TV-ÜbertragungErster DFB-Auftritt nach WM-Debakel noch ohne Sender – Watzke will Veränderung

Hans-Joachim Watzke auf der Tribüne beim Länderspiel Deutschland - Israel in Sinsheim.

Hans-Joachim Watzke am 26. März 2022 beim Länderspiel zwischen Deutschland und Israel. Watzke spricht sich für eine Veränderung der Anstoßzeiten aus. 

Wer überträgt Deutschlands erstes Länderspiel nach dem WM-Debakel? Noch gibt es keine Antwort auf diese Frage. BVB-Boss Hans-Joachim Watzke pocht auf Veränderungen.

Nach dem WM-Debakel in Katar steht Ende März die erste Länderspielpause auf dem Programm. Am 25. März geht es für das DFB-Team in Mainz gegen Peru, am 28. März ist Belgien mit dem neuen Nationaltrainer Domenico Tedesco in Köln zu Gast.  Doch noch ist unklar, wer den ersten Auftritt der deutschen Nationalmannschaft nach dem Vorrunden-Aus in Katar überhaupt überträgt.

Noch am Freitag (10. Februar 2023) war sogar die Übertragungsfrage zu beiden Spielen ungeklärt. ARD, ZDF und RTL hatten auf die Frage nach der Aufteilung ebenso wenig eine Antwort wie der Deutsche Fußball-Bund (DFB). Am Samstag (11. Februar 2023) wurde bekannt, dass RTL das Spiel gegen Belgien zeigt. 

ZDF übertrug Länderspiele ohne Vertrag

Die Rechtelage bei den Länderspielen ist kompliziert. Bisher gibt es nur einen bestätigten Kontrakt der Europäischen Fußball-Union (Uefa) mit RTL. Der Privatsender übertrug im Vorjahr bereits mehrere Begegnungen. Obwohl es keinen unterzeichneten Vertrag gab, war das ZDF 2022 ebenfalls auf Sendung. Der öffentlich-rechtliche Sender übertrug unter anderem die Begegnungen gegen England und Italien.

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Noch immer fehlt eine offizielle Bestätigung von ARD und ZDF zu einer Vereinbarung über die Übertragungsrechte an einem umfangreichen Länderspiel-Paket mit der Uefa und der Agentur CAA Eleven. Dieses beinhaltet auch Partien des DFB-Teams in der Nations League und Testspiele.

RTL hatte hingegen bereits im Mai verkündet, bis 2028 den Großteil der deutschen Länderspiele zu übertragen. Zu den erworbenen Rechten gehören die Hälfte der Partien in der Nations League, der Qualifikationsspiele für die EM und die WM sowie der Test-Länderspiele. Die andere Hälfte der 60 Begegnungen wollen sich nach dpa-Informationen ARD und ZDF teilen.

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Wie der Großteil der Länderspiele werden auch die Partien gegen Peru und Belgien um 20.45 Uhr angepfiffen. Die späte Anstoßzeit ist vielen ein Dorn im Auge – auch BVB-Boss Hans-Joachim Watzke.

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„Mir persönlich liegt daran, wenn es die rechtlichen Rahmenbedingungen zulassen, dass Länderspiele wieder um 20.15 Uhr statt erst um 20.45 Uhr angepfiffen werden“, sagt der DFB-Vizepräsident im „Spiegel“-Interview.

Es gibt aber ein großes Problem: Die Anstoßzeiten um 20.45 Uhr sind vertraglich geregelt. „Wenn man die nicht einhält, muss man finanzielle Einbußen hinnehmen. Aber für Kinder ist die späte Anstoßzeit ein Problem. Und gerade die Jugend wollen wir an die Nationalmannschaft binden. Da müssen wir mittelfristig eine Lösung finden“, meint Watzke. (dpa/are)