Marc-André ter Stegen bleibt beim FC Barcelona das große Gesprächsthema, obwohl der Klub ihn am liebsten gar nicht mehr unter Vertrag hätte.
Lage bei Barca eskaliertJetzt sogar Boykott-Vorwürfe gegen ter Stegen
von Béla Csányi (bc)
Jahrelanger Stammtorhüter, Titel-Hamster und Kapitän: Alles, was sich Marc-André ter Stegen (33) über viele Jahre beim FC Barcelona aufgebaut hatte, ist in diesem Sommer in sich zusammengefallen wie ein Kartenhaus.
Erst setzten die Katalanen ihm einen neuen Torhüter vor die Nase, drängten dann auf einen Abgang. Nach der erneuten Rückenverletzung inklusive OP herrscht komplette Eiszeit zwischen dem Verein und seiner ehemaligen Nummer eins. Der Ton wird dabei von Tag zu Tag rauer.
Marc-André ter Stegen vor Absetzung als Kapitän
Weil ter Stegen vorgeprescht war und die Ausfallzeit von etwa drei Monaten rund um seinen Eingriff veröffentlicht hatte, berichteten spanische Medien übereinstimmend, dass Barca sauer auf seinen Torhüter sei.
Bei einer langwierigen Verletzung kann ein Verein in Spanien 80 Prozent des Gehalts des ausgefallenen Spielers nutzen, um andere Spieler zu registrieren. Die Ausfallzeit muss jedoch über vier Monaten liegen. Hätten die Katalanen hier womöglich für finanzielle Spielräume tricksen wollen?
Das auf die Barca-Berichterstattung fokussierte Sport-Blatt „Mundo Deportivo“ berichtete am Freitag (25. Juli 2025), dass Trainer Hansi Flick (60) seinem Landsmann jetzt als Konsequenz die Kapitänsbinde entziehen wolle – angesichts der Rolle als Nummer drei hätte es dafür aber wohl nicht einmal den neuesten Streitpunkt gebraucht.
In Madrid erhob die Sport-Tageszeitung „AS“ sogar Boykott-Vorwürfe gegen den deutschen Nationalkeeper, titelte: „Ter Stegen boykottiert die Einschreibung von Joan García“. Wegen des angespannten Gehalts-Budgets fehlen dem Klub aktuell noch finanzielle Spielräume, um dem Neuzugang die Spielberechtigung zu erteilen.
Das Vorgehen von ter Stegen habe in diesem Zusammenhang „das Fass zum Überlaufen gebracht“, hieß es weiter. Unter diesen Umständen könne der Deutsche nicht weiter als Kapitän und damit als Sprachrohr der Mannschaft fungieren.
Für die Einschreibung von Joan García (24) verfolge der Klub nun andere Pläne, darunter auch eine Bürgschaft von Präsident Joan Laporta (63) oder anderen Mitgliedern der Klub-Führung. Damit wird gleichzeitig erneut deutlich, dass das Wirtschaften des Klubs ebenso ungesund ist wie die Beziehung zu seinem noch nicht offiziell abgesetzten Spielführer.