Vor EuropapokalspielWest-Ham-Fans mischen „Leverkusen“ auf – im Netz hagelt es Spott

Fans von West Ham United während der Siegerparade nach dem Erfolg in der Conference League.

Copyright: IMAGO/Cover-Images

Im vergangenen Jahr durften die Fans von West Ham United den Titel in der Conference League feiern. (Foto: 8. Juni 2023) Nun gastieren die Hammers in Leverkusen. 

Bayer Leverkusen empfängt am Donnerstag West Ham United. Einige englische Fans sind schon einen Tag vorher angereist – ein Foto sorgt nun für Wut und Spott.

von Antje Rehse (are)

Bayer Leverkusen auf dem Weg zum Triple? Der erste Meistertitel ist so gut wie eingetütet, im DFB-Pokalfinale geht es im Mai gegen den krassen Außenseiter 1. FC Kaiserslautern.

Und in der Europa League – da wartet im Viertelfinale der amtierende Conference-League-Sieger West Ham United. Im Achtelfinale hatten die Hammers den SC Freiburg ausgeschaltet.

England-Account verwechselt Köln mit Leverkusen

Zahlreiche Fans des Londoner Klubs sind bereits im Rheinland angekommen, um sich auf die Hinspiel-Begegnung am Donnerstag (11. April 2024) einzustimmen. 

Alles zum Thema Europa League

Themen:Fußball-BundesligaRB LeipzigJuventus TurinRTLDFBFlorian WirtzLothar MatthäusMarco RoseDFLRudi Völler

Den Tag vor dem Spiel verbringt ein Teil des Anhangs aber nicht direkt in Leverkusen, sondern macht erst einmal Sightseeing in der benachbarten Großstadt Köln. Das sorgt nun jedoch für große Verwirrung.

Der englische Account „Football Away Days“, der in den sozialen Medien regelmäßig Content von Auswärtsfans teilt, veröffentlichte am Mittwoch für seine rund 340.000 Followerinnen und Follower auf X ein Foto von drei Hammers-Fans, die mit einer Flagge ihres Klubs vor dem Kölner Dom posieren.

„Ein tolles Bild von West-Ham-Fans in Leverkusen vor dem Spiel morgen Abend“, heißt es dazu. In Leverkusen? Ein Affront! 

Es hagelte teils wütende, teils belustigte, teils beleidigende Kommentare. „Die Stadt stimmt nicht ganz“, schrieb der offizielle englischsprachige Account des 1. FC Köln und setzte ein freundliches Emoji dazu. „Das bereitet mir körperliche Schmerzen“, schrieb ein Kölner User weniger versöhnlich.

Der vielfach bei X kommentierte Post wurde später stillschweigend gelöscht, bei Instagram machte sich der Account die Funktion zur nachträglichen Bearbeitung zunutze und korrigierte den Fehler. Da war das Kind aber längst in den Brunnen gefallen.

Den Post hier bei Instagram ansehen:

„Das sage nochmal jemand, in Leverkusen gäbe es nichts zu sehen ...“, hieß es in einem weiteren Kommentar auf X. Oder: „Bayerkreuz nicht gefunden.“ Dem Wahrzeichen ihrer Stadt hatten die Fans der Werkself zuletzt sogar eine eigene Choreo gewidmet – was allerdings ebenfalls für Hohn und Spott im Netz sorgte.

Die Leverkusener Mannschaft in Bildern

Was machen die Leverkusener Pokalsieger von 1993 heute?

Die Spieler der Startelf von Bayer 04 Leverkusen stehen vor dem Spiel nebeneinander aufgereiht.

Copyright: imago images/Kicker/Liedel

Das Mannschaftsfoto von Leverkusen vor dem Finale 1993 gegen die Amateure von Hertha BSC. EXPRESS.de zeigt dir, was die Pokalsieger heute machen.(v.rn.l..: Franco Foda, Rüdiger Vollborn, Martin Kree, Andreas Fischer, Christian Wörns, Markus Happe, Ioan Lupescu, Pavel Hapal, Ulf Kirsten, Heiko Scholz, Andreas Thom)

Franco Foda jubelt nach dem Pokalsieg mit der Trophäe in den Händen.

Copyright: imago images/Sven Simon

Franco Foda spielte von 1990 bis 1994 für Leverkusen. Beim Pokalsieg führte er die Mannschaft als Kapitän auf den Rasen. Seit dem Ende seiner aktiven Karriere ist er als Trainer tätig. Lange war er bei Sturm Graz beschäftigt, betreute in Deutschland einst den 1. FC Kaiserslautern. Seit Februar 2024 ist Foda Nationaltrainer der Kosovarischen Fußballnationalmannschaft.

Markus Happe während eines Spiels mit dem Ball.

Copyright: imago sportfotodienst

Markus Happe spielte von 1991 bis Ende 1999 für die Werkself und bestritt in dem Zeitraum 245 Spiele. Nach dem Ende seiner aktiven Laufbahn spielt er in der Traditionsmannschaft von Bayer 04 Leverkusen. Außerdem ist er Geschäftsführer seiner eigenen Firma im Bereich der Arbeitnehmerüberlassung und des Objektschutzes.

Torwart Rüdiger Vollborn Leverkusen jubelt mit der Trophäe

Copyright: imago images/Kicker/Liedel

Rüdiger Vollborn ist mit 487 Pflichtspielen Rekordspieler von Bayer Leverkusen. Nach seiner aktiven Karriere war er zwölf Jahre Torwarttrainer bei Bayer. Seit der Saison 2011/12 arbeitet er als hauptamtlicher Fan-Betreuer des Vereins.

