Köln-Rückkehrer selbst von Wechsel überraschtSchnelle Reaktion der FC-Bosse – „hätte ich nicht geglaubt“

Da hat der 1. FC Köln schnell reagiert, als sich die Tür für einen Transfer nur einen Spalt öffnete. Alles ging so schnell, dass selbst der Profi nachhaltig überrascht ist.

von Daniel Thiel  (dth)

Es wird immer deutlicher: Ron-Robert Zieler (36) hätte weiß Gott nicht bei jedem Verein unterschrieben, um die Nummer zwei zu werden. Die Beziehung nach Köln, die ist aber natürlich besonders.

Im Sommer ist Zieler überraschend in seine Geburtsstadt zurückgekehrt. Plötzlich ploppte die (erneute) Verbindung zwischen Spieler und Klub auf – wenig später posierte er schon mit FC-Trikot am Geißbockheim.

Gut geheimgehalten oder wirklich so spontan? Da betont Zieler im „Kicker“-Interview noch einmal, dass ihn der Schritt selbst überrascht hat: „Das zeigt, wie schnelllebig und unberechenbar der Fußball ist. Es ist nichts planbar. Vor sechs Wochen hätte ich nicht geglaubt, dass es so kommen würde.“

Dafür ließ schweren Herzens seine zweite Heimat Hannover hinter sich. Da war nach dem Trainerwechsel zu Christian Titz (54) Zielers Rolle als unumstrittene Nummer eins und Führungsspieler längst nicht mehr so in Stein gemeißelt, wie das noch in den vergangenen Jahren der Fall war.

„Jeder weiß, wie eng meine Familie und ich mit der Stadt Hannover und mit dem Verein Hannover 96 verbunden sind. Das war emotional und für uns keine einfache Entscheidung“, macht Zieler noch einmal deutlich.

Als es in der zweiten Heimat etwas kompliziert wurde, wurde in Köln schnell gehandelt: Die sportliche Leitung um Thomas Kessler (39) sah das als Chance, einen idealen Kandidaten hinter Stammkeeper Marvin Schwäbe (30) an den Rhein zu locken.

Was sich dann bei Zieler abspielte, beschreibt der 36-Jährige: „Mein erster Gedanke war, dass ich nicht aus Hannover wegwill. Mit der Zeit reifte aber der Gedanke: Warum nicht noch einmal zum 1. FC Köln? Aufgrund meiner Vergangenheit fand ich es reizvoll, diesen Schritt zu gehen.“

Dann ging alles schnell, Zieler zog es in die Domstadt – auf die Vertragsunterschrift folgte die Vorstellung und nun ist der Weltmeister von 2014 gewillt, beim Versuch, den FC wieder in der Bundesliga zu etablieren, tatkräftig mitzuhelfen. Sollte das, vielleicht mit dem einen oder anderen Einsatz als Kirsche auf der Torte, gelingen, wäre es Bilderbuch-Ausklang einer bemerkenswerten Karriere.