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Erstes Treffen nach Nicht-EntlastungOffener Bruch noch zu kitten? So geht es weiter im FC-Mitgliederrat

1. FC Köln, Mitgliederversammlung: Werner Wolf geht an Ho-Yeon Kim vorbei.

1. FC Köln, Mitgliederversammlung: FC-Präsident Werner Wolf geht an Ho-Yeon Kim vom Mitgliederrat vorbei (24. September 2024). Rechts Geschäftsführer Philipp Türoff.

Am Montagabend stand nach der Mitgliederversammlung des 1. FC Köln die Wahl zum Chef des Mitgliederrats an. Es gibt einen neuen Vorsitzenden.

von Uwe Bödeker  (ubo)

Seit Monaten knallt es hinter den Kulissen, bei der Mitgliederversammlung am 24. September 2024 kam es dann zum offenen Bruch. Der Vorstand des 1. FC Köln wurde nicht entlastet. Zuvor hatte der ehemalige Mitgliederratschef Ho-Yeon Kim (43) dies den Mitgliedern empfohlen.

Am Montagabend (30. September) stand nun der erste offizielle Termin nach der öffentlichen Schlammschlacht an. Auf der konstituierenden Sitzung des neu gewählten Mitgliederrats wurde der neue Vorsitzende des Gremiums gewählt. Der zuvor nicht entlastete Vorstand mit Präsident Werner Wolf (68) und seinen Vizepräsidenten Eckhard Sauren (52) und Carsten Wettich (45) war ebenfalls dabei, durfte allerdings nicht mitwählen.

FC: Vertrauen zwischen Vorstand und Mitgliederrat komplett zerstört

Um kurz nach 22 Uhr stand fest, dass Ho-Yeon Kim nicht weiter der Chef des Mitgliederrats ist. Das Gremium wählte Fabian Schwab (zuletzt Stellvertreter) zum Vorsitzenden und Stacy Krott zur stellvertretenden Vorsitzenden.

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„Ich bedanke mich, auch im Namen meiner Stellvertreterin, für das Vertrauen des Gremiums“, sagte Schwab. „Wir freuen uns darauf, in den kommenden drei Jahren die Zukunft unseres Vereins positiv mitzugestalten. Ich persönlich freue mich darauf, den Vorsitz von Ho-Yeon Kim zu übernehmen und bedanke mich für sein außerordentliches Engagement in den vergangenen Jahren.“

Ho-Yeon Kim, der mit dem schlechtesten Ergebnis ins Gremium gewählt wurde und den Vorsitz nun abgeben muss, meinte: „Ich möchte mich herzlich bei allen Mitgliedern für das Vertrauen in den letzten vier Jahren bedanken. Gleichzeitig gratuliere ich Fabian Schwab und Stacy Krott zur Wahl als neue Vorsitzende und wünsche ihnen viel Erfolg für die kommende Amtszeit – im Sinne unseres gemeinsamen 1. FC Köln.“

Trotz der warmen Worte: Das Vertrauen zwischen den Gremien ist zerbrochen, der Klub ist entzweit. Eine Entlastung auf der Mitgliederversammlung des 1. FC Köln wäre für den Vorstand wichtig gewesen, denn dann hätten die verantwortlichen Personen für etwaige Unregelmäßigkeiten in ihrer Amtsführung im entsprechenden Zeitraum (hier also im Geschäftsjahr 2023/24) grundsätzlich nicht mehr belangt werden können. Dass Wolf und Co. tatsächlich belangt werden, steht wohl nicht zur Diskussion, es handelte sich eher um einen symbolischen Akt. Damit untermauerte der alte Mitgliederrat, dass man das Trio im Jahr 2025 nicht erneut zur Wahl vorschlagen würde.

Die Frage ist, wie der neu formierte Mitgliederrat die Zusammenarbeit in den kommenden Wochen und Monaten gestalten will. Bei der Mitgliederversammlung gab es zahlreiche Protagonisten, die in ihren Wortbeiträgen für Zusammenhalt im Sinne des Klubs plädierten. Alles nur Lippenbekenntnisse?

Schwab kündigte an: „In der kommenden Woche findet unsere erste ordentliche Sitzung statt. Dem Wunsch nach mehr Kommunikation, den wir deutlich wahrgenommen haben, möchten wir gleich Rechnung tragen und werden uns zeitnah an die Mitglieder wenden.“

Der große Fanverein Südkurve e.V. hatte vor der Wahl auf der Mitgliederversammlung eine Empfehlung abgegeben. Sie wollten, dass Ho-Yeon Kim, Fabian Schwab, Josef Derkum, Johannes Hochstein, Mario Valentino, Fritz Guckuck, Stacy Krott, Sarah Theisen, Tim Blosze, Joel Marx, Oliver Stratmann und Victor Robertz in den Mitgliederrat gewählt werden. So kam es dann auch.

FC-Vize Wettich hat seinen angedachten Rücktritt mittlerweile ausgeschlossen, dem Mitgliederrat gab er aber ordentlich einen mit: „Nachdenklich macht mich hingegen, dass der Mitgliederrat auf offener Bühne ein grobes Foulspiel begeht und dem Vorstand die Entlastung verweigert, ohne dass entsprechende Gründe vorliegen oder vom Mitgliederrat auch nur genannt wurden. Daher brauchte ich Zeit, um über das Geschehene nachzudenken.“

Das mit dem vorgeworfenen Foulspiel sieht man im Mitgliederrat anders. Das Gremium hatte nach dem Fall Potocnik ein Gegengutachten erstellen lassen. Im Gutachten des Vorstands war von einer „leichten Pflichtverletzung“ der Geschäftsführer die Rede. Personelle Konsequenzen blieben aus.

Im Gutachten des Mitgliederrates soll nun jedoch nach Informationen von EXPRESS.de eine erhebliche Pflichtverletzung der damals handelnden Personen vorgelegen haben – vor allem, weil es kein geeignetes Risikomanagement gab. Personelle Konsequenzen gibt es zwar nach wie vor keine, aber die Mitglieder haben den Vorstand nicht entlastet.

Wettich will dennoch an der Seite von Wolf und Sauren weiter kämpfen: „Gemeinsam mit meinen beiden Kollegen im Vorstand werde ich in herausfordernden Zeiten meinen Beitrag zu Stabilität und strategischem Fortschritt des Klubs leisten.“

Nachdem nun ein neuer Vorsitzender des Mitgliederrats gewählt wurde, hieß es von Präsident Wolf: „Wir gratulieren Fabian Schwab und Stacy Krott zu ihrer Wahl und bieten Ihnen und dem neu zusammengestellten Mitgliederrat unsere Zusammenarbeit an, um den eingeschlagenen Weg im Sinne des FC fortzusetzen.“