprechungen gemacht“ und „sein Wort nicht gehalten“. Und Schwarz habe ihm „Simulation“ rund um eine Verletzung vorgeworfen. Lobende Worte hatte Basta lediglich für Heiko Vogel übrig, der ihn als Trainer und Nachwuchs-Koordinator an der Säbener Straße begleitet hatte.

Riccardo Basta spielte zuletzt fünftklassig

Basta war nach seiner Zeit in München ab Mitte 2017 zunächst ein Dreivierteljahr vereinslos, spielte später für verschiedene Klubs in der Regionalliga Bayern und war 2022/2023 für den VfR Garching in der fünften Liga aktiv. Nach der Saison beendete er seine Karriere.

Hauptberuflich arbeitet er inzwischen als Versicherungsmakler, betont trotz aller Rückschläge: „Ich bereue gar nichts“. Vorwürfe macht sich Basta lediglich wegen der Zeit ohne Klub nach dem Abgang aus München. „In der vereinslosen Zeit hätte ich mehr an meiner Fitness arbeiten müssen“ bedauert er den Schlendrian, der ihm letztlich womöglich die zweite Chance auf den Profi-Fußball verbaut hat.