Hennes im FadenkreuzKöln-Schocker – Politik reagiert

Wahlplakat mit Hennes im Fadenkreuz

Dieses gefälschte Wahlplakat wurde an der KVB-Haltestelle Poststraße aufgenommen.

Schockplakate im Kölner Wahlkampf! In der Stadt hängen zahlreiche aggressive Botschaften gegen den 1. FC Köln. Doch dabei handelt es sich um eine manipulative Straftat.

von Uwe Bödeker  (ubo)

Sie sehen täuschend echt aus und sorgen für Entsetzen bei zahlreichen FC-Fans und auch bei den betroffenen Parteien. Vor der Kommunalwahl am 14. September 2025 in Köln wurden im Stadtgebiet zahlreiche aggressive Plakate geklebt.

Unter anderem darauf zu sehen: Hennes im Fadenkreuz. Dazu der Schriftzug: „Grün denken, Rut un Wiess blockieren. Zusammen gegen den 1. FC Köln“.

Gefälschte Wahlplakate: Grünen erwägen Anzeige

Es handelt sich um Fake-Plakate, wie die Grünen auf EXPRESS.de-Nachfrage klarstellen. Ein weiteres gefälschtes Plakat zeigt das durchgestrichene FC-Logo mit der Botschaft: Nein zum GBH!“

Die Grünen erwägen nun Anzeige gegen Unbekannt zu stellen, schließlich handelt es sich dabei nicht um ein Kavaliersdelikt. Wahlplakate zu beschädigen, abzureißen oder zu überkleben ist schon eine Straftat.

Die gefälschten Plakate gehen sogar noch einen Schritt weiter und sind manipulativ im Wahlkampf. Mit den scharfen Anti-FC-Botschaften sollen die Grünen wohl diskreditiert werden.

Aber auch die CDU ist ein Opfer. Ihre Wahlplakate wurden unter anderem mit dem Zusatz beklebt: „Wir hassen den 1. FC Köln“. Auch von der CDU gibt es komplett gefälschte Plakate.

Überklebtes CDU-Plakat in Köln-Lindenthal.

Überklebtes CDU-Plakat in Köln-Lindenthal (Klosterstraße) entdeckt.

Beim Thema Geißbockheim-Ausbau sind beide Parteien nicht auf der Seite des FC, aber solche Botschaften gehören natürlich nicht zur Wahlwerbung.

In einem gemeinsamen Statement meldeten sich Berivan Aymaz (OB-Kandidatin der Grünen) und Markus Greitemann (OB-Kandidat der CDU) zu Wort. „Wir, die Kandidierenden für das Oberbürgermeister-Amt von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und CDU, verurteilen die Zerstörung und gezielte Manipulation durch gefälschte Wahlplakaten entschieden. Wahlkampf lebt vom Austausch von Ideen, demokratischer Streitkultur und von fairem Wettbewerb – nicht von Sachbeschädigung und der Verbreitung von Fake News. Solche Aktionen schaden dem respektvollen Miteinander in unserer Stadt und sind in Zeiten, in denen unsere Demokratie angegriffen wird, ein fatales Signal. Wir sind überzeugt: Köln braucht einen Wahlkampf, der von Argumenten geprägt ist und nicht von Einschüchterung oder Vandalismus.“

FC-Geschäftsführer Philipp Türoff dazu: „Wir haben die Plakataktion zur Kenntnis genommen und distanzieren uns von dieser Straftat. Wir wünschen uns einen fairen Umgang während des Wahlkampfs, in dem der 1. FC Köln in der Diskussion um eine mögliche Nutzung der Gleueler Wiese als Sportanlage und den Ausbau am Geißbockheim eindeutig Stellung bezieht. Unsere klare Botschaft lautet: Zukunft braucht Platz. Es geht bei diesem Thema nicht nur um den 1. FC Köln, sondern um unsere Kinder und Jugendlichen sowie den hohen Stellenwert von Gesundheit, Gemeinschaft und Sport in unserer Stadt.“

Unterdessen hat der FC eine Kampagne gestartet, um den seit gut zehn Jahren von der Politik blockierten Ausbau endlich zu forcieren. Vom FC heißt es: „Wer die Gleueler Wiese blockiert, blockiert den Sport. Und damit die Zukunft der ganzen Stadt.“

Gefälschtes Wahlplakat der Grünen.

Nach zwölf Jahren ohne Lösung sollen nun endlich auf der Gleueler Wiese Plätze für die Fußballer entstehen, es gehe schließlich nur um 0,6 Prozent der Gesamtfläche des äußeren Grüngürtels.

„Es geht um unsere Kinder und Jugendlichen. Doch Köln steckt in Symbolpolitik. Statt Entscheidungen: endlose Verfahren. Statt Fortschritt: Stillstand“, zeigt sich der FC mehr als enttäuscht und macht nun mächtig Druck auf die Politik.