„Hat ja überhaupt keine Ahnung“Xhaka enttäuscht von Bayer-Bossen – jetzt hagelt es Spott in England

Granit Xhaka schlägt in Sunderland ein neues Karriere-Kapitel auf. Mit großem Fachwissen über seinen neuen Klub kann er zunächst nicht punkten.

von Antje Rehse  (are)

Am Ende wollte er nur noch weg. Nach zwei eigentlich ziemlich erfolgreichen Jahren hat Granit Xhaka Bayer Leverkusen in Richtung England verlassen.

Der Mittelfeldspieler spielt zukünftig für den AFC Sunderland. Beim Aufsteiger in die Premier League hat er einen Dreijahresvertrag unterschrieben. „Ich hatte das Gefühl, dass ich eine neue Herausforderung brauche, eine große Herausforderung“, sagte Xhaka.

Xhaka sorgt mit nichtssagenden Antworten für Häme

Wie „Sportbild“ berichtet, war der Schweizer, dessen Berater den Wechsel während des Trainingslagers forciert hatte, enttäuscht von den Leverkusener Verantwortlichen. Demnach habe Xhaka den Umgang mit ihm nach dem Abschied von Trainer Xabi Alonso als stiefmütterlich empfunden. Dessen Nachfolger Erik ten Hag habe sich erst nach drei Wochen mit dem Führungsspieler in Verbindung gesetzt. Auch Sportchef Simon Rolfes habe ihm nicht die angemessene Wertschätzung vermittelt, heißt es.

Alles zum Thema Fußball Transfers

Diese will Xhaka nun in Sunderland erhalten. Ein kolportiertes Jahresgehalt von 10 Millionen Euro dürfte da ein erster Anfang sein. Doch bei den Sunderland-Fans hat es Xhaka verpasst, direkt zum Start Pluspunkte zu sammeln.

In einem kurzen Video im Format „Beende den Satz“ übermittelte Xhaka nicht unbedingt den Eindruck, sich bereits tiefergehend mit den Black Cats beschäftigt zu haben.

Wofür Sunderland bekannt sei? Ein „großartiger Klub“ zu sein, so Xhakas Antwort. Mit wem er sich besonders freue, zusammenzuspielen? „Mit allen.“ Das erste Gespräch mit seinem neuen Coach sei „toll“ gewesen. Auch die Sunderland-Fans seien „toll“ und seine Familie sei „sehr aufgeregt“ wegen des Wechsels nach Sunderland.

Und woran denkt Granit Xhaka, wenn er sich das Stadium of Light vorstellt? An „Feuer“ natürlich. Tatsächlich soll der Name vor allem an die Grubenlampen der Bergarbeiter in der einstigen Kohleabbau-Region erinnern. Das X-Video seht ihr hier:

In den sozialen Medien war das Video ein gefundenes Fressen für die Fans der Konkurrenz. „Er hat ja überhaupt keine Ahnung, das ist ja nicht zu fassen“, spottete ein Newcastle-Anhänger auf X. „Ich bin hier wegen ... des Geldes“, legte ein anderer User Xhaka eine zusätzliche Antwort in den Mund. „Hat er überhaupt schon mal was von Sunderland gehört, bevor er sich das Trikot übergezogen hat?“, fragte ein weiterer Nutzer.

Das Video dient jedenfalls nicht dazu, die Berichte zu entkräften, dass Xhaka vor allem weg aus Leverkusen wollte. Vor dem Wechsel zu Sunderland soll er sich bereits mit dem Saudi-Klub Neom SC einig gewesen sein. Der Aufsteiger in die Saudi League erfüllte aber nicht annähernd die Ablöseforderungen von Bayer Leverkusen. Gerüchte gab es auch um einen Wechsel zu Galatasaray nach Istanbul und in die Schweizer Heimat zum Jugendklub FC Basel. Sunderland soll nun etwa 20 Millionen Euro für den ehemaligen Gladbacher gezahlt haben.

Ein bisschen Zeit hat Xhaka noch, um seine neuen Teamkollegen besser kennenzulernen. Am 16. August startet Sunderland gegen West Ham United in die neue Premier-League-Saison. Für zusätzliche Recherche darüber, wie Verein und Stadt so ticken, sei dem deutschen Doublesieger von 2024 die hervorragende Netflix-Doku „Sunderland 'til I Die“ ans Herz gelegt.