In England hat die Saison in der zweitklassigen Championship begonnen. Allerdings ohne Kölns Wunschspieler Rav van den Berg.
„Hat sich nicht richtig angefühlt“Trainer streicht FC-Wunschkandidat aus dem Kader
Der fulminante Testspielsieg des 1. FC Köln gegen Atalanta Bergamo lässt bei den Fans die Vorfreude auf die Saison wachsen. Doch eine Woche vor dem Pflichtspiel-Start sind die Transfer-Planungen beim Bundesliga-Aufsteiger trotz bereits neun Neuverpflichtungen noch nicht abgeschlossen.
Dass der FC sich intensiv um Paderborn-Kapitän Raphael Obermair (29) bemüht, bestätigte dessen früherer Trainer Lukas Kwasniok (44) am Samstag erneut mit deutlichen Worten.
Rav van den Berg: Trainer begründet Abwesenheit mit Transfer-Situation
„Wir haben Interesse an diesem Spieler, sehr großes Interesse. Der Spieler hat auch Interesse, sehr großes“, so Kwasniok im Interview mit MagentaSport (oben im Video).
„Zwei Parteien sind sich einig, aber im Fußball gehört es dazu, dass drei Parteien notwendig sind. Ein 29-jähriger Spieler, der in den vergangenen drei Jahren einer der besten Spieler in Paderborn gewesen ist, bei einem Sprungbrettverein, wie er sich die vergangenen Jahre selbst genannt hat, der bekommt hoffentlich die Möglichkeit.“ Ähnlich hatte er sich schon zwei Tage zuvor geäußert.
Das Problem: So lange Paderborn keinen legitimen Nachfolger findet, wollen sie ihren Kapitän nicht ziehen lassen. Nach EXPRESS.de-Informationen blieb das erste offizielle Angebot aus Köln daher zunächst unbeantwortet.
Der vielseitige Außenbahnspieler könnte auf der linken Schiene eine Alternative zu Kristoffer Lund (23) sein. Bei Derrick Köhn (26) war der FC in den Verhandlungen mit Galatasaray Istanbul zuletzt nicht weitergekommen, Leart Pacarada (30) wird mit Bristol City und Ex-FC-Trainer Gerhard Struber (48) in Verbindung gebracht, sein Abgang ist nicht ausgeschlossen.
Doch auch in der Innenverteidigung würde der FC trotz der Verpflichtung des türkischen Nationalspielers Cenk Özkacar (24) gerne noch nachlegen.
Dabei schon länger im Visier: Rav van den Berg (21). Mit einem ersten Angebot bei dessen Klub FC Middlesbrough war Sportdirektor Thomas Kessler (39) abgeblitzt. Der niederländische U21-Nationalspieler würde aber, ähnlich wie Obermaier, gerne zum FC.
Am Samstag stand van den Berg zum Liga-Auftakt in der englischen Championship nicht im Kader von „Boro“, sah den 1:0-Sieg gegen Swansea City nur als Zuschauer.

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Die Zukunft von Rav van den Berg, hier bei der U21-EM, ist offen.
Nach dem Spiel machte Trainer Rob Edwards (42) deutlich, dass die Abgangsgedanken des jungen Verteidigers für seine Entscheidung, auf van den Berg zu verzichten, eine große Rolle gespielt hatten.
„Die Situation ist immer noch aktuell, deshalb ist es für mich schwierig, darüber zu sprechen“, sagte Edwards laut „The Northern Echo“: „Es hat sich für mich nicht richtig angefühlt, ihn heute dabei zu haben.“
Der Coach des englischen Zweitligisten betonte, dass es kein Problem mit dem Spieler gebe. „Rav und ich haben ein hervorragendes Verhältnis, es ist also nichts kaputt oder ähnliches“, so Edwards. Nach dem Spiel habe van den Berg den Sieg gemeinsam mit seinen Teamkollegen in der Kabine gefeiert.
Edwards weiter: „Wenn er hier bleibt, wird er in der Mannschaft willkommen sein. Er versteht sich mit allen Jungs gut.“ Aber, wiederholte der Trainer, „solange die Situation nicht geklärt ist, war das für mich heute die richtige Entscheidung.“
Laut der Zeitung aus dem englischen Norden sei bislang kein weiteres Angebot aus Köln beim FC Middlesbrough reingeflattert. Die bisherige Offerte über sieben Millionen Euro ist den Verantwortlichen aber zu wenig, zuvor soll der Verein für van den Berg schon Angebote in zweistelliger Millionenhöhe abgelehnt haben.
Aktuell sollen neben dem FC noch Besiktas Istanbul und Premier-League-Klub Crystal Palace den Holländer auf dem Zettel haben, anders als Köln aber noch kein offizielles Angebot abgegeben haben. Dieser Transferpoker könnte sich noch eine Weile hinziehen.