Jobe BellinghamZahlen-Verwirrung bei Traum-Transfer: BVB-Fans reagieren entsetzt

Jobe Bellingham steht unmittelbar vor dem Wechsel zu Borussia Dortmund, soll den BVB dabei um die 30 Millionen Euro kosten. Doch die Details sorgen bei Fans für Frust und Verwirrung.

von Béla Csányi  (bc)

Die BVB-Bosse haben sich für teures Geld einen Transfer-Traum erfüllt, der eigene Anhang denkt dagegen mit Sorge an die finanziellen Dimensionen des Deals. Rund um die anstehende Verpflichtung von England-Talent Jobe Bellingham (19) herrscht bei Borussia Dortmund verkehrte Welt. 

Nachdem Jude Bellingham in Dortmund einst zum Weltklassespieler und 100-Millionen-Mann gereift war, hofft Sportdirektor Sebastian Kehl (45) mit dem jüngeren Bruder jetzt offenbar auf eine ähnliche Entwicklung. Doch das lässt sich der Klub einiges kosten.

Bellingham-Bruder gehört zu teuersten BVB-Transfers

Übereinstimmenden Medienberichten zufolge sind die Rahmenbedingungen des Deals zwischen Dortmund und dem AFC Sunderland geklärt, schon am Montag (9. Juni 2025) könnte der Transfer nach dem Medizincheck offiziell werden.

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Für Bellingham, der in den vergangenen Jahren mit Sunderland in der zweiten englischen Liga gespielt und zum Abschluss den Aufstieg in die Premier League geschafft hatte, wird eine Ablöse von rund 30 Millionen Euro fällig. Allerdings gibt es bei vielen Fans noch Verwirrung um die genauen Zahlen.

Transfer-Insider Fabrizio Romano, Sky Sports UK und „The Athletic“ etwa berichteten übereinstimmend von 33 Millionen Euro fixer Ablöse, weiteren 5 Millionen an Bonuszahlungen – und einer Weiterverkaufsbeteiligung für Sunderland in Höhe von 15 Prozent. Alternativ hätte der BVB auch eine Klausel von 40 Millionen Euro ziehen könnten.

Vorerst zahlen die Dortmunder damit etwas weniger, könnten den Betrag außerdem womöglich über mehrere Raten abstottern. Doch sollte Bellingham einen ähnlich kometenhaften Aufstieg erleben wie sein Bruder, könnte er deutlich teurer werden als per Klausel-Transfer.

Jude Bellingham (21) hatte dem BVB vor zwei Jahren 113 Millionen Euro eingebracht. Sollte Jobe in Zukunft für hypothetische 100 Millionen Euro gehen und zuvor alle Bonusbedingungen erfüllt haben, wären in Summe zusätzliche 20 Millionen Euro an Sunderland fällig.

Der Kauf hätte dann ein Gesamtvolumen von 53 Millionen Euro Ablöse, läge mehr als 30 Prozent über der Ausstiegsklausel in Sunderland. Entsprechend entsetzt reagierten viele Fans, da Bellingham vor allem als weiteres Spekulationsobjekt geplant sein dürfte und in einigen Jahren ein sattes Transfer-Plus einbringen soll.

In den sozialen Netzwerken war die Resonanz trotz des verheißungsvollen Namens Bellingham mehrheitlich negativ. Ein Fan schrieb sarkastisch von einer „Meisterleistung“, in ähnlichem Tonfall ätzte ein weiterer Fan: „Da hat Kehl ja wieder ganze Arbeit geleistet.“ Hinzu kamen weitere Bedenken, wie dieser User verdeutlichte: „Hab auch Sorge, dass wir hier viel für den Namen und die schöne Geschichte bezahlen.“

Später am Abend berichtete Sky-Reporter Patrick Berger rund um die Bellingham-Ankunft am Dortmunder Flughafen dann jedoch, dass die Ablöse etwas niedriger sei als berichtet und die Sunderland-Beteiligung bei nur 10 Prozent liege. Auch der „Kicker“ vermeldete etwa 30 Millionen Euro als Basis-Ablöse.

Noch immer würde das einen der teuersten Zugänge der Klub-Geschichte zwar nicht zum Schnäppchen machen, bei einem hohen Weiterverkauf läge der Unterschied beim Transfer-Plus so aber bei bis zu 10 Millionen Euro – und die insgesamt gezahlte Ablöse in etwa im Klausel-Bereich. Das beruhigte auch wieder einige Fans.

„Klingt schon besser“, war etwa zu lesen, ein weiterer Anhänger schrieb: „30 plus Boni und 10 % sind okay.“ Noch immer skeptisch über die doch recht große Zahlen-Differenz forderte ein Schwarz-Gelber dennoch unbeeindruckt: „Man sollte Kehl einfach nicht mehr in eine Verhandlung schicken.“