FC-Legende legt nachLitti gnadenlos: Hartes Vorstands-Urteil – „Willkommen im Rundum-sorglos-Klub“

Ex-Köln-Profi Pierre Littbarski kommt zur Abendveranstaltung zum 60. Geburtstag der Bundesliga.

Der frühere Fußballprofi Pierre Littbarski am 13. September 2023 in Berlin.

Pierre Littbarski hat mit dem 1. FC Köln noch die großen Zeiten erlebt. 1983 gewann er den DFB-Pokal mit den Kölnern. Aktuell ist der Weltmeister von 1990 allerdings nur noch bestürzt über die Entwicklung.

von Uwe Bödeker (ubo)

Seine Dribblings mit den O-Beinen waren sensationell, seine Nummer 7 legendär, später trug er sogar die 10 auf dem Trikot des 1. FC Köln. Pierre Littbarski fummelte sich mit dem Ball am Fuß bis zum gegnerischen Tor und mit Volldampf in die Herzen der Kölner Fans. DFB-Pokalsieger 1983, Weltmeister 1990, 470 Spiele mit dem Geißbock auf der Brust!

Doch mittlerweile ist der 64-Jährige nur noch entsetzt über die Entwicklung seines geliebten FC. Am Samstag (25. Mai 2024) legte er nach in seinem großen Rundumschlag nach dem siebten Abstieg der Klubhistorie. Litti gnadenlos!

Pierre Littbarski: „Vereinsstruktur des FC nicht mehr zeitgemäß“

Am Freitag rechnete Litti schon mit Sportchef Christian Keller ab (45): „Das sind Fehler in Millionenhöhe. In der freien Wirtschaft zieht man die Verantwortlichen zur Rechenschaft.“

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Jetzt fällte Littbarski in Teil 2 seiner Instagram-Botschaft ein Knallhart-Urteil über Trainer Timo Schultz (46). „Wir machen uns so viele Gedanken: Passt er zum Verein? Kann er die Spieler motivieren? Wie reagiert er in der Öffentlichkeit. Am Ende des Tages vollkommen unwichtig. Er muss Punkte einfahren und Spiele gewinnen. Wenn ich an das Klassenziel Abstieg verhindern denke, dann würde ich mal sagen: Klassenziel nicht erreicht, setzen, Sechs!“

Das Aus von Timo Schultz soll hinter den Kulissen beschlossen sein, offiziell ist es aber noch nicht verkündet worden. Littbarski spricht über alle Führungspersonen: „Es geht nicht um Einzelpersonen oder Führungsetagen, mir ist vollkommen egal, wer das Zepter beim FC schwingt. Bloß, ihr müsst es richtig machen, damit der FC wieder auf die Erfolgsspur kommt.“

Dann zerlegt Litti die Vereinsstruktur beim FC: „Die Vereinsstruktur ist nicht mehr zeitgemäß, so kann man keinen Klub in der Größenordnung des FC führen.“

Beim Blick in die Satzung und auf die Organe des Vereins fällt Littbarski ebenfalls ein hartes Vorstands-Urteil: „Im Endeffekt ist dieses Konstrukt eigentlich so gestrickt, dass keiner den anderen irgendwie belästigt und der Vorstand vollkommen in Ruhe gelassen wird.“ Überschrieben hat er sein Instagram-Video mit dem Text: „Willkommen im ‚Rundum-sorglos-Klub‘“.

Die fehlende Fußball-Fachkompetenz spricht Litti auch an, es gäbe keinen, der in der Lage sei „auch mal dem sportlichen Leiter auf die Finger zu klopfen und auch dem Vorstand mal sagt: 'Hört zu, da lauft ihr gerade in eine Sackgasse'.“

Hier siehst du Teil 2 von Littbarskis Kritik am 1. FC Köln auf Instagram:

Litti weiter: „Das Vereinskonstrukt ist so konzipiert, dass jegliche sportliche Kontrolle ausgehebelt wird. Man wird so nicht erfolgreich sein und die nächsten zehn Jahre vor sich hindümpeln.“ Am Sonntag will Litti in Teil drei seiner Instagram-Botschaft über die Zukunft des FC sprechen.

EXPRESS.de erreichte Litti und fragte nach, ob er selber einen Posten beim FC anstrebt. Oder ob er sogar bei der Opposition von Ex-Profi Dieter Prestin (67) mitwirken wolle. Der ehemalige Weltklasse-Außenstürmer wollte noch nicht mehr verraten: „Über die Zukunft und meine Pläne spreche ich am Sonntag.“ Ausschließen wollte er dabei erstmal gar nichts.