Viel Dusel, wenig GlanzDFB-Pokal: Hannover ärgert BVB lange – mehr Fragen als Antworten für Terzic

Jude Bellingham bejubelt sein Elfmeter-Tor im DFB-Pokalspiel bei Hannover 96.

Befreiender Jubel: Jude Bellingham traf für Borussia Dortmund am Mittwochabend (19. Oktober 2022) im Zweitrunden-Spiel des DFB-Pokals bei Zweitligist Hannover 96 zum 2:0.

Borussia Dortmund hat seine Pflichtaufgabe erledigt und mit einem 2:0 bei Zweitligist Hannover 96 das Achtelfinal-Ticket im DFB-Pokal gebucht. Überzeugen konnte das Team von Coach Edin Terzic dabei aber nicht.

von Anton Kostudis (kos)

Es sollte die große Wiedergutmachungs-Gala werden, am Ende wurde es ein glanzloser Sieg mit ordentlich Dusel: Borussia Dortmund hat seine Pflichtaufgabe in der zweiten Runde des DFB-Pokals am Mittwochabend (19. Oktober 2022) zwar beim 2:0-Auswärtserfolg gegen Hannover 96 erledigt. Allerdings hatten die Schwarz-Gelben dabei auch einiges an Spielglück auf ihrer Seite.

Denn: 96-Coach Stefan Leitl (45) hatte den vermeintlichen Underdog für das Duell mit dem fünffachen Pokal-Sieger bestens eingestellt. Der Zweitligist kam zu reihenweise hochkarätigen Chancen – hatte vor der Kiste am Ende aber schlichtweg nicht die nötige Nervenstärke und Effizienz.

DFB-Pokal: Borussia Dortmund müht sich bei Hannover 96 ins Achtelfinale

Den auf dem Papier klaren, aber letztlich schmeichelhaften Erfolg der Dortmunder leitete zunächst Ex-Köln-Profi Bright Arrey-Mbi (19) ein, der in der elften Minute eine Hereingabe von BVB-Youngster Youssoufa Moukoko (17) unglücklich ins eigene Tor abfälschte. Der eingewechselte Jude Bellingham (19) verwandelte dann im zweiten Durchgang einen an ihm selbst verursachten Foulelfmeter mit Ach und Krach zum 2:0-Endstand (71.).

Der BVB, der in der Bundesliga am vergangenen Sonntag (16. Oktober) bei der 0:2-Pleite bei Spitzenreiter Union Berlin auf ganzer Linie enttäuscht hatte, zeigte abermals eklatante Defensiv-Schwächen. Die beiden WM-Anwärter Nico Schlotterbeck (22) und Niclas Süle (27) zeigten in der Innenverteidigung einen mehr als wackligen Auftritt. Und: Bundestrainer Hansi Flick (57) dürfte dabei ganz genau hingeschaut haben.

Am Ende musste sich der BVB bei Keeper Gregor Kobel (24) bedanken, der gleich mehrfach in allerhöchster Not die Null festhielt. Der Schweizer war bei der Dortmunder Pleite in Berlin noch der große Pechvogel gewesen – diesmal zeigte er jedoch seine ganze Klasse.

Trotzdem: Beim BVB stottert der Motor gewaltig. Symptomatisch eine Szene aus der Schlussphase: Der erst in der 68. Minute eingewechselte Karim Adeyemi (20) wollte in der Schlussphase mit einem beherzten Sprint den enteilten Derrick Köhn (23) einholen – und sah für seinen dämlichen Schubser in vollem Lauf von Schiri Sven Jablonski (32) glatt Rot (85.)!

Am Ende überwog beim BVB dennoch natürlich die Freude über das Weiterkommen. Die abermals alles andere als souveräne Leistung seiner Truppe dürfte Dortmund-Coach Edin Terzic (39) angesichts der anstehenden Aufgaben in den kommenden Wochen jedoch durchaus nachdenklich gestimmt haben. An diesem Abend hat der Dortmunder Trainer sicherlich mehr Fragen als Antworten bekommen.