Am Samstag steht die Mitgliederversammlung des 1. FC Köln im Rhein-Energie-Stadion an. Hoffentlich läuft alles gesittet ab. Ein Kommentar.
Kommentar zur FC-WahlDas geht gar nicht!
Aktualisiert
Es ist ein historischer Tag für den 1. FC Köln: Am Samstag, 27. September 2025, steigt die Mitgliederversammlung im Rhein-Energie-Stadion. Erstmals haben die Mitglieder die Wahl aus drei Teams.
Ganz Fußball-Deutschland blickt Richtung Köln, im Stadion werden gut 7000 Fans erwartet – es wird wohl die höchste Beteiligung seit einigen Jahren geben. Das sollte allen Protagonisten bewusst sein. Sie stehen im Fokus wie noch nie und sollten im Sinne des Vereins handeln.
Mitgliederversammlung: Deutschland schaut auf den 1. FC Köln
Im Vorfeld wurde lange ein inhaltlicher Wahlkampf betrieben, über einige Themenfelder wurde dabei kontrovers, aber respektvoll diskutiert. In der letzten Woche vor den Wahlen gab es jedoch auch despektierliche Äußerungen über einige Kandidaten, zudem wurde Tugba Tekkal aus dem Team Stroman rassistisch und frauenfeindlich in den sozialen Netzwerken angegangen. Das geht gar nicht!
Nicht wenige Fans fürchten nun auf der Versammlung am Samstag eine weitere Eskalation. Alle Beteiligten sollten sich im Klaren darüber sein, dass der 1. FC Köln auch eine Visitenkarte abgibt. Wie geht man miteinander um? Wie respektvoll kann man sich streiten? Für welche Werte steht der FC und wie werden diese auch gelebt? Müssen Werner Wolf und Eckhard Sauren mit Schimpf und Schande vom Hof gejagt werden, oder kann man sie gebührend und respektvoll verabschieden?
Sollte es am Samstag bei den anstehenden Aussprachen unter die Gürtellinie gehen oder persönlich werden, heißt es auch hier: Das geht gar nicht!
Der alte Vorstand und alle drei Teams, die antreten – Team Stobbe, Team Stroman und Team Adenauer – haben sich Respekt verdient. Sie alle haben in den letzten Monaten Mut und Hingabe für den FC gezeigt, sie alle sind mit dem Herzen voll bei der Sache, wollten und wollen ihren Verein nach vorne bringen.
Jetzt sind alle aufgefordert, am Samstag nicht mit Dreck aufeinander zu werfen. Die Mitglieder würden sich in Grund und Boden schämen!
Es sollte vielmehr der sportliche Geist wehen, wie bei einer guten Fan-Kultur, wo Respekt und Fairness über allem stehen. Da wird der Gegner nicht ausgepfiffen, sondern das eigene Team bestmöglich unterstützt. Nach Fehlern gibt es keine Häme, sondern Zuspruch. Jedes Team sollte also bei seinen Stärken bleiben und für die eigenen Argumente einstehen und kämpfen. Andere schlecht machen, ist schlechter Stil – vor allem im eigenen Klub muss dies ein No-Go sein.
Nach einer hoffentlich respektvollen Auseinandersetzung sollen die Mitglieder ganz entspannt entscheiden, wem sie ihre Stimme geben. Aber auch die Mitglieder sind aufgefordert, etwas für das Vereinsleben zu tun. Unabhängig von der Diskussion über eine hybride Versammlung muss man jetzt den Tatsachen ins Auge sehen. Am Samstag ist Präsenz angesagt.
Zu den Heimspielen schaffen es regelmäßig 50.000 Fans ins Stadion – da gelten auch nur wenige Ausreden. Fakt ist: Am Samstag steht ein historisches Heimspiel beim 1. FC Köln an. Es wird für die kommenden drei Jahre ein neues Präsidium gewählt, da sollten so viele wie möglich teilnehmen – auch um Fußball-Deutschland zu zeigen, welche Wucht der FC als Verein hat.