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FC vor Finanz-„Meilenstein“Keller: „Dann sind wir wieder ein handlungsfähiger Klub“

Christian Keller steht im Rhein-Energie-Stadion vor der Trainerbank.

FC-Geschäftsführer Christian Keller im Rhein-Energie-Stadion, am 21. Januar 2023 beim Heimspiel gegen Bremen

Neben dem Klassenerhalt steht für den 1. FC Köln weiterhin die finanzielle Gesundung im Fokus. Im Sommer wartet laut Geschäftsführer Christian Keller ein ganz wichtiger Schritt.

von Jürgen Kemper (kem)Martin Zenge (mze)

Dank des Unbesiegt-Starts nach der Winterpause ist der 1. FC Köln auf dem besten Wege, sein sportliches Ziel – den Klassenerhalt – frühzeitig zu erreichen. Doch auch finanziell hat der Klub einen „Meilenstein“ vor Augen, wie Geschäftsführer Christian Keller (44) bei EXPRESS.de erklärt.

Auf der Mitgliederversammlung im September machten die FC-Bosse keinen Hehl aus dem Wahnsinns-Schuldenberg, den sie abtragen müssen: „80 Millionen Euro Verpflichtungen“, sagte Keller, „kann man nicht wegwischen.“

Ziel des 1. FC Köln: Ab Sommer „kein strukturelles Defizit mehr“

Die Gründe sind hinlänglich bekannt: eine Pandemie – aber auch unverhältnismäßig hohe Kader-Kosten, die durch die regulären Einnahmen nicht zu decken waren. „Der FC ist seit Jahren strukturell defizitär, das war schon vor Corona so“, betonte der Sportboss vor den Mitgliedern. Damit soll bald Schluss sein!

Mit der Conference-League-Qualifikation sowie den Star-Verkäufen Anthony Modeste (34) und Salih Özcan (24) haben die Geißböcke einen ersten Sprung hin zur Gesundung gemacht. Die laufende Saison wird mit einem Millionen-Plus enden. Der nächste wichtige Schritt: „Unser Ziel ist es, im Sommer erstmalig seit vielen Jahren kein strukturelles Defizit mehr zu haben. Das heißt, dass wir uns aus eigener Kraft ohne Sondereffekte tragen“, sagt Keller im Gespräch mit EXPRESS.de.

Im Klartext: Ab nächster Saison will der FC auch ohne Europapokal-Prämien und Not-Verkäufe endlich wieder Plus machen!

„Für mich sind Transfererlöse und Erlöse aus internationalem Wettbewerb Sondereffekte, damit können wir nicht konstant rechnen. TV-, Sponsoring- und Ticketerlöse sowie Merchandising und Sonstiges müssen ausreichen, um unseren Aufwand zu refinanzieren“, erklärt Keller.

Christian Keller: „Dann hätten wir die Zügel wieder komplett in der Hand“

Und er ist optimistisch: „Das schaffen wir im Sommer, wenn wir unsere Hausaufgaben bis dahin ordentlich erledigen. Dann sind wir wieder ein handlungsfähiger Klub und können uns leisten, das eine oder andere zu machen oder abzulehnen. Das konnte der FC lange Zeit nicht.“

Erreichen die Bosse ihr Ziel, wäre es laut Keller nicht weniger als „ein Meilenstein in der Gesundung des FC“. Denn: „Dann hätten wir die Zügel wieder komplett in der Hand. Sollten wir Transfer-Erlöse generieren, könnten wir diese für Wachstum einsetzen. Ob das infrastrukturell ist oder – weiterhin zu möglichst günstigen Konditionen – für den Kader.“

Überhaupt wäre der FC nicht mehr gezwungen, Leistungsträger zu verkaufen. Vor Modeste und Özcan hatten die Wechsel von Sebastiaan Bornauw (23, Wolfsburg) und Ismail Jakobs (23, Monaco) rettende Millionen in die Kasse gespült.

„Transfer-Erlöse dürfen nicht dafür da sein, Lücken zu stopfen. Mit dem, was wir aus dem vergangenen Sommer erzielt haben, mussten wir allerdings genau das tun, damit die Saisonplanung ohne neues Minus ausgeht“, so Keller.

FC-Schulden: „Ab Juli beginnt das, richtig herausfordernd zu werden“

Klar ist: Der Weg in die Schuldenfreiheit ist trotz erster Erfolge weit. Weiß auch der Sportboss: „Wir müssen in den nächsten Jahren sehr hohe Verbindlichkeiten abbezahlen. Ab Juli beginnt das, richtig herausfordernd zu werden. Dann starten die Rückzahlungen für die Landesbürgschaft und alles Weitere, was getan wurde, um den FC während der Pandemie am Leben zu halten. Das erforderliche Geld fällt nicht vom Himmel, das müssen wir verdienen, das heißt im operativen Geschäft generieren.“ Anzeige: Jetzt Gutschein für den Fanshop des 1. FC Köln gleich hier im EXPRESS-Gutscheinportal sichern!

Die Kader-Kosten werden im Sommer allein schon durch die auslaufenden Top-Verträge weiter sinken. Sebastian Anderssons (31) Abschied ist beschlossene Sache, der von Ellyes Skhiri (27) kaum zu verhindern. Sollten Jonas Hector (32) und Timo Horn (29) verlängern, dann zu günstigeren Konditionen.

Eine erneute Etat-Senkung ist für Keller alternativlos: „Für die Saison 2023/24 müssen wir nochmals ein bisschen weiter runtergehen, um den FC wirtschaftlich wieder zu gesunden.“ Damit der Schuldenberg Euro für Euro schmilzt…