Der portugiesische Fußball trauert um Champions-League-Sieger Jorge Costa. Dessen ehemaliger Trainer José Mourinho zeigte sich auf einer Pressekonferenz tief bewegt.
Ex-Kapitän Jorge Costa (†53) gestorbenMourinho bricht bei Pressekonferenz in Tränen aus

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José Mourinho konnte, auf den Tod Jorge Costas angesprochen, seine Tränen nicht zurückhalten.
Der FC Porto trauert um eine Vereinslegende: Mit nur 53 Jahren ist der langjährige Kapitän des portugiesischen Topklubs Jorge Costa überraschend gestorben.
Costa, der in Porto zuletzt als Sportdirektor tätig war, habe am Dienstag (5. August 2025) während des Morgentrainings der Profi-Mannschaft der „Drachen“ einen Herzstillstand erlitten, erklärte der Klub.
Mourinho weint um seinen Ex-Kapitän
Er wurde sofort vor Ort medizinisch erstversorgt und anschließend ins Krankenhaus gebracht. Doch die Ärzte dort hätten ihn nicht retten können, hieß es.
Es ist ein großer Schock für den portugiesischen Fußball. Auch für Star-Trainer José Mourinho. Den erreichte die Nachricht vom Tod seines früheren Spielers in der Vorbereitung auf die Champions-League-Qualifikation mit Fenerbahce Istanbul.
Der türkische Klub trifft am Mittwoch in Rotterdam auf Feyenoord. Bei der Pressekonferenz wurde Mourinho auf Jorge Costa angesprochen, brach sofort in Tränen aus. „Es ist ein Teil meiner Geschichte, der geht“, sagte der sichtlich bewegte Mourinho. Gemeinsam mit Costa hatte er 2004 mit dem FC Porto die Champions League gewonnen.
Über Costas besondere Führungsqualitäten sagte Mourinho: „Du hast Kapitäne und du hast Leader. Es geht nicht um die Armbinde, sondern um das, was du darstellst. Jorge war einer dieser Jungs, die den ‚Müll rausbringen‘ und es dem Coach ermöglichen, seinen Job zu machen. Als Trainer, nicht als Leiter der Kabine. Für einen Trainer ist es perfekt, wenn sein Kapitän diese Arbeit erledigt.“
Mourinho war darum bemüht, die Fassung wiederzuerlangen, was ihm nach dem ersten Gefühlsausbruch auch gelang. „Ich bin sehr traurig, weil ein Teil meiner Geschichte geht. Aber lasst uns den Fokus nicht auf den Fußball richten, sondern auf ihn, auf Jorge, der noch jung war. Auf seine Söhne, die ich getroffen habe, als sie wirklich noch Kinder waren. Jetzt sind sie erwachsene Männer“, forderte er.
Seine Erinnerung an Costa schloss er mit den Worten: „Ich bin wirklich traurig, aber ich bin hier, weil er mir sagen würde: Komm schon, mach deine Pressekonferenz. Und er würde sagen: Spiel morgen das Spiel, Mister. Gewinne das Spiel und denk nicht an mich.“
Für den portugiesischen Fußball und speziell den FC Porto sind es schwere Wochen. „Ein schwarzes Jahr in der Geschichte des FC Porto“, schrieb der Klub auf Instagram in Anspielung auf den Unfalltod des ehemaligen Vereinsstürmers Diogo Jota (†28/FC Liverpool) vor wenigen Wochen.

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Jorge Costa (l.) gewann mit Porto nicht nur die Champions League, sondern 2003auch den Uefa-Cup.
„Heute trauern wir wegen des Verlustes einer weiteren Legende. Unser ewiger Kapitän der Kapitäne, das größte Symbol der blau-weißen Mystik, ist von uns gegangen.“ Costa sei auf und auch neben dem Platz ein Vorbild und „eine Inspiration für Generationen“ gewesen.
Costa stand von 1989 bis 2005 beim FC Porto unter Vertrag und gewann neben der Champions League auch den Uefa-Pokal sowie acht Meisterschaften und fünf Pokale in Portugal. Zudem absolvierte der ehemalige U20-Weltmeister 50 Länderspiele für Portugals Nationalmannschaft. (mit dpa)