Einst beim FC im GesprächEx-Nationalspieler auf Vereinssuche bedauert „vergeudete“ Profi-Jahre

Danny Drinkwater wärmt sich vor einem Spiel von Leicester City auf

Danny Drinkwater, hier am 26. Februar 2022 vor einem Spiel des FC Reading, hat sich über die Tiefpunkte seiner turbulenten Karriere geäußert.

Auf seinen steilen Aufstieg folgte der ebenso rasante Weg auf den Boden der Tatsachen: Vor der finalen Phase seiner Karriere blickt Danny Drinkwater enttäuscht zurück und optimistisch in die Zukunft.

Die größte Helden-Geschichte der jüngeren Fußball-Vergangenheit erlebte er als Schlüsselspieler hautnah mit, doch auf die historische englische Meisterschaft mit Leicester City im Jahr 2016 folgte bei Danny Drinkwater (32) ein steiler Abstieg.

Der ehemalige englische Nationalspieler (drei Einsätze) wechselte im Folgejahr zum FC Chelsea, konnte sich bei den Blues in fünf Vertragsjahren aber nicht durchsetzen und ist inzwischen auf Vereinssuche. Die Zeit in London, unterbrochen durch mehrere Leih-Stationen, bedauert Drinkwater rückblickend.

Danny Drinkwater spricht über chaotische Chelsea-Zeit

Zwar bemüht sich der Mittelfeldspieler, der Anfang 2021 auch dem 1. FC Köln für eine kostengünstige Leihe angeboten worden sein soll, um den Blick nach vorne. Die Probleme der Vergangenheit schwirren dabei aber weiter im Hinterkopf, wie er Sky Sports jetzt verriet.

„Ich kann dem Verein nicht die Schuld geben. Und bis zu einem gewissen Punkt kann ich nicht mal mir selbst die Schuld geben. Ich hätte mehr tun können, aber in vielen Bereichen ist es ein Fall von ‚Was wäre wenn?‘. Ich glaube nicht, dass irgendjemand schuld ist“, so Drinkwater.

Ihn verfolge noch immer das Gefühl, er habe durch seine von Turbulenzen geprägte Chelsea-Zeit fünf wertvolle Jahre als Profi „vergeudet“, verriet Drinkwater. Auch seine eigene Verantwortung klammerte er dabei nicht aus.

Schicksalsschläge warfen Danny Drinkwater zurück

Schließlich erinnern sich gerade auf der Insel noch immer nicht nur Fußball-Fans an einen von Drinkwater verursachten Autounfall im April 2019. Bei der Fahrt unter Alkoholeinfluss hatte er drei Menschen leicht verletzt. Anschließend musste er seinen Führerschein für 20 Monate abgeben und 70 Stunden gemeinnützige Arbeit leisten.

Zum Alkohol trieben ihn unter anderem mehrere private Schicksalsschläge. Vom Tod der Großeltern, dem Verlust seines Hundes bis zur Leukämie-Diagnose für seinen Vater prasselten zahlreiche Hiobsbotschaften auf Drinkwater ein, der wegen seiner sportlichen Krise zusätzlichen Frust schob.

Endlich wieder aufwärts ging es in der abgelaufenen Spielzeit bei der Leih-Flucht zu Zweitligist FC Reading, wo Drinkwater 34 Saisonspiele absolvierte – nur zehn weniger als in den vorigen vier Jahren zusammen! „Die vergangene Saison hat mir massiv geholfen, dass ich alle diese Spiele wieder absolviert habe“, zog Drinkwater ein versöhnliches Fazit. Jetzt fehlt nur noch der passende Klub für den womöglich letzten Abschnitt seiner turbulenten Karriere. (bc)