Hass-Duell in Europas WM-QualiHymnen-Ärger schon vor Anpfiff – Abbruch-Drohung im Spiel

Im Hass-Duell zwischen Albanien und Serbien ging es am Samstag (7. Juni 2025) nicht nur auf dem Rasen zur Sache.

Im Hass-Duell zwischen Albanien und Serbien ging es am Samstag (7. Juni 2025) nicht nur auf dem Rasen zur Sache.

Am Samstagabend trafen die beiden Erzrivalen Albanien und Serbien in der WM-Qualifikation aufeinander. Dabei kam es schon vor Anpfiff zu einem lautstarken Pfeifkonzert. 

von Felix Rasten  (fr)

Es ist eines der brisantesten Spiele in der WM-Qualifikation! Am Samstagabend (7. Juni 2025) traf die albanische Nationalmannschaft auf Serbien (0:0). Die beiden Länder sind Erzrivalen, jedes Aufeinandertreffen gilt als Hochrisikospiel.

Bereits vor Anpfiff wurde der Hass deutlich. Während der serbischen Nationalhymne lief, gab es ein lautstarkes Pfeifkonzert der albanischen Fans – so laut, dass man kaum noch etwas verstehen konnte. Gästefans waren aus Sicherheitsgründen gar nicht erst beim Spiel in Tirana zugelassen.

Pfeifkonzert bei serbischer Nationalhymne

In der Vergangenheit kam es immer wieder zu Ausschreitungen bei den Aufeinandertreffen. Beide Länder sind politisch seit Jahrzehnten schon verfeindet.

Im Jahr 2014 was es bei einem EM-Qualifikationsspiel zwischen beiden Mannschaften sogar zu einem Spielabbruch gekommen, als eine Drohne durch das Stadion flog, an der eine Fahne mit der Abbildung Großalbaniens hing. 

Serbische Fans liefen im Anschluss unter anderem auf den Rasen und griffen albanische Spieler an, darunter auch den ehemaligen Kölner Mergim Mavraj. Die Lage eskalierte komplett. Das Spiel wurde später am grünen Tisch mit 3:0 für Albanien gewertet.

Vor dem Duell am Samstagabend wurden bereits weitreichende Sicherheitsmaßnahmen getroffen, um einen erneuten Vorall wie 2014 zu verhindern. 

Das Gebiet um das Stadion wurde zur Sperrzone erklärt, alle heranführenden Straßen vollständig gesperrt. In der Umgebung überwachen Anti-Drohnen-Systeme das Geschehen.

Schiedsrichter Davide Massa (43) machte im Laufe des Spiels nach zwei Unterbrechungen dennoch klar, dass er als letzte Maßnahme das Spiel abbrechen werde, nachdem serbische Spieler mehrfach von aus dem Publikum geworfenen Gegenständen getroffen worden waren. Sportlich blieb die Nullnummer mit nur wenigen gefährlichen Szenen dagegen friedlich und fair.

Dass Serbien und Albanien überhaupt in der gleichen WM-Qualifikationsgruppe spielen dürfen, liegt an einer Uefa-Einschätzung. Demnach werden politische Spannungen bei der Auslosung zwar berücksichtigt, allerdings nur in Fällen akuter Konflikte oder wenn die Sicherheit der Spieler und Zuschauerinnen sowie Zuschauer ernsthaft gefährdet wäre. Aus Sicht der Uefa war dies bei Albanien und Serbien aktuell nicht der Fall.