Vorbild für Deutschland?Fußballfans jubeln: DAZN vor Milliarden-Deal mit TV-Anbieter

Ein Mikrofon mit den Logos von DAZN und der Champions League bei einer Live-Übertragung.

Das DAZN-Mikrofon bei einer Übertragung der Champions League am 3. November 2021. In Spanien hat der Streaming-Dienst jetzt offenbar einen Milliarden-Deal eingefädelt.

Ein Mega-Deal dürfte sowohl DAZN als auch die Kundinnen und Kunden des Streaming-Dienstes in Spanien freuen. Auch Fußballfans in Deutschland wäre eine Lösung, wie sie bei den TV-Rechten getroffen wurde, sehr recht.

So einen Mega-Deal dürften sich auch viele Fußballfans in Deutschland sehnlichst wünschen: In Spanien hat sich der Streaming-Anbieter DAZN jetzt angeblich mit dem Telekommunikations-Giganten Telefónica über das gemeinsame Vorgehen bei den Fußball-Rechten für die kommenden fünf Jahre geeinigt.

Der Milliarden-Deal käme dabei vor allem den Zuschauerinnen und Zuschauern entgegen, die mit nur einem Abo so viel Fußball wie möglich sehen wollen. Ähnlich wie in Deutschland, wo Sky und DAZN sich die Bundesliga-Rechte teilen, sind die Übertragungen der heimischen LaLiga in Spanien ab der Saison 2022/2023 aufgeteilt.

DAZN schließt in Spanien Fußball-Deal mit Telefónica ab

Bei der Ausschreibung im vergangenen Jahr hatten zwei Anbieter den Zuschlag für jeweils fünf der zehn Partien pro Spieltag in Spaniens erster Liga erhalten. Für die Rechte an den Partien von Real Madrid, FC Barcelona und Co. kassierte der Ligaverband insgesamt 4,95 Milliarden Euro für fünf Jahre. Der neue Deal soll jetzt dafür sorgen, dass sowohl DAZN als auch Telefónica mit seinem Pay-TV-Kanal Movistar die Rechte am kompletten Spieltag halten und alle zehn Spiele vom TV-Anbieter und dem Streaming-Dienst parallel übertragen werden.

Alles zum Thema DAZN

Die Zeitung „El Confidencial“ berichtete am Montag (21. Februar 2022) exklusiv von der angeblichen Übereinkunft. Kurios: Obwohl Telefónica und DAZN in derselben Situation waren und nun die Anzahl der bei ihnen gezeigten Spiele jeweils verdoppeln, zahlte das Medien-Imperium kräftig drauf. 280 Millionen Euro pro Saison und damit 1,4 Milliarden Euro für fünf Jahre fließen von Telefónica in die Kassen von DAZN.

Denn während der Streaming-Dienst noch recht neu auf dem Markt ist und steigende Kundenzahlen verzeichnet, fürchtete Telefónica massenweise Abo-Kündigungen bei seinem Dienst Movistar, sollte sich die Zahl der nationalen Ligaspiele im Fußball-Paket halbieren.

Fußball in Spanien: DAZN ersetzt Orange als Movistar-Partner

Für Fußballfans in Spanien wäre die Bestätigung des Deals ein wahrer Segen, schon jetzt jubelten viele über die TV-Wende. Schließlich hätte es dort ab der kommenden Saison zwei Abos gebraucht – und alleine das Movistar-Paket liegt bei 95 Euro pro Monat. Auch in Deutschland wäre die Lösung mit einem Anbieter, der beispielsweise die gesamte Bundesliga zeigt, die Wunschlösung der großen Mehrheit unter den Besitzerinnen und Besitzern von Bezahl-Abos.

Aktuell ist DAZN in Spanien noch für einen Monatspreis von 9,99 Euro zu haben. Medien berichten allerdings, dass ähnlich wie in Deutschland durch den teuren Erwerb der TV-Rechte für die nationalen Ligen künftig an der Preisschraube gedreht werden soll.

Wer in Spanien alle Spiele aus LaLiga sehen möchte, hat mit Movistar und Telekommunikations-Konkurrent Orange in dieser Saison noch zwei mögliche Anbieter, die alle 380 Saisonspiele übertragen. Damals hatte sich Telefónica zunächst die Rechte gesichert und diese dann an Orange sub-lizenziert. Für die heimische erste Liga und die Champions League flossen jährlich rund 300 Millionen Euro an Telefónica. Ab der kommenden Saison muss jetzt offenbar Telefónica selbst draufzahlen. (bc)