FC will „offene Wunde schließen“Gedächtnisspiel für Mucki Banach fix – Baumgart: „Hoher Stellenwert“

Maurice Banach ist nach dem verlorenen DFB-Pokal-Finale des 1. FC Köln gegen Werder Bremen traurig.

Maurice Banach am 22. Juni 1991, nach dem verlorenen DFB-Pokal-Finale des 1. FC Köln gegen Werder Bremen.

Der 1. FC Köln ehrt seinen 1991 bei einem Autounfall verunglückten Ex-Stürmer Maurice „Mucki“ Banach mit einem Gedächtnisspiel. Der Erlös geht an die Familie. Alle Details zur besonderen Partie. 

von Martin Zenge (mze)

Mehr als 31 Jahre nach seinem Tod bekommt Maurice Banach (†24) endlich ein Gedenkspiel. Mit den Worten „Mucki unvergessen – der 1. FC Köln hält sein Versprechen“ gab der Klub am Donnerstag (2. März 2023) die Details bekannt.

Der FC trifft in der Länderspielpause, am 23. März 2023 (18 Uhr), auf den belgischen Erstligisten VV St. Truiden. „Der Reinerlös kommt Familie Banach zugute“, erklären die Geißböcke.

1. FC Köln: Banach-Gedenkspiel gegen Belgien-Klub St. Truiden

Die besondere Partie findet – zur Verwunderung vieler Fans – nicht wie ursprünglich mal geplant im Rhein-Energie-Stadion, sondern im Franz-Kremer-Stadion (rund 5400 Plätze) statt. Hintergrund: die schwierige Termin-Suche und weitaus geringere Betriebskosten.

Ex-Sportboss Horst Heldt (53) hatte während der Corona-Pandemie gesagt, er hoffe auf ein „ausverkauftes Stadion“, man wolle „das Spiel erst terminieren, wenn wieder 50.000 Menschen kommen können“. Letztlich haben sich alle Beteiligten auf das Franz-Kremer-Stadion und damit einen kleineren Rahmen geeinigt.

Geschäftsführer Christian Keller (44) erklärt: „Wir stehen seit geraumer Zeit im Austausch mit Frau Weigl-Banach, um das Gedächtnisspiel nun endlich in die Tat umzusetzen. Unter Berücksichtigung aller Einschränkungen und terminlichen Verpflichtungen haben wir einen für alle Beteiligten passenden Termin sowie einen sportlich attraktiven Gegner gefunden. Wir wollen Maurice Banach mit dem Spiel ein würdiges Gedenken bereiten.“

Dabei werden „ehemalige Wegbegleiter, Mitspieler und Trainer eingeladen und in das Rahmenprogramm integriert“, heißt es vom Klub. Tragisch: Der am 3. Februar 2023 verstorbene Andreas Gielchen (†58), der vehement für Muckis Erbe gekämpft hatte, muss aus dem Himmel zuschauen.

Der FC erhofft sich eine stattliche Summe für Witwe Claudia Weigl-Banach und ihre Söhne. Zu dieser sollen auch zwei spezielle Fanartikel beitragen: Im Shop werden ein Sonder-Schal sowie ein T-Shirt „Mucki unvergessen“ angeboten.

Keller: „Mucki Banach war und ist für zahlreiche FC-Fans eine Legende“

Die Familie bekommt nun die Unterstützung, auf die sie nach dem tragischen Unfall der einstigen Sturmhoffnung lange vergeblich gewartet hatte!

Banach, damals auf dem Sprung zur Nationalmannschaft, verunglückte am 17. November 1991 nach einem Auswärtsspiel bei Schalke 04 auf der Fahrt zum Geißbockheim. Sein Wagen prallte auf der Autobahn bei Remscheid mit einem Brückenpfeiler zusammen, ging in Flammen auf.

Der FC verpasste es anschließend, seiner Familie zu helfen – Witwe Claudia fühlte sich über Jahre im Stich gelassen. „In der Vergangenheit ist in der Öffentlichkeit oft und sehr kontrovers über den Umgang des FC mit der Familie Banach nach dem Tod von Mucki diskutiert worden. Diese offene Wunde möchten wir nun endgültig schließen und die Zeit der Vorwürfe beenden“, sagt Präsident Werner Wolf (66).

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Der Klub wolle „mit dem Benefizspiel ein deutliches Zeichen setzen, dass die FC-Familie Mucki nicht vergessen hat und an der Seite seiner Familie steht“.

Gegner St. Truiden wird von einem Ex-Kölner angeführt: Toni Leistner (32), 2020 eine Halbserie für den FC im Einsatz, ist Kapitän der Ost-Belgier. Wobei der Innenverteidiger gerade seinen Abschied zum Saisonende verkündet hat.

Ex-FC-Profi Toni Leistner ist Kapitän von Gegner St. Truiden

Gleiches gilt für Trainer Bernd Hollerbach (53), früherer Profi und -Coach des Hamburger SV. St. Truiden steht aktuell im Mittelfeld der Jupiler Pro League.

Der Ticketverkauf für das Gedächtnisspiel startet am Freitag (3. März 2023), 10 Uhr. Stehplätze kosten 10 Euro, Sitzplätze 15 Euro. FC-Chefcoach Steffen Baumgart (51) sagt: „Ich find's wichtig, dass wir das Spiel unterstützen und sehr gut machen. Er war ein beliebter und bekannter Spieler, der Abend hat einen hohen Stellenwert.“ Nehmen Sie an der EXPRESS.de-Umfrage teil:

Maurice „Mucki“ Banach wurde am 9. Oktober 1967 in Münster geboren. Nach seiner fußballerischen Ausbildung bei Preußen Münster und Borussia Dortmund landete er über die Zwischenstation SG Wattenscheid 09 beim 1. FC Köln. Von Juli 1990 bis November 1991 absolvierte er 63 Pflichtspiele für den FC, schoss dabei 29 Tore.

FC-Boss Keller betont: „Mucki Banach war und ist für zahlreiche FC-Fans eine Legende. Er stand am Beginn einer ruhmreichen Karriere, die ein tragisches Ende fand. Sein Tod hat damals die ganze Fußballnation schockiert.“