Kann der 1. FC Köln am Samstag den FC Bayern ärgern? Torhüter Marvin Schwäbe (28) hat kein schlechtes Gefühl. Am Mittwoch sprach er über die Stimmung im eigenen Team und den kommenden Gegner.
Geht was in München?FC-Keeper Schwäbe positiv – Trainerwechsel machen es „definitiv nicht einfach“
In der Bundesliga strauchelten die Bayern zuletzt gewaltig, in der Champions League zauberten sie am Mittwoch aber wieder beim 2:2 im Viertelfinal-Hinspiel beim FC Arsenal. Am Samstag steht nun wieder Bundesliga-Alltag an. Der 1. FC Köln kommt (13. April, 15.30 Uhr, Sky und Liveticker auf EXPRESS.de). Was ist drin in München für die Kölner?
Der FCB gewann noch Anfang März 8:1 gegen Mainz, holte sich in den vergangenen Wochen aber auch Niederlagen gegen den BVB (0:2), VfL Bochum (2:3) oder Heidenheim (2:3) ab – für die Schale wird es in dieser Saison nicht reichen, das ist auch an der Säbener Straße seit Wochen klar.
FC-Keeper Marvin Schwäbe reist zuversichtlich nach München
FC-Keeper Marvin Schwäbe (28) sprach am Mittwoch (10. April) über die Bayern, so ganz genau wollte und konnte er sie im Vorfeld nicht studieren. Das Spiel beim FC Arsenal hat er jedenfalls nicht gesehen.
„Nein, ich habe Kinder zu Hause und die müssen ins Bett gebracht werden“, schmunzelte der Torwart. Den Gegner richtig einschätzen kann er trotzdem. Er spekuliert jedenfalls nicht darauf, dass es am Samstag leicht für den FC wird, in München etwas zu holen, weil die Bayern gedanklich nur noch auf die Königsklasse fokussiert sind.
„Ich glaube, dass sie das Ganze separieren können. Die Bayern haben halt einfach ihre Klasse, da brauchen wir nicht drum herumreden. Wir wissen, dass es ein extrem schweres Spiel werden wird. Wir brauchen einen wirklich guten Tag, um das was mitzunehmen.“
Doch der Glaube ist da, dass wirklich was geht: „Für uns geht es um jedes Tor, um jeden Punkt, deswegen werden wir alles versuchen. Hoffnung machen mir die letzten Wochen. Wir haben gut gespielt, sind bissig, sind in den Zweikämpfen gut und spielen mutig nach vorne. Wir haben unser Konzept gefunden. Und wir wissen, dass die Bayern ein Spiel mehr hatten und vielleicht nicht so optimal regenerieren können.“
Schwäbe verweist auf überzeugende FC-Auftritte gegen Bayern
Selbst vor großen Namen wie dem FC Bayern München hat Schwäbe keine Angst. Er untermauert: „Wir sind schwer zu bespielen, egal, wer da auf der anderen Seite steht.“ Die letzten beiden Duelle mit dem FCB gingen nur knapp verloren: 0:1 im Hinspiel und 1:2 in der vergangenen Spielzeit.
Im Mai 2023 holten sich die Münchner mit dem späten Dreier in Köln noch die Meisterschaft, ausgerechnet an diesem Wochenende kann jetzt Bayer Leverkusen den Titel unter Dach und Fach bringen. Schützenhilfe ist dabei nicht ausgeschlossen.
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Im Januar 2023 gab es für den FC sogar ein 1:1 in München. Schwäbe hofft, dass Erinnerungen geweckt werden: „Wenn wir ins Stadion einlaufen werden, werden da vielleicht ein paar Gedanken freigesetzt. Wir können alles nochmal Revue passieren lassen, dass wir da ein gutes Spiel gemacht haben. Warum nicht daran anknüpfen?“
Mit einem Sieg würde der FC Nachbar und Rivale Bayer Leverkusen sogar schon vorzeitig zum Meister machen. Schwäbe sagt: „Wenn wir drei Punkte mitnehmen, ist mir das ganz lieb.“ Ob er Bayer auch den Titel gönnt? Er weicht aus: „Es geht ja um uns, egal ob ich das Leverkusen gönne oder nicht. Für uns geht es um den Klassenerhalt – und das zählt.“
Auf dem Weg dahin hat er beim FC bislang eine kuriose Saison erlebt, er hatte mit Uwe Gospodarek, Eberhard Trautner und Kersten Kuhl schon drei Torwarttrainer.
Schwäbe nimmt es, wie es ist: „Ich muss professionell sein. Das ist wie mit dem Cheftrainer, wenn da gewechselt wird, muss man bei sich bleiben und seine Leistung abrufen. Es war definitiv nicht einfach, aber man muss damit umgehen.“
Neues FC-Selbstbewusstsein nach Sieg gegen Bochum
Nicht einfach, weil sich Abläufe geändert haben und persönliche Beziehungen beendet wurden. Schwäbe sagt: „Wenn man zweieinhalb Jahre mit einem Torwarttrainer zusammengearbeitet hat und relativ eng war und man eine Sicherheit hatte – dass das dann abrupt endet, war nicht einfach. Aber wir haben die Übergangsphase und jetzt die Arbeit mit Kersten Kuhl gut angenommen. Im Torwartteam haben wir weiterhin eine gute Stimmung.“
Gute Stimmung und Rückenwind soll dem FC auch der 2:1-Sieg gegen den VfL Bochum geben. Die letzten Sekunden haben die Mannschaft emotional nochmal auf ein anderes Level gehoben.
Schwäbe erklärt: „Natürlich ist man nun etwas selbstbewusster, aber wir haben im Team immer funktioniert, daran hat sich nicht geändert. Aber natürlich lässt es sich besser arbeiten, wenn man mal drei Punkte mitgenommen hat.“
Den Last-Second-Sieg hat der Keeper regelrecht aufgesaugt: „Für mich war es der Wahnsinn! Ich habe in den drei Jahren hier schon viel erlebt, aber das war der lauteste Moment im Rhein-Energie-Stadion. Das waren Gefühle pur.“ Am Samstag hätte es Schwäbe dagegen im Münchner Stadion gerne mucksmäuschenstill – bis auf den Gästeblock unter dem Dach der Allianz-Arena. Dann hätte der FC was mitgenommen …