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„Gangster und Schwiegersöhne“FC-Weltmeister geben interessante Einblicke – klare Ziele in Köln

U-17-Weltmeisterschaft 2023, Finale: Deutschland gegen Frankreich. Weltmeister Deutschland feiert den Titel nach dem Sieg im Elfmeterschiessen mit den Kölnern Fayssal Harchaoui und Justin von der Hitz.

Fayssal Harchaoui und Justin von der Hitz (r.) vom 1. FC Köln präsentieren stolz den WM-Pokal am 2. Dezember 2023 in Indonesien.

Der 1. FC Köln hat zwei Juwelen in seinem Nachwuchsbereich: Fayssal Harchaoui und Justin von der Hitz holten mit der deutschen U17-Mannschaft den WM-Titel. Jetzt gaben sie erstaunliche Einblicke.

von Uwe Bödeker (ubo)

Justin von der Hitz (17, Fußprobleme) und Fayssal Harchaoui (18, Schulter-OP) sind aktuell leider verletzt, doch beim 1. FC Köln erhofft man sich in Zukunft vil von den beiden.

Im Dezember 2023 wurden die beiden Youngster U17-Weltmeister mit der deutschen Nationalmannschaft in Indonesien. Bei seiner Rückkehr musste sich Harchaoui sich erstmal sortieren und sein Zimmer in der Wohnung in Bergheim-Ahe durchsuchen. Irgendwo hatte er es versteckt, das kleine Büchlein, in dem er seine geheimen Wünsche zu Papier gebracht hatte. Jetzt war es Zeit, einen Haken zu setzen. Fußball-WM: erledigt!

FC-Weltmeister Harchaoui und von der Hitz aktuell verletzt

Harchaoui erzählt im aktuellen Geißbock-Echo: „Ich musste das Buch ein bisschen suchen und meine Mutter fragen. Es lag in meinem Schrank ganz oben unter meinen Klamotten. Als ich es gefunden habe, habe ich mir dann auch noch meine anderen Ziele angeschaut, dich ich drei Jahre zuvor reingeschrieben hatte.“ Welche das sind, will er nicht genau verraten, nur so viel: „fußballerisch, schulisch, familiär. Im Fußball konnte ich mit der EM und der WM nun schon zwei Punkte abhaken.“

Kollege von der Hitz spricht dann für beide, was die Ziele angeht: „Es gibt ein großes Ziel, das wir alle verfolgen, nämlich Fußballprofi zu werden. Man hat große Namen vor Augen und sieht, welche Titel diese auf ihrem Weg geholt haben. Es ist von jedem Fußballer ein Traum, so weit zu kommen und Titel zu holen.“

Den eigenen WM-Titel haben sie immer noch nicht so richtig realisiert. Harchaoui sagt: „So langsam begreift man, was wir geschafft haben, auch wenn es immer noch ein bisschen schwer ist, wenn ich ehrlich bin. Ich gucke mir auch immer noch Videos und Bilder vom Turnier an, wodurch die Erinnerungen immer wieder präsent sind.“ Von der Hitz meint: „Es ist einem noch nicht hundertprozentig bewusst. Aber man merkt immer noch die gestiegene Aufmerksamkeit.“ Besonders die Ehrung im ausverkauften Rhein-Energie-Stadion fanden sie besonders schön.

Gefeiert von 50.000 Fans – hebt man da nicht ab? Harchaoui sagt, dass seine Familie und Freunde schon dafür sorgen, dass er nicht abhebt: „Da bekommt man auch mal einen Spruch reingedrückt, falls jemand den Eindruck hat, dass man ein bisschen abheben könnte. Das ist zum Glück bisher ohnehin nicht der Fall.“ Zu Hause sei er „kein Star, nichts Besonders, sondern einfach nur Fayssal.“

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Die Zeit in Indonesien hat auf jeden Fall Spuren hinterlassen und wohl auch für Freundschaften fürs Leben gesorgt. Die FC-Talente geben interessante Einblicke. „Grundsätzlich hatten wir immer gute Stimmung. Ab und an hat es auch mal geknallt, aber das ist bei einer solchen Gruppe von Jungs ganz normal. Fußballer sind ohnehin oft ein bisschen provokant. Sobald wir auf dem Platz waren, war alles gut und es gab keine Konflikte. Es war sicher der Schlüssel zum Erfolg, dass wir auf und neben dem Platz so einen Zusammenhalt hatten“, erzählt Harchaoui.

Während der Gruppenphase wurden die Spieler vormittags sogar noch unterrichtet. Schulstunden bei der WM – mit guten Freunden und Teamkollegen sei das auch immer ein bisschen lustig gewesen. Von der Hitz bastelt neben der Fußball-Karriere aktuell noch am Fach-Abi.

Harchaoui hat von Indonesien aus jeden Abend mit seiner Mutter telefoniert, vor allem vor den Spielen war dies für ihn wichtig, um ein gutes Gefühl zu haben. Die WM-Erinnerungen dienen nun als Ansporn, noch mehr zu erreichen. Von der Hitz meint: „Wenn man das sieht, denkt man sich: Das ist erst der Anfang. Wir sind noch sehr jung und haben unsere kompletten Karrieren noch vor uns.“

Doch was hat das Team bei der WM besonders ausgezeichnet? „Wir waren ein sehr ekelhafter Gegner, sind hart in die Zweikämpfe gegangen. Wir hatten keine Angst“, erzählt von der Hitz stolz.

Bundestrainer Christian Wück (50) griff vorher in die Trickkiste, wie Harchaoui berichtet: „Der Trainer hat ja gesagt, dass er die Mannschaft mal in Gangster und Schwiegersöhne eingeteilt hatte. Jeder hatte ein Stück weit seinen Freundeskreis, aber man hat sich dennoch auch mit allen anderen verstanden. Wir haben alle eine Spielerkarte von den Trainern bekommen, auf der bei jedem die wichtigen Eigenschaften stehen. Das haben wir vor den Spielen immer auf der Tafel gesehen. Dass wir einen Kämpfer haben, einen Baum hinten, eine Katze im Tor. Das hat uns vor Augen geführt, welche Fähigkeiten wir in der Mannschaft haben.“

Harchaouis Haupteigenschaft war „Zerstörer“, bei von der Hitz stand „Flash“. Harchaoui musste nach der WM an der Schulter operiert werden, er hadert: „Wenn man mit soviel Rückenwind von der WM zurückkommt, will man eigentlich direkt weiter Vollgas geben.“

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Dem 1. FC Köln sind beide sehr dankbar und wollen etwas zurückgeben, Harchaoui spielt seit der U14 in Köln: „Bei mir steht an erster Stelle, dass ich wieder richtig fit werde nach der OP, dass alles gut verheilt und ich wieder in Top-Form komme. Dann ist es ganz klar mein Ziel, den Sprung in den Profibereich zu schaffen.“

Von der Hitz sieht das ähnlich, er will im Herrenbereich Fuß fassen: „In der U21 und dann vielleicht auch bei den Profis mal reinzuschnuppern. Ich will mich langsam dem Niveau annähern.“