Seit Jahren ohne Trainerjob1. FC Köln als Sprungbrett zur Weltkarriere: Was wurde eigentlich aus Bernd Schuster?

Bernd Schuster sitzt neben Ehefrau Gaby auf der Tribüne.

Bernd Schuster mit Ehefrau Gaby bei einem Spiel des FC Barcelona im November 1982.

Mit 19 Jahren debütierte beim 1. FC Köln, spielte danach für den FC Barcelona und Real Madrid. Doch es ist ruhig geworden um Bernd Schuster.

Als Jungspund verzückte Bernd Schuster die Fans des 1. FC Köln, kehrte später als Trainer zurück ans Geißbockheim. Mittlerweile hat sich der „Blonde Engel“ aus dem Rampenlicht zurückgezogen. 

Schuster gehört zu den brillantesten Fußballern, die jemals für den 1. FC Köln spielten. Sein Talent war unbestreitbar, seine Dickköpfigkeit jedoch oft ein Hindernis, besonders in der deutschen Nationalmannschaft. Doch was macht Schuster eigentlich heute?

Bernd Schuster debütierte als Teenager beim 1. FC Köln

Seit seiner Entlassung 2019 beim chinesischen Verein Dalian Yifang hat der gebürtige Augsburger sich rar gemacht. Manchmal tritt der 65-Jährige als TV-Experte auf. Den Großteil seiner Zeit verbringt er mit seiner Frau Elena Blasco in Madrid.

Alles zum Thema Fußball-Bundesliga

In Madrid genießt er seinen Ruhestand mit seiner zweiten Ehefrau, einer Juristin, und ihren zwei Kindern Victoria und Bernd. Seine erste Ehe mit Fotomodell Gaby Schuster, die zwischenzeitlich auch seine Managerin war, endete 2011 mit einer Scheidung. Aus der Ehe stammen vier Kinder.

Schuster verbringt gerne Zeit auf dem Golfplatz unter der Sonne Spaniens und veranstaltet gelegentlich Benefizturniere. Die Religion ist ihm wichtig. Im Jahr 2007 erklärte er im „Spiegel“, dass er der „Christlichen Wissenschaft“ angehöre. Er sagte: „Ich möchte gar nicht daran denken, wie das hier in Madrid alles wäre, wenn ich die Religion nicht hätte.“

Schusters Karriere begann 1978 als 18-Jähriger unter Hennes Weisweiler beim 1. FC Köln. Mit 19 spielte er erstmals für die deutsche Nationalmannschaft und führte sie ein Jahr später zum EM-Sieg. Dann hatte er Krach mit Bundestrainer Jupp Derwall und einigen DFB-Funktionären.

Im „Spiegel“ sagte er: „Ich hatte nur Probleme mit Trainern, die keine Persönlichkeit hatten.“ Darum bestritt er nur 21 Spiele für die Nationalmannschaft.

Im Vereinsfußball war Schuster jedoch sehr erfolgreich. Er verließ Köln nach nur zwei Jahren und schloss sich dem FC Barcelona an, spielte dort mit Diego Armando Maradona, bis er zunächst zu Real Madrid und später noch Atlético Madrid wechselte. Ab 1993 spielte er für Bayer Leverkusen, belegte 1994 bei der Wahl zum Tor des Jahres die ersten drei Plätze. 1997 beendete er in Mexiko (bei UNAM Pumas) seine Karriere.

Schuster versöhnte sich nicht nur mit seiner ersten Familie – am Rande eines Pokalspiels von Bayer Leverkusen in Augsburg –, sondern auch mit dem DFB. Im Jahr 2022 wurde er in die Hall of Fame des deutschen Fußballs in Dortmund aufgenommen.

Bernd Schuster sitzt im Auto neben seiner Ehefrau, beide gucken lächelnd in die Kamera.

Bernd Schuster 2016 mit seiner Ehefrau Elena Blasco.

Nach seiner aktiven Karriere begann er als Trainer, zuerst bei Fortuna Köln und dem 1. FC Köln. Er trat international ins Rampenlicht, als er Real Madrid 2008 zur spanischen Meisterschaft führte. Weitere Trainerstationen waren der FC Getafe, Besiktas Istanbul und der FC Málaga sowie in China.

Vor fünf Jahren saß der „Blonde Engel“ zuletzt auf einer Trainerbank. Es deutet nichts darauf hin, dass Schuster ins Trainergeschäft zurückkehrt. (red)