Champions LeagueHarte Kritik an Toni Kroos nach Final-Auftritt: „Größte Enttäuschung“

Toni Kroos im Finale der Champions League für Real Madrid am Ball

Toni Kroos am Samstag (28. Mai 2022) im Finale der Champions League. Seinen besten Tag erwischte der Weltmeister beim großen Triumph ausnahmsweise nicht.

Unauffällig auf dem Rasen, im Attacke-Modus beim anschließenden ZDF-Interview. Toni Kroos erlebte im Finale er Champions League einen turbulenten Abend und kassierte für seinen Auftritt auch Kritik.

von Béla Csányi (bc)

Sein abgebrochenes Live-Interview im ZDF beförderte Toni Kroos (32) am Finalabend der Champions League (28. Mai 2022) mit einem Mal voll in den Fokus. Die vorigen 90 Minuten zeigte sich der Weltmeister dagegen eher unauffällig, das blieb auch den Kritikern nicht verborgen.

Schließlich fand die Pass-Maschine der Königlichen bei seinem fünften Triumph in der Königsklasse nur schwer ins Spiel, strahlte im sonst so routinierten Trio mit Virtuose Luka Modric (36) und Abräumer Casemiro (30) zu keiner Zeit die gewohnte Dominanz aus.

Champions League: Toni Kroos nach Final-Auftritt in der Kritik

In ihrer Einzelkritik pickte sich die „L'Équipe“ dann sogar Kroos als schlechtesten Spieler beim frischgebackenen Titelträger der Champions League heraus. „Er war die größte Enttäuschung auf Real-Seite“, bemängelte das französische Blatt, das sonst nur noch Liverpools Luis Díaz (25) mit drei von zehn möglichen Punkten bewertete.

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Auch in Spanien fiel das Urteil verhalten aus. Die „Marca“ lobte zwar, dass Kroos sich mit Endspielen auskenne „wie sonst niemand“, diesmal aber nicht zum Faktor wurde: „Zu Beginn stand er komplett im Schatten, fand nicht ins Spiel und war mit dem Rhythmus überfordert. Er brillierte nicht, aber rackerte sich ab.“

Ähnlich sah es das Konkurrenz-Blatt „AS“: „In den physischen Schlachten brilliert Kroos nicht“, stellte die Sport-Tageszeitung trocken fest: „Wenn er das Spiel einmal beruhigen wollte, war immer ein roter Fuß dazwischen.“

Toni Kroos: 93 Prozent Pass-Quote, 50 Prozent Abbruch-Quote

Immerhin: Von seinen 83 Pässen brachte Toni Kroos mit einer gewohnt starken Quote von 93 Prozent insgesamt 77 Anspiele an den Mann. Doch weil Real Madrid vor allem in der zweiten Hälfte mit 43 Prozent ungewohnt wenig Ballbesitz hatte, musste der 106-fache Nationalspieler sich vor allem auf die schweißtreibende Arbeit gegen den Ball konzentrieren.

Belohnt wurde Kroos immerhin mit einem Eintrag in die Geschichtsbücher: Mit seinem fünften Titel stieg er zu den Rekord-Gewinnern der Königsklasse auf, holte Superstar Cristiano Ronaldo (37) ein. „Das ist schwer in Worte zu fassen“, sagt er ungewohnt emotional.

Auf die kritischen Fragen von ZDF-Reporter Nils Kaben (54) zu Reals Problemen mit Liverpool hatte Kroos dann aber auch im Sieges-Taumel keine Lust. Das Gespräch brach er vor laufenden Kameras nach „zwei Scheiß-Fragen“ einfach ab und drehte sich weg. Das direkt im Anschluss geführte Gespräch mit Laura Wontorra (33) bei DAZN verlief dagegen ohne Zwischenfälle.