Martin Kree in einer Situation mit dem gegnerischen Torwart, der den Ball festhält.

Copyright: imago/Sven Simon

Martin Kree spielte von 1989 bis 1994 in Leverkusen. Der torgefährliche Abwehrspieler erzielte in dieser Zeit in 189 Spielen 27 Tore. Heute ist Kree in der Computerbranche tätig und war von Juli 2012 bis Ende 2023 Mitglied des Aufsichtsrats des VfL Bochum und zwischenzeitlich sogar dessen stellvertretender Vorsitzender.

Christian Wörns bei einem Einmarsch aufs Spielfeld.

Copyright: imago images / Claus Bergmann

Christian Wörns war von 1991 bis 1998 für Leverkusen aktiv, lief in 263 Spielen auf. Seine ersten Erfahrungen als Trainer sammelte er von 2009 bis 2011 in der C-Jugend des Hombrucher SV in Dortmund, strebte aber auch schon früh nach Höherem. Aktuell ist Wörns Cheftrainer der deutschen U-18 Nationalmannschaft.

Andreas Fischer läuft während des Spiels dem Ball hinterher.

Copyright: imago sportfotodienst

Andreas Fischer spielte von 1989 bis 1994 für die Werkself. Seit über zehn Jahren ist er Leiter einer Firma für Lüftungs- und Kälteanlagen.

Pavel Hapal während des Spiels.

Copyright: imago/Sven Simon

Pavel Hapal war zwischen 1992 und 1995 für Bayer 04 Leverkusen aktiv. Der frühere tschechische Nationalspieler betreute nach seiner aktiven Laufbahn verschiedene Vereine als Cheftrainer. Zuletzt war er von 2018 bis 2020 Nationaltrainer der slowakischen Fußballnationalmannschaft, seit 2022 betreut er den tschechischen Erstligisten Banik Ostrau.

Ioan Lupescu bei einem Einwurf im Pokalfinale.

Copyright: imago sportfotodienst

Ioan Lupescu machte in sechs Jahren 236 Spiele für Bayer Leverkusen. Für Rumänien bestritt er 74 Länderspiele. 2003 erwarb er an der Deutschen Sporthochschule in Köln seine Trainerlizenz. Von 2004 bis 2011 war er Generaldirektor des rumänischen Fußballverbandes, später arbeitete er jahrelang als Abteilungsleiter bei der Uefa. Bei der Europäischen Fußball-Union hörte er 2018 auf. 

Heiko Scholz beim Jubeln nach einem Torerfolg.

Copyright: imago images/Horstmüller

Heiko Scholz war für drei Spielzeiten bei der Werkself und wurde während seiner Leverkusener Zeit für die deutsche Fußballnationalmannschaft berufen. Später war er aktives Mitglied der Bayer 04 Traditionsmannschaft. Auch er wurde nach seiner aktiven Spielerkarriere Trainer und ist aktuell bei Dynamo Dresden als Co-Trainer beschäftigt.

Ulf Kirsten jubelt nach dem Pokalsieg mit der Trophäe.

Copyright: imago images/Horstmüller

Ulf Kirsten schoss das Siegtor im DFB-Pokalfinale 1993 gegen Hertha BSC. Bei Bayer Leverkusen war er unumstrittener Stürmerstar – in 448 Spielen schoss er 240 Tore. Insgesamt kam er in 100 A-Länderspielen zum Einsatz: 51 Mal für Deutschland, zuvor 49 Mal für die DDR. Direkt nach seinem Karriereende wurde Kirsten Co-Trainer bei Leverkusen. 2005 wechselte er für sechs Jahre auf die Position des Cheftrainers der zweiten Mannschaft. Seit 2023 ist er als sportlicher Berater der SG Dynamo Dresden tätig – und weiterhin als Klubrepräsentant der Werkself.

Andreas Thom jubelt nach einem Schlusspfiff.

Copyright: imago/Uwe Kraft

Andreas Thom spielte von 1990 bis 1995 für Bayer 04 Leverkusen. Seit 2001 ist er mit Ausnahme von einer Saison als Trainer in verschiedenen Bereichen bei Hertha BSC tätig. Seit 2023 ist er als Individualtrainer bei der Jugend von Hertha BSC beschäftigt.

Trainer Dragoslav Stepanovic an der Seitenlinie eines Leverkusen-Spiels.

Copyright: imago/Pressefoto Baumann

Dragoslav Stepanovic wurde Trainer bei Bayer Leverkusen in der laufenden Saison 1992/93. Deswegen kam es zu der paradoxen Situation, dass der serbische Trainer im Pokalfinale gegen seinen Ex-Club Eintracht Frankfurt spielte, mit dem er noch in derselben Saison gegen Leverkusen im Halbfinale des DFB-Pokals mit 0:3 verloren hatte. Nach vielen weiteren Trainerstationen ist Stepanovic seit 2014 bei keinem Verein mehr aktiv gewesen.

1/13

Doch zurück zum „Leverkusener Dom“: Nach einigen Stunden wurde der Post bei X sogar mit einer Community Note versehen, also einer Art Faktencheck von Nutzerinnen und Nutzern.

„Das ist der Dom in Köln, nicht Leverkusen“, war in englischer Sprache direkt unter dem Post zu lesen, verlinkt dazu der englische Wikipedia-Eintrag zum Kölner Dom. Später war der Eintrag beim Kurznachrichtendienst dann komplett verschwunden